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1751 - Flucht ins Verderben

1751 - Flucht ins Verderben

Titel: 1751 - Flucht ins Verderben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bringen.
    Er hob die Schultern. »Bitte, wieso gehört Ihnen das Haus? Das – das – ist mir neu. Wir haben es über eine Firma gemietet, die es auch renoviert und auf den modernsten Stand gebracht hatte. Von einem Hausbesitzer habe ich nichts gehört.«
    »Es ist aber so.«
    »Ja, ja, gut, ich verstehe es. Darf ich dann fragen, wer Sie sind? Und woher Sie kommen...?«
    »Ich heiße Midas.«
    »Aha.« Er wunderte sich zwar über den Namen, ging nur nicht näher darauf ein.
    »Und wie lange gehört Ihnen das Haus hier schon?«
    »Seit einigen Hundert Jahren!«
    Es war eine Antwort, über die Marcel Cordes normalerweise gelacht hätte. Das tat er in diesem Fall nicht. So verrückt sich die Erklärung auch angehört hatte, irgendwie spürte er, dass sie der Wahrheit entsprach.
    »Ich habe überlebt, obwohl man mich tötete. Aber dieser Templer damals hat nicht damit gerechnet, wer ich wirklich war. Ich bin der Sohn des Ewigen.«
    Ein kurzer Lachanfall unterbrach ihn. Colette hatte ihn ausgestoßen.
    Midas hatte das Lachen gehört. »Du glaubst mir nicht?« Er fuhr zu ihr herum, und sie hob automatisch die Arme. »Du hältst mich für einen Lügner?«
    Sie musste sich verteidigen und wollte nicht, dass der Eindringling sie wieder schlug.
    »Nein, nein, das habe ich nicht gesagt. Aber so lange kann man nicht leben – oder doch?«
    »Nicht, wenn er der Sohn des Ewigen ist. Man hat versucht, mich zu töten. Man hat es nicht geschafft, ich war nicht wirklich tot, denn ich bin etwas Besonderes.«
    »Was denn nun?«
    Er schien sich zu recken, bevor er mit großem Stolz die Antwort gab.
    »Ich bin ein Nephilim!«
    Schweigen. Cordes und seine Kollegin schauten sich an. Beide verstanden die Welt nicht mehr, und diesmal war es der Mann, der die nächste Frage stellte.
    »Was ist ein Nephilim?«
    »Wir sind die gefallenen Engel.«
    Cordes atmete schwer ein. Für ihn wurde es immer mysteriöser. »Und das soll stimmen?«
    »Manche nennen uns auch die von Gott Verdammten. Das ist nachzulesen.«
    »Und wo?«
    »Im Buch Genesis findet man eine Erzählung über Engel, die auf die Erde kamen und mit den Menschen Nachkommen zeugten, die man Nephilim nannte.«
    »Dann sind sie verdammt.«
    »Ja, denn der Ewige mochte die Paarungen nicht. Die Engel, die Grigori genannt wurden, paarten sich nicht nur mit den Menschen, sie gaben auch geheimes Wissen aus den himmlischen Sphären preis, und das hätten sie nicht tun sollen, denn die Menschen sollten nicht alles wissen. Die Grigori wurden verstoßen und ihre Nachkommen – wir Nephilim – ebenfalls. So konnten die Geheimnisse der Engel und des Himmels nicht mehr weitererzählt werden. Die Grigori verschwanden...«
    »Und ihre Nachkommen?«, flüsterte Colette, die sehr genau zugehört hatte.
    Sie hörte ein Kichern. »Einige gibt es noch. Ich bin da, ich habe mich versteckt. Ich sehe aus wie ein Sterblicher, aber das bin ich nicht. Ich bin ein Toter, der lebt. Ein Templer hat mich damals gefunden. Er muss die Geschichte gekannt haben und wollte diesen Mythos zerstören. Ja, er hat mich getötet. Es stieß seine Säbelklinge durch meinen Hals und dachte, dass ich tot bin. Er hat mich in diesem Haus begraben. Unter dem Keller gibt es einen geheimen Gang, der zu meinem Versteck führt, in dem ich alle die Zeit gelegen habe, jetzt aber muss ich mich zeigen. Ich will nicht, dass meine Ruhe gestört wird. Ich bin tot, aber ich lebe trotzdem.«
    Es war unglaublich, was die beiden Wissenschaftler da zu hören bekamen. Sie hatten große Mühe, es zu begreifen, und eine Frage ließ Marcel Cordes nicht los.
    »Wer von euch lebt denn noch?«
    »Ich weiß es nicht, wer es geschafft hat. Die meisten sollen von der Sintflut verschlungen worden sein, so steht es in einem Text geschrieben. Und nicht alle haben so ausgesehen wie ich. Einige von uns waren Riesen. Sie sind leider auch ausgestorben, doch ich lebe noch. Ich werde auch weiterhin am Leben bleiben, denn ich habe alles überstanden, und ich will keine Störung in diesem, meinem Haus.«
    »Wirst du nicht verwesen?«, sprach Colette ihn an. »Du bist doch auf dem Weg, denn du sonderst einen Gestank ab, der mehr als eklig ist.«
    »Ja, das ist schade. Er ist ein Teil der Bestrafung, und er kommt immer wieder durch, auch wenn ich ihn mit einem Mittel überdecken kann. Hier will ich es nicht. Hier bin ich der Tod, und ich werde dieses Haus von euch befreien. Ich gab mir den Namen Midas, des Menschen, der seine großen Goldschätze gehütet hat. Auch ich

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