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1753 - Die Crypers

Titel: 1753 - Die Crypers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn erfassen konnte. Es sah wie ein bunter Schneebesen aus, seine Funktion konnte ich mir aber nicht vorstellen. „Das hier brauchen wir. So etwas, aber es muß funktionieren. Nicht wie dieses Ding hier, das geht nicht mehr. Wir brauchen Waren, die funktionieren ..."
    „Wir können euch nicht helfen", wurde er von dem Obersten Lagerherrn beschieden. „So leid es uns tut. Und ihr sollt wissen, daß es nicht zulässig ist, auch für euch nicht, die Grenzen der Oktanten zu überfliegen."
    Prak Morlans Gestalt straffte sich.
    „Wir haben erstklassige Ware dabei", sagte er laut und herausfordernd.
    Wahrscheinlich wird dieser Funkkontakt in alle Raumschiffe an der Station und in sämtliche Räume von KOTTATT übertragen.
    „Wir können hochwertige Technik anbieten", fuhr der Imprint-Outlaw fort; ich wußte, daß er jetzt hoffte, am Obersten Lagerherrn Chiltri vorbei die einzelnen Händler und Transporteure zu erreichen, die KOTTATT zur Zeit einen Besuch abstatteten. „Wir bieten moderne Waffen an, Verteidigungssysteme, Unterhaltungssyntronik vom Feinsten, das Modernste vom Modernen."
    Er leckte sich über die Lippen.
    „Und wir haben, zerlegt, aber einbaufertig und mit allen nötigen Zubehör, zwei vollständige Metagravs dabei, komplett mit Gravitraf-Speichern und Hypertrop-Zapfern ..."
    Die Übertragung brachte es mit sich, daß er mir geradewegs in die Augen zu starren schien; wahrscheinlich ging es jedem Beobachter der Szene so. Prak Morlan machte seine Sache gut, soweit man diesen technischen Hochverrat als gut bezeichnen konnte.
    „Wovon redet er?" hörte ich Artam-Con leise fragen. „Was sind das für Maschinen? Waffen?"
    „Antriebssysteme", klärte Tekener ihn auf. „Das Beste, was es derzeit in unserer Galaxis gibt."
    „Ihr wißt so gut wie wir, daß diese Technologie der euren haushoch überlegen ist", pries Prak Morlan seine Ware an. „Die Hamamesch sind doch eigens zu uns gekommen, um sich diese Technologie zu besorgen. Jetzt ist sie da, wir bieten sie euch an. Für ein Butterbrot sozusagen ..."
    Soweit ich das Hamsch richtig verstand, machte der Translator aus dem letzten Satz ein: „... für ein Maulvoll Plankton..."
    „Alles, was wir wollen, sind Imprint-Waren. Keine besonderen Sachen, nur echt müssen sie sein; und funktionieren müssen sie. Wir ..."
    „Jämmerlich", stieß Artam-Con halblaut hervor; er wandte sich zu mir um. „Das sind deine Leute, nicht wahr, die da so winseln? Wahrhaftig, Galaktiker Atlan, sag mir, wozu wir Verbündete sein sollten. Kommt, wir gehen! Ich will dieses jämmerliche Bild nicht länger sehen ..."
    Er gab Moin-Art ein Zeichen. Wir hatten keine andere Wahl, wir mußten ihm folgen.
    Ich blickte schnell zu Tek hinüber, der den Kopf hin und her wiegte.
    Er kalkulierte wahrscheinlich gerade ähnliche Gedanken durch, die auch in meinem Kopf wirbelten.
    Es gab an der Grenzländerstation KOTTATT eine kleine Flotte der Galaktiker, sechs Schiffe, eines davon 250 Meter durchmessend. Damit ließ sich schon etwas anfangen. Vor allem konnte man mit einem dieser Schiffe der Gefangenschaft durch die Rebellen entkommen. Coram-Till begann mir in seiner gradlinigen und offenen Art allmählich sympathisch zu werden, aber ich würde es vorziehen, mit ihm als freier Mann zu verhandeln und nicht als Gefangener - auch wenn er euphemistisch „Gast" genannt wurde.
    Auf der anderen Seite, das hatte uns der Auftritt von Prak Morlan gerade gezeigt, konnten wir vom Regen in die Traufe geraten. Die Galaktiker dieses Geschwaders waren erschöpft, ausgelaugt, seelisch zermürbt und verzweifelt; ihre Reaktionen ließen sich nicht mehr voraussehen.
    Sich zu Prak Morlan zu flüchten, konnte bedeuten, daß wir in die Gewalt von Personen gerieten, die nicht mehr zurechnungsfähig waren. Die aber, im Gegensatz zu Coram-Till alias Artam-Con, wußten, wer wir waren!
    „Was meinst du?" Ronald Tekener sprach so leise, daß der Translator seine Worte nicht übertragen konnte.
    „Ich denke darüber nach, Tek! Prak Morlan macht einen halbwegs vernünftigen Eindruck, aber seine Leute..."
    „Es wird gutgehen", versicherte der Smiler. „Ich weiß es. Außerdem wird diese Gefangenschaft langweilig. Es wird Zeit, daß etwas passiert! Es wird schon nicht gleich den Kopf kosten!"
    Moin-Art schloß zu uns auf, so daß wir unsere Unterhaltung beenden mußten. Man brachte uns zurück an Bord der MAGGON. Dort waren inzwischen einige kleinere Versorgungsarbeiten im Gange; Frischwasser war an Bord genommen

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