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1752 - Als die Templer brannten

1752 - Als die Templer brannten

Titel: 1752 - Als die Templer brannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Summen, und wir konnten die Tür aufstoßen und das Haus betreten, das alles andere als gemütlich wirkte. Das Glas, kalter grauer Stein, kein Farbklecks an den Wänden, und selbst der Teppich zeigte ein graues Muster.
    »Und?«, fragte ich.
    »Kalt wie in einer Leichenhalle«, meinte Glenda.
    Den Lift ließen wir links liegen. Wir gingen auf eine Treppe mit breiten Stufen zu, die ebenfalls ein Schiefergrau zeigte.
    »Passt doch alles«, erklärte Glenda. »Ich bin nicht mal überrascht.« Damit meinte sie die erste Etage, in der es nur diese eine Wohnung gab und eine Lichtecke, wo kleine Bänke und Stühle standen, und zwar so verteilt, dass man einen wunderbaren Blick nach draußen hatte. Im Moment war es finster. Tagsüber gab es sicherlich Menschen, die die Bewohner um diesen Logenplatz beneideten.
    Auch die Wohnungstür zeigte einen grauen Anstrich. Er schimmerte allerdings nicht gelackt.
    Die Ärztin öffnete. An diesem Abend trug sie ihren weißen Kittel nicht mehr. Sie hatte ihn gegen einen orangefarbenen Pullover eingetauscht. Dazu trug sie einen schwarzen, recht engen Rock, der ihre Figur betonte. So sah sie mehr nach einer Frau aus und wirkte nicht wie eine strenge Ärztin.
    »Treten Sie doch bitte ein.«
    Wir bedankten uns. Glenda lächelte breit, aber ich sah, dass ihre Augen nicht mitlächelten, als sie die Frau begrüßte.
    Ich hätte mir in dieser Wohnung keine gemütlichen Möbel vorstellen können und wurde auch nicht enttäuscht. Von einem kahlen Wohnzimmer wollte ich nicht sprechen. Der große Flachbildschirm fiel auf, auch die beiden großen Bilder an den Wänden, ansonsten sahen die Möbel alles andere als gemütlich aus.
    Wir nahmen trotzdem Platz. Das in einer Essecke. Dort brannte eine Lampe hinter einem Gitter. Das Licht reichte aus, um auf eine graue Tischplatte zu fallen, wobei hier nicht alles grau war, denn auf dem Tisch lagen runde rote Sets.
    »Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten? Einen Kaffee vielleicht?«
    »Das wäre nicht schlecht«, sagte Glenda.
    »Okay, kein Problem.«
    Eine Maschine wurde angestellt. Sie würde für den Kaffee sorgen. Wir saßen an einem Tresen zusammen. Glenda hatte neben mir Platz genommen und Judith King saß uns gegenüber. Sie kam auf meinen Besuch bei ihr zu sprechen und meinte, dass ich mir wegen meiner Gesundheit keine Sorgen machen müsste.
    »Das hatte ich mir auch so vorgestellt. Ich habe dennoch ein Problem.«
    »Bitte.«
    »Es geht um das völlig andere Bild, das plötzlich beim Betrachten der Röntgenaufnahmen erschien. Sie erinnern sich?«
    Dr. King dachte kurz nach. »Ja, das war schon seltsam. So etwas war mir neu.«
    »Deshalb sind wir bei Ihnen.«
    Sie machte eine Bewegung, als würde sie in sich zusammensacken. »Jetzt haben Sie zwar alles gesagt, Mister Sinclair, aber ich weiß nicht, wie ich Ihnen helfen soll.«
    Sie schüttelte den Kopf und rutschte vom Hocker, weil sie den Kaffee holen wollte.
    Mir war der Besuch bei dieser Frau zwar nicht unbedingt peinlich, aber ich fühlte mich schon wie ein Störenfried und sprach auch Glenda darauf an.
    »Ich weiß nicht, aber das wird nichts. Ich denke da mehr an einen Fehlschuss.«
    »Warte es ab.«
    »Du traust ihr nicht?«
    »Wir werden sehen.«
    Dr. King brachte drei kleine Tassen.
    »So, dann wollen wir noch einen richtigen Wachmacher zu uns nehmen.« Sie trank als Erste, und wir taten es ihr nach.
    Würde ich die Wahrheit noch erfahren? War es überhaupt möglich, dass wir uns auf der richtigen Spur befanden? Es konnte auch alles in eine andere Richtung laufen.
    »Sie machen sich Gedanken über das Feuer, Mister Sinclair?«
    »Ja. Und Sie haben es auch gesehen.«
    »Das weiß ich.«
    »Dabei habe ich Ihre Gelassenheit bewundert. Sie sind nicht durchgedreht, sie haben nicht geschrien, sondern blieben gelassen. Das wunderte mich schon.«
    »Was hätte ich denn tun sollen? Durchdrehen?«
    »Nein. Vielleicht Fragen stellen.« Diesen letzten Satz hatte Glenda Perkins gesagt.
    »Hm. Hätte ich denn Antworten bekommen?«
    »Das müssen Sie Mister Sinclair fragen.«
    Sie schaute mich an. »Muss ich das?«
    Ich warf einen Blick in ihre Augen, die einen ungewöhnlichen Ausdruck angenommen hatten. Sie waren so klar, und ich hatte den Eindruck, dass in ihnen ein leicht gelbliches Schimmern lag.
    Ich tippte einfach mal drauflos. »Wir müssen uns nichts vormachen, Doktor King, es gibt da etwas zwischen uns, auf das auch Sie reagieren. Das Feuer hat es gegeben. Es war zudem ein Blick in die

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