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1754 - Blutige Tränen

1754 - Blutige Tränen

Titel: 1754 - Blutige Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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versteckten, das alles war mir gedanklich nicht fremd, und ich schielte immer wieder zu bestimmten Stellen hin, aber da war nichts zu sehen.
    Vor der Zimmertür blieben wir stehen. Lilian Block schloss auf. Sie musste den Schlüssel nur einmal drehen, dann konnte sie die Tür nach innen drücken.
    Ich ließ Lilian vorgehen. Sie betrat das Zimmer leicht zögerlich, schaute sich um und wirkte wie auf dem Sprung oder wie jemand, der sofort wieder kehrtmachen wollte, wenn er etwas entdeckte, was ihm nicht gefiel.
    Aber hier war nichts. Es gab niemanden, der auf uns wartete.
    Das Zimmer hatte eine Einrichtung, die man vergessen konnte. Alles wirkte schäbig und abgewohnt. Selbst das Licht schaffte es nicht, eine freundlichere Atmosphäre zu schaffen. Die Bude konnte man vergessen.
    Es gab noch ein Bad oder mehr eine Nasszelle, in der es feucht roch. Ich schaute erst gar nicht weiter nach, sonst hätte ich bestimmt Schimmel entdeckt.
    Ich ging zurück in das Zimmer. Lilian saß auf der Bettkante. Sie hatte das Licht der Deckenleuchte gelöscht und das einer Nachttischlampe eingeschaltet.
    »Jetzt hast du deinen Willen, John. Und ich frage mich, wie es weitergeht.«
    »Ich mich auch.«
    Jetzt musste sie lachen. »Aber du hast doch gewollt, dass wir hierher in das Hotel gehen.«
    »Schon. Mir ist es dabei um jemand anderen gegangen. Eben um Justine Cavallo. Ich will wissen, ob sie sich hier aufhält. Im Hintergrund mischt sie ja wohl immer mit.«
    »Richtig. Es ist auch viel von ihr gesprochen worden. Aber begegnet ist sie mir nicht. Ich weiß nicht, ob sie sich hier aufhält. Da musst du schon jemand anderen fragen. Walcott, zum Beispiel.«
    »Das hätte ich fast getan, aber ich wollte ihn nicht misstrauisch machen. Nur wird es ja noch andere Leute als ihn geben, schätze ich. Wir müssen Gäste finden, die uns Auskunft geben können. Wenn du bei anderen klopfst, wird das kaum Verdacht erregen, denn dich kennt man im Gegensatz zu mir.«
    »Ja, das ist eine Möglichkeit.«
    »Und?«
    Sie hatte schon den Mund geöffnet, um eine Antwort zu geben, als es umgekehrt passierte. Plötzlich klopfte es an unserer Zimmertür. Lilian Block schrak heftig zusammen, hielt aber den Mund und starrte nur die Tür an.
    »Du wirst öffnen«, flüsterte ich ihr zu.
    »Und du?«
    »Ich verstecke mich im Bad. Ich werde die Tür nicht ganz schließen. So kann ich mithören.«
    »Ja, tu das.«
    Eine Männerstimme war zu hören.
    »Ich weiß doch, dass du da bist, Lilian. Willst du nicht öffnen?«
    »Ja, einen Moment noch.«
    Ich hatte noch eine Frage, die ich flüsternd stellte. »Kennst du ihn? Kommt dir die Stimme bekannt vor?«
    »Ja. Es ist einer von uns. Er heißt Greg.«
    »Okay, ich bin weg.« Auf leisen Sohlen huschte ich aus dem Zimmer ins Bad, dessen Tür ich nur anlehnte. So bekam ich mit, was gesprochen wurde, und ich hatte das Gefühl, dass es Lilian keinen Spaß bereitete...
    ***
    Sie riss sich zusammen, denn ihre Stimme klang für mich normal, als sie den Mann begrüßte.
    »Hi, Greg, was treibt dich zu mir?«
    »Ach, nichts Besonderes.« Ein etwas verlegenes Lachen war zu hören. »Ich wollte nur mal schauen, wie es dir geht.«
    »Gut, das siehst du doch. Aber was hat dich auf diese Idee gebracht? Stammt sie von dir?«
    »Nein, nicht direkt.«
    »Sondern?«
    Greg lachte wieder, dann sprach er weiter. »Ich weiß nicht so recht, wie ich es dir sagen soll, Lilian, aber man hält dich nicht mehr für eine von uns.«
    »Wieso?«
    »Nun ja, da ist zu viel passiert, was wir nicht akzeptieren können. Du hast dich von uns entfernt, und das ist schade.«
    »Wieso?« Lilian Block lachte auf. »Was habe ich denn falsch gemacht?«
    »Das weißt du selbst. Du gehörst nicht mehr zu uns. Du bist eine Ausgestoßene geworden und eine Gefahr für uns. Du stehst nicht mehr auf unserer Seite. Aber ich kann deinen Mut nur bewundern. Du bist tatsächlich zurück in dieses Hotel gekehrt. Hast du keine Angst gehabt, dass du es nicht mehr lebend verlassen wirst?«
    Lilian blieb ruhig. »Aha, in diese Richtung läuft der Hase. Das habe ich nicht gewusst. Wer hat es denn beschlossen, dass ich das Hotel nicht mehr lebend verlassen werde?«
    Ich musste Lilian innerlich ein Kompliment machen, dass sie so gelassen reagierte.
    »Ach, muss ich dir das wirklich sagen?« Greg lachte. »Sie ist hier, verstehst du?«
    »Meinst du Justine Cavallo?«
    »Ja, unsere Anführerin.«
    »Und wo wohnt sie?«
    Jetzt bekam ich noch größere Ohren. Ich war in der Tat mehr als

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