1753 - Die Ninja-Teufelin
Sie sogar, was er gewusst hat.«
»Nein, bisher nicht.«
»Erkennen Sie den Mann denn?«
Suko schaute seinen Kollegen an. Er lächelte und sagte: »Ich sehe ihn heute zum ersten Mal. Es ist mir ein Rätsel, weshalb Sie mich herbestellt haben.«
»Das kann ich verstehen. Es gibt nur einige Hinweise, die wir bei ihm gefunden haben.«
»Auf mich?«
»Ich denke schon, Kollege.«
Suko runzelte die Stirn. »Dann bin ich mal gespannt.«
Burke griff in die rechte Seitentasche. Dort holte er eine kleine Plastiktüte hervor, in der ein Zettel steckte. »Es ist wie in alten Zeiten. Eine Nachricht nicht per E-Mail, sondern auf einem Zettel notiert und an Sie gerichtet.«
»Was will er denn?«
Burke holte ihn mit spitzen Fingern hervor. »Lesen Sie ihn bitte selbst, ich werde aus dem Text nicht schlau.«
Suko faltete die Botschaft auseinander. Sie war mit schwarzer Tinte geschrieben und in einer sehr kleinen Schrift. Und er las, dass sie einzig und allein ihm galt. Wer sie fand, sollte sie an Suko weiterreichen.
Der Text war kurz. Er war eine Warnung, und Suko wurde daran erinnert, dass er schon eine telefonische Botschaft erhalten hatte. Auch dieser Text hier drehte sich um die Krone der Ninja.
Suko murmelte den Text leise vor sich hin. »Die Krone ist in Gefahr. Jemand will sie haben, um eine neue Herrschaft zu errichten! Seid vorsichtig. Haltet die Augen weit offen. Manchmal ist der Teufel eine Frau...«
Mehr stand da nicht. Suko ließ den Zettel langsam sinken und sah den Blick des Kollegen auf sich gerichtet.
»Nun, was sagen Sie?«
»Danke.«
Burke lachte. »Wofür?«
»Dass Sie mich geholt haben.«
»War doch selbstverständlich. Man weiß ja, wer Sie sind, Kollege, und ich denke, dass Sie jetzt schon ein kleines Problem haben.«
»Möglich.«
»Und der Teufel ist eine Frau.«
»Nur manchmal«, schwächte Suko ab.
»Was hat der Mann damit gemeint?«
Suko hob die Schultern. »Ich kann es Ihnen nicht genau sagen. Ich denke allerdings, dass es eine Warnung sein könnte.«
»Müssen wir uns jetzt warm anziehen?«
»Nein, ich glaube nicht. Es geht wohl nur mich etwas an.«
So schnell ließ sich Burke nicht überzeugen. »Ich habe den Text auch gelesen, und ich habe ihn nicht vergessen. Es wurde da von einer Gefahr geschrieben, die die Krone angeht. Das ist natürlich gefährlich. Wenn die Krone in Gefahr sein sollte, dann...«
»Nein«, beruhige ihn Suko, »da müssen Sie keine Sorge haben. Die britische Krone ist nicht in Gefahr. In diesem Schreiben handelt es sich um etwas anderes.«
»Und um was?«
»Das werde ich herausfinden müssen. Ich muss mich auch näher mit dem Toten beschäftigen, um zu erfahren, was er in seinem Leben gewesen ist.«
Burke nickte. »Mein Gefühl sagt mir, dass dies nicht nur ein schlichter Mord war. Ich bin davon überzeugt, dass mehr dahintersteckt.«
Suko lächelte unverbindlich. Er würde keine Antwort geben, die das eine oder andere bestätigte.
Da er ein höflicher Mensch war, bedankte er sich bei seinem Kollegen und versprach, mit ihm in Verbindung zu bleiben. Danach stieg er in den Rover und fuhr ab.
Viel gebracht hatte ihm der Ausflug nicht. Es war immerhin ein Anfang gewesen, und Suko nahm die Warnung, die auf dem Zettel geschrieben worden war, sehr ernst.
Er wusste, dass es Menschen gab, die es bis heute nicht überwunden hatten, dass es Shimadas Ninjas nicht mehr gab. Suko war froh darüber, andere waren es nicht.
Und die würden alles versuchen, um an die Krone der Ninja heranzukommen...
***
Suko war zurück ins Büro gefahren und hatte dort nur Glenda Perkins angetroffen, die eine Tasse Kaffee trank und an einem Weihnachtsgebäck knabberte, das eine Kollegin ihr gebracht hatte.
»Und bist du zufrieden, Suko?«
»Nicht hundertprozentig.«
»Aber es war gut, dass man dich geholt hat – oder?«
»Das schon.«
»Wer ist denn da gekillt worden?«
Suko sah keinen Grund, Glenda seine Informationen vorzuenthalten. Er berichtete ihr, wer gefunden worden war. Er sagte auch den Namen, und Glenda Perkins gab zu, ihn noch nie in ihrem Leben gehört zu haben.
»Ich werde mich mit ihm beschäftigen.« Suko hatte sich auf der Schreibtischkante niedergelassen. »Es ist bestimmt kein Witz, dass es um die Krone der Ninja geht.«
Glenda musste lachen. »Und wenn schon. Was macht das? Gar nichts. Die Krone ist hier so sicher aufgehoben, dass auch die Ninjas nicht an sie herankommen. Das hätte selbst ein Shimada in seinen besten Zeiten nicht geschafft.
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