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1752 - Als die Templer brannten

1752 - Als die Templer brannten

Titel: 1752 - Als die Templer brannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch eine Realität. Sie besaß einen Namen. Sie hieß Glenda Perkins.
    Die kehrte wieder zurück. Eine Flasche Wasser hatte sie mitgebracht und auch zwei Gläser. Sie schenkte ein und behielt mich dabei im Auge. Sie brauchte nicht lange, um meinen Zustand zu analysieren. »Was bedrückt dich denn?«
    Ich winkte ab. »Das kann ich nicht mal genau sagen. Ich habe den Eindruck, beobachtet zu werden. Von irgendwelchen Gegnern oder Feinden. Sie lauern im Hintergrund, wachen über mich – und schlagen zu, wann sie es für richtig halten.«
    »Hm. Kennst du diese Feinde denn?«
    »Nein, leider nicht. Sie sind da und nicht greifbar. Sie umgeben mich. Sie können plötzlich erscheinen, und das alles ohne Vorwarnung.«
    »Hast du Namen?«
    »Nein.«
    Glenda trank einen Schluck Wasser. »Aber du bist davon nicht begeistert, denke ich.«
    »So ist es.«
    »Und jetzt?«
    Auch ich trank. »Wir müssen warten, Glenda. Etwas ist unterwegs, im Gange.« Ich hob die Schultern an. »Nur kann ich dir nicht genau sagen, was es ist.«
    »Aber du hast es gesehen?«
    »Ja.«
    »Und wie sieht es aus?«
    Ich ließ meine Arme sinken. »Flammen, Glenda. Menschen, die in einem Scheiterhaufen verbrennen. Genau das bekomme ich zu sehen, und ich warte darauf, dass es wieder eintritt.«
    Glenda beugte sich vor. »Hast du schon mal über irgendwelche Gründe nachgedacht?«
    »Ja, aber da gibt es viele. Jetzt sitze ich hier und warte, dass es wieder passiert. Dass du mich besucht hast, damit habe ich nicht rechnen können.«
    »Es hat alles so sein müssen, John.«
    »Kann sein. Außerdem ist es in der letzten Zeit ziemlich hart zur Sache gegangen. Ich brauche Ruhe, habe mich auch durchchecken lassen, es wurde nichts gefunden. Körperlich bin ich okay, aber was spielt sich auf der anderen Ebene ab?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und davon habe ich viel«, sagte ich und lächelte. »Etwas ist da passiert, man hat mich gesucht und man hat mich gefunden. Man zeigt mir Szenen brennender Menschen und ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Das ist verrückt.«
    »Hexen, John?«
    »Nein, Männer.«
    »Sind sie dir denn bekannt?«
    »Ganz und gar nicht. Ich kenne keine Namen, ich kenne keine Gesichter. Ich habe sie nur brennen sehen.«
    »Das ist natürlich blöd«, gab Glenda zu. »Damit kann ich auch nichts anfangen.«
    »Sage ich doch.«
    »Und jetzt sitzen wir hier und warten auf irgendwas.«
    »So ähnlich.«
    Wir sprachen über dieses Treffen, das ja nicht spontan erfolgt war. Nur hatte ich es vergessen. Ich wusste auch nicht, ob ich mit Glenda einen besonderen Abend vereinbart hatte. Irgendwas lief falsch, das lag auf der Hand.
    Ich wollte versuchen, zusammen mit Glenda etwas zu regeln, als sich die Dinge veränderten.
    Es begann mit einem Huschen oder schwachen Flackern, das uns beide erwischte. Wir drehten die Köpfe, um sehen zu können, woher das Flackern kam, doch es war nicht mehr nötig.
    Die andere Seite hatte sich geöffnet. Dimensionen waren verschoben. Uns gelang der Blick in die Vergangenheit, und wir sahen die Flammen, die zwei Körper umtanzten. Wir sahen das Licht, das unruhige Flackern, wir hörten sogar ferne Schreie und schauten einem Menschen zu, der sich nach hinten beugte, beide Arme in die Höhe riss, als wollte er die Flammen einfangen.
    Wir sahen ein Gesicht, waren so nahe dran, spürten aber nichts. Keine Hitze, keinen Angriff auf uns, aber wir mussten das Verbrennen des Körpers mit ansehen.
    Weder Glenda noch ich rührten uns von der Stelle.
    Was da genau ablief, hatte ich bereits gesehen. Ich wusste, wie die Menschen verbrannten und dann...
    Mehr gab es nicht. Danach riss alles ab. Dann konnte ich mich darüber wundern und mir Gedanken machen, warum ich das alles erlebt hatte.
    Hier schaute auch eine Zeugin zu, die ebenso überrascht war wie ich. Die Flammen sanken zusammen. Die Menschen waren verbrannt, mehr gab es nicht.
    Die Umgebung im Wohnzimmer hatte wieder ihre Normalität angenommen. Es gab nichts anderes mehr zu sehen, nur zu diskutieren, aber auch das fiel schwer, denn Glenda Perkins wusste nicht, was sie zu diesem Vorgang sagen sollte.
    Ich nickte ihr zu und sagte: »So sieht es aus. Das ist die Wahrheit, wobei ich nicht weiß, wie ich sie einschätzen soll. Warum zeigt man uns das? War das ein Ruf nach Hilfe?«
    »Das glaube ich nicht, John. Dazu ist es zu spät. Die Personen wurden verbrannt, das ist eine Tatsache, aber wir wissen nicht, wer dahintersteckt.«
    Da stimmte ich Glenda zu. »Und wir wissen nicht,

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