1753 - Die Ninja-Teufelin
kontrollieren, er wird sofort schießen, wenn du dich falsch bewegst. Du kannst es dir aussuchen.«
Sie lachte, sie drehte sich zur Seite – und drückte die Krone der Ninja auf ihren Kopf.
Schlagartig war sie weg!
Für Suko wurde es gefährlich, das wusste er. Und er hatte sich nicht geirrt, denn er hörte die Stimme der Unsichtbaren, wie sie einen entsprechenden Befehl schrie.
»Bring ihn um, Asko!«
***
Genau darauf hatte der Vertraute der Frau gewartet. Asko hielt eine Waffe in der Hand. Er musste sie nur noch ein wenig korrigieren, um auf Sukos Kopf zielen zu können.
Der Inspektor hatte es darauf ankommen lassen, gegen Asko anzutreten. So ganz chancenlos schätzte Suko sich nicht ein, denn auch er kannte Tricks. Er hatte die Veränderung des Mannes mitbekommen, und auch seine Verunsicherung. Bevor der andere überhaupt richtig nachdachte, gab es bereits die Reaktion.
Die aber kam von einer ganz anderen Seite und aus dem dunkleren Hintergrund der Tiefgarage.
Keiner hatte den Pfeil gesehen oder auch nur gehört. Bis auf den, dem er galt. Als der ihn hörte, war es schon zu spät. Da blieb ihm nicht mal eine Sekunde Zeit zu reagieren.
Von der Seite her jagte er in den Hals des Bodyguards. Er schrie nicht mal auf. Er torkelte zur Seite, ein Schuss löste sich noch, doch die Kugel fuhr in den Boden.
Dann brach der Mann zusammen.
Das alles hatte Suko gesehen. Da war er ebenso Zeuge wie die anderen Männer, und er sah, wie der zweite Pfeil durch die Luft jagte und einen der Helfer in die rechte Brustseite traf.
Erst jetzt war die Person zu sehen, die die Pfeile abgeschossen hatte.
Sie löste sich aus der Deckung eines kleinen Transporters, und sie hatte erneut einen Pfeil auf die Sehne gelegt, um den nächsten Feind zu erwischen.
Es war Shao, die sich zu dieser Aktion entschlossen hatte. Sie sah, dass sich einer der Männer bewegte. Er holte aus, um einen Wurfstern in ihre Richtung zu schleudern.
Der Pfeil war schneller. Er huschte auf ihn zu und war so schnell, dass der Mann es nicht mehr schaffte, wegzutauchen. Er wurde an der linken Kopfseite erwischt. Plötzlich schrie er auf. Zugleich spritzte Blut, und Shao war schon wieder zurück in eine andere Deckung getaucht, ebenso wie Suko.
Er glaubte nicht, dass von Cori Feens Helfern noch etwas zu befürchten war. Zudem gab es nur mehr einen, und dessen hastige Schritte waren zu hören, als er floh.
Suko hatte sich neben seinem Wagen klein gemacht. Er ärgerte sich jetzt darüber, dass es Cori Feen gelungen war, an die Krone der Ninja heranzukommen. Suko hatte nur diesen einen Weg gesehen, weil er sie auf diese Art und Weise in Sicherheit wiegen konnte.
So ganz hatte der Plan nicht geklappt, aber zum Glück war ja seine Partnerin erschienen.
Und auch andere Menschen hatten Glück. Denn bisher war kein Hausbewohner erschienen, um in seinen Wagen zu steigen, der hier unten parkte. Kein Unschuldiger war in Gefahr.
Es begann ein Nervenspiel. Und es war zum Glück ruhig hier unten, bis auf einige Stöhnlaute, die der verletzte Ninja ausstieß, weil ihm ein Teil des linken Ohrs fehlte.
»Weißt du, wo sie ist, Suko?«
»Nein, ich spüre sie noch nicht.«
»Aber sie ist noch hier.«
»Stimmt. Behalte du den Zugang zum Lift im Auge. Wenn sich die Tür bewegt...«
»...weiß ich genau, was ich zu tun habe.«
»Okay.«
Es wurde still zwischen den beiden. Was jetzt anfing, konnte durchaus als Nervenkrieg bezeichnet werden. Keiner wollte auf- oder nachgeben, und Suko war klar, dass es so rasch wie möglich eine Entscheidung geben musste. Wenn hier jemand kam, um seinen Wagen zu holen, dann hatte die Unsichtbare alle Chancen auf ihrer Seite.
Suko lauschte. Er wollte hören, wenn sich Cori Feen bewegte. Dann hatte er zumindest die Richtung. Aber auch da lauerte er vergebens. Von Shao hörte er ebenfalls nichts, und dann dachte Suko daran, zum ältesten Lockmittel der Welt zu greifen. Er wollte die andere Seite ablenken.
Suko holte aus dem Wagen ein Kartenbuch. Er steckte im Netz am rechten Vordersitz. Es war nur ein Versuch, aber er hoffte, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Das Buch hielt er in der rechten Hand. Er selbst befand sich am Heck des Rovers. Vorn dort aus warf er das schmale Buch in die Straße hinein, die zum Ausgang führte. Es landete auf dem Boden, rutschte ein Stück weiter, und das dabei entstehende Geräusch sorgte dafür, dass die andere Seite die Nerven verlor.
Urplötzlich fegten Wurfsterne durch die Luft. Sie waren auf
Weitere Kostenlose Bücher