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1753 - Die Crypers

Titel: 1753 - Die Crypers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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am liebsten."
    Ich grinste ebenfalls, während er sich zur Wand drehte und sich die Decke über den Kopf zog.
    Ich öffnete die Tür und trat auf den Gang. Er lag verlassen. Kein Wunder, für die MAGGON war jetzt Mitternacht erreicht.
    Langsam schlenderte ich durch die Gänge und Korridore der MAGGON. Niemand hielt mich auf, auch nicht, als ich die Zentrale betrat.
    Sie war nur schwach besetzt. Ich konnte nur drei Crypers sehen, die es sich in den Sesseln der Zentrale bequem gemacht hatten und miteinander plauderten. Meinen Translator hatte ich absichtlich in der Kabine gelassen. Ich hatte keine Lust auf einen Schwatz mit jemandem an Bord.
    Ich wollte mich gerade zum Gehen wenden, als ich erkannt wurde.
    Der Cryper sah mich an und öffnete den Mund.
    Ich kannte inzwischen das Mienenspiel der Crypers recht gut, und ich wollte nicht länger Atlan heißen, wenn ich diesen Gesichtsausdruck nicht ebenfalls richtig interpretierte.
    Es war ein Grinsen. Keine Grimasse des Humors oder der Freundlichkeit, nein, dieses Lachen hatte etwas an sich, das mir ganz und gar nicht gefallen wollte. Es war ein Ausdruck von Zufriedenheit darin, von Bosheit und Spaß an einem sehr üblen Scherz.
    „Wenn du wüßtest...!" schien dieses Grinsen zu sagen.
    Der amüsierte Cryper sagte etwas, auch seine Kameraden blickten jetzt her, und sie fielen in dieses Grinsen mit ein. Dann sprach mich einer an. Ich machte ein paar Gesten, deutete an, daß ich meinen Translator nicht dabeihatte. Die Heiterkeit verstärkte sich.
    Offenbar wurden Witze gemacht, auf meine Kosten. Sollten sie doch, am Ende würde sich zeigen, wer als letzter lachte. Worte und Sätze in Hamsch flogen hin und her. Es schien sehr lustig zu sein, was dort erzählt wurde.
    Ich wartete noch einige Augenblicke, dann wandte ich mich zum Gehen und kehrte nachdenklich in die Kabine zurück.
    Ronald Tekener schlief bereits. Es schien kaum etwas zu geben, wovon sich dieser Mann die wohlverdiente Nachtruhe rauben lassen würde.
    Mir ließ die kurze Szene in der Zentrale der MAGGON keine Ruhe. Welcher Streich war da gegen uns ausgebrütet worden? Dann hatte ich eine Idee.
    Ich stieß Ronald Tekener an und weckte den Smiler. Fast ohne Übergang war er hellwach und konzentriert.
    „Was gibt's?" fragte er. „Kein Eis?"
    „Vielleicht etwas Besseres", antwortete ich. „Hör einfach nur zu - aber mit Translator."
    Ich überließ die Arbeit dem Extrasinn, jenem Organ, das nur einige wenige Arkoniden besaßen und das erst nach einer langen, harten und beschwerlichen Prüfung aktiviert wurde. Bei mir lag die ARK SUMMIA, so wurde die Prüfung genannt, schon mehr als zwölf Jahrtausende zurück.
    Das fotografische Gedächtnis lieferte die Informationen, das Extrahirn steuerte meine Muskulatur - anderenfalls hätte ich ohne langes Training die komplexen Lautfolgen des Hamsch schwerlich nachbilden können. Aber trainiert war ich: Immerhin hatte ich mich früher schon mit Fremdwesen verständigt, etwa den Maakhs.
    Ich wiederholte, was ich in der Zentrale gehört hatte. Der Translator hatte seine liebe Mühe und Not mit meinem Kauderwelsch, aber nach ein paar Versuchen klappte es. Ich bekam eine Übersetzung.
    Hatte ich es doch geahnt! Es war in der Tat ein Streich geplant, eine miese kleine Schurkerei.
    Tek blickte mich an. „Wir hätten es wissen sollen", sagte er langsam. „Dieser ausgekochte Halunke von einem Cryper. Uns derartig aufs Kreuz legen zu wollen."
    Ich murmelte eine Verwünschung.
    „Noch haben wir Zeit, etwas zu unternehmen. Vielleicht haben wir Glück und schaffen es."
    Tek brauchte nur ein paar Augenblicke, um bereit zu sein. Wir verließen unsere Kabine und traten auf den Korridor.
    Die Besatzung schlief, aber selbstverständlich waren automatische Wächter am Werk, die darauf achteten, daß wir uns nicht davonmachten. Aber ich hatte mir eine Möglichkeit einfallen lassen, diese Automaten zu überlisten.
    Leise huschten wir durch die Gänge, bis wir die Außenwand der MAGGON erreicht hatten. Wie bei vielen Raumschiffen gab es auch in der Bordwand der MAGGON kleine Luken, durch die man das Schiff verlassen konnte - fast zu klein, um als richtige Schleusen zu gelten, und deswegen hoffentlich auch nicht vom allgemeinen Alarmsystem erfaßt. Und selbst wenn - durch diesen Dreh bekamen wir einen Vorsprung.
    Wir entdeckten sogar die Raumanzüge, die wir für unseren Plan brauchten. In die Monturen hineinzusteigen war nicht besonders schwierig, aber sich darin zu bewegen, stellte uns

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