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1754 - Blutige Tränen

1754 - Blutige Tränen

Titel: 1754 - Blutige Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unseren Sohn angeht. Wir haben ihn zu einem verantwortungsvollen Menschen erzogen und besonders zu einem Menschen, der Rücksicht auf andere nimmt. Das ist es, mehr können wir nicht tun.« Bill gab seiner Frau einen Kuss auf die Wange. »Glaube mir, er wird seinen Weg gehen, so, wie wir den unseren gegangen sind. Davon bin ich überzeugt.«
    »Und ich auch.« Sheila lächelte. Es hatte ihr gut getan, die paar Sätze mit ihrem Mann zu sprechen.
    Auf dem Weg in den anderen Bereich des Hauses kam ihnen Johnny entgegen. Sein Gesicht zeigte einen ernsten Ausdruck.
    »Was ist los?«, fragte Bill.
    Johnny schüttelte den Kopf. »Sie sind noch nicht wieder verschwunden, Dad. Ich habe sie gesehen.«
    »Und wo?«
    »Auf der Straße. Dort standen zwei wie Zinnfiguren.«
    »Okay, lass sie dort stehen. Wir tun erst mal nichts und überlassen alles Weitere dem Schicksal. Einverstanden?«
    »Ja, das bin ich...«
    ***
    Ich hatte mit einer längeren Fahrt gerechnet und war schon leicht überrascht, dass dies nicht zutraf, denn wir blieben im Gebiet der City of London und mussten nur auf die andere Seite der Themse, wo es die Tooley Street gibt. Dort findet man das berühmte London Dungeon, das ich in böser Erinnerung hatte.
    Nur war das nicht unser Ziel. Lilian Block dirigierte mich in eine der Nebenstraßen südlich der Tooley Street. In dieser Gegend befand sich das Hotel.
    Ich wollte wissen, ob es einen Besitzer hatte oder einer Kette angehörte.
    »Es gibt einen Besitzer.«
    »Aha. Und?«
    »Was meinst du?«
    »Ganz einfach. Was ist er für ein Typ?«
    Während ich nach einem Parkplatz suchte, dachte meine Begleiterin über die Antwort nach. Sie hob die Schultern an und sprach davon, dass der Mann ein nicht eben Vertrauen erweckender Typ war.
    »Er ist von einer falschen Freundlichkeit.«
    »Gut. Und wie heißt er?«
    »Gus Walcott.«
    Der Name sagte mir nichts. Er war auch im Moment nicht wichtig, denn ich suchte nach einem Platz, an dem ich den Rover abstellen konnte.
    Den fanden wir nicht, dafür aber das Hotel. Es war ein grauer Bau über dessen Eingang das Wort Hotel stand. Man musste zweimal hinschauen, um die Buchstaben lesen zu können. Vor dem Hotel war der Straßenrand zugeparkt, aber es gab noch eine seitliche Einfahrt, die zu einem Hinterhof führte.
    Dort versuchte ich es. Mit einem Truck hätte ich keinen Platz gefunden, der kleinere Rover aber fand noch eine Lücke direkt neben einer Brandmauer.
    »Okay«, sagte ich und öffnete die Tür, »dann wollen wir uns mal in diesem Bau umschauen.«
    Lilian Block gab keinen Kommentar ab. Sie stieg schweigend aus. War es schon vor dem Hotel nicht hell gewesen, so schwamm die Rückseite in der Dunkelheit. Licht fiel nur aus einigen Fenstern, hinter denen die Hotelzimmer lagen.
    Das Haus hatte drei Etagen. Es fiel nicht besonders auf, denn in seiner Art gab es zahlreiche Gebäude in dieser Gegend. Mich interessierte allerdings nicht die Rückseite, sondern die vordere, wo sich der Eingang befand.
    Lilian Block ging neben mir her. Ihre Hände hatte sie in den Manteltaschen vergraben. Mit fiel auf, dass sie stoßweise atmete, und ich fragte sie: »Wie geht es dir?«
    »Ich lebe.«
    »Das ist immer gut.«
    »Ja, fragt sich nur, wie lange noch.«
    »Kommt ganz darauf an, wie wir uns verhalten, finde ich.«
    »Da spielen auch noch andere Personen eine Rolle«, erklärte sie. »Ich rechne damit, dass das Hotel nicht leer ist, denn ich glaube nicht, dass alle Halbvampire unterwegs sind. Einige werden noch hier im Hotel geblieben sein.«
    »Und wer sonst noch?«
    Sie blieb stehen. »Denkst du dabei an Justine Cavallo?«
    »An wen sonst?«
    Lilian nickte. »Ja, es ist möglich, dass sie sich hier aufhält.«
    »Das werden wir herausfinden.«
    Mittlerweile hatten wir die Vorderseite des Hotels erreicht und traten auf die breite Eingangstür aus Glas zu. Bevor ich sie aufstieß, wandte ich mich an Lilian Block.
    »Bist du hier bekannt?«
    Sie lachte. »Na klar. Was für eine Frage.«
    »Aber man weiß nicht, was inzwischen mit dir passiert ist? Oder doch?«
    Sie brauchte über die Antwort nicht nachzudenken. »Ich denke, nichts Genaues. Es kann sein, dass sie durch mein Verhalten misstrauisch geworden sind, aber das ist auch alles. Was tatsächlich passiert ist, werden sie wohl noch nicht wissen.«
    »Gut. Dann bleibe ich an deiner Seite. Du kannst mich als deinen Bekannten vorstellen.«
    Sie schaute mich lächelnd an. »Nicht schlecht. Wir hätten hier sogar ein Zimmer für

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