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1754 - Phantome auf Schimos

Titel: 1754 - Phantome auf Schimos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bis die letzten tausend Großtransporter eintreffen, werden wir schon das erfolgreichste Handelshaus Hirdobaans geworden sein!"
    Kamhele zwinkerte und stand auf. „Ich bin froh, daß wir darüber geredet haben", sagte sie. „Nun kann ich die weitere Versorgung besser einplanen. Ich teile übrigens auch nicht Ebbiddims Befürchtung, daß wir nur einen kleinen Teil der Waren erhalten werden, nachdem dieses großartige Unternehmen vom Haus Jondoron allein geleistet wurde!"
    „Ja, nicht wahr?" Jeschdeans Stimme klang erleichtert. „Ich bin froh, daß wir einer Meinung sind."
    Der Fürst konnte nicht wissen, daß Kamhele ihm nur einen ruhigen Schlaf ermöglichen wollte und deshalb zu dieser kleinen Notlüge gegriffen hatte. Sie hatte auch nicht wirklich gelogen: Die Möglichkeit, weiteren Profit zu machen, bestand tatsächlich, und sie wollte sich an diese Hoffnung klammern, solange keine endgültige Entscheidung gefallen war.
     
    *
     
    Nachdem Kamhele den Fürsten verlassen hatte, suchte sie den Kammerherrn auf, um ihn über die Vorgänge der Nacht zu befragen. Der Hamamesch konnte keine Auskunft erteilen, nur, daß er durch den Notruf geweckt worden war und seinen Herrn schreiend und zitternd vor Angst vorgefunden hatte. Ihm war nichts Ungewöhnliches aufgefallen, und kurz darauf war Kamhele bereits eingetroffen.
    Nachdenklich machte sich Kamhele auf den Weg in die Wachzentrale. Jeschdean war manchmal überängstlich; er hatte oft Alpträume, aber seine Geschichte klang irgendwie glaubhaft.
    Die Sydorrierin traute dem machthungrigen Kanzler durchaus zu, den Fürsten mit finsteren Machenschaften so an den Rand des Wahnsinns zu treiben, daß er freiwillig auf den Thron verzichtete. Alsaddans Tod hatte seinerzeit einen solchen Aufruhr verursacht, daß Ebbiddim sicher nicht einen einfachen Mord an dem Fürsten begehen würde.
    Aber wie hatte er es angestellt, unsichtbar aufzutreten? Nur durch einen Trick, eine optische Täuschung, vielleicht durch Spiegel? Ebbiddim war gerissen genug für gute Tricks, und er kannte natürlich auch die richtigen Leute.
    Vielleicht fand Kamhele die Antwort, wenn sie die Aufzeichnungen dieser Nacht überprüfte. Jeder Winkel des großen Palastes wurde seit Alsaddans Tod rund um die Uhr überwacht, und alle Bewegungen wurden aufgezeichnet. Die Daten wurden geprüft, systematisch gesammelt und in einem Archiv abgelegt.
    Die beiden Wachhabenden begrüßten Kamhele; es war nicht das erste Mal, daß sie zu einer Inspektion vorbeikam. Die gewünschten Daten wurden ihr sofort zur Verfügung gestellt, und sie zog sich in die kleine, für diesen Zweck eingerichtete Kammer neben der Zentrale zurück, um das Material in Ruhe zu prüfen.
    Es war aufreibend und mühsam, immer wieder dieselben Bilder abzurufen und nach einem neuen Detail zu suchen, das nicht ins Gesamtkonzept paßte. Aber alles schien ganz normal zu sein: Jeschdean lag schwer atmend auf seinem Bett, ständig bemüht, nicht von seinem eigenen Gewicht erdrückt zu werden. Er dämmerte wohl immer wieder ein, aber diese Phasen waren nur kurz. Er erwachte erneut, gluckste und schmatzte laut, übermüdet und dennoch nicht in der Lage, endlich tief und erholsam zu schlafen.
    Dann schreckte er plötzlich auf - genau, wie er Kamhele berichtet hatte - und wandte sich mit erschrockenen Rufen an jemand Unsichtbaren. Dabei bewegte er sich so hektisch und fuhrwerkte derart mit seinem Bettzeug herum, daß die Nebengeräusche alle anderen Laute weitgehend überdeckten.
    Die Tonübertragung war ohnehin nicht die beste. Kamhele konnte nicht feststellen, ob sie nun eine zweite Stimme hörte oder nicht.
    Aber die Ratgeberin gab nicht auf. Geduld war eine der großen Stärken der Sydorrier - und Ausdauer.
    Immer wieder spielte sie die Aufzeichnungen durch. Den Ton hatte sie inzwischen abgeschaltet, denn das System war nicht einmal mehr in der Lage, die verschiedenen Geräusche voneinander zu trennen.
    Da - endlich! Sie konnte nicht genau definieren, was ihr merkwürdig vorkam - vielleicht ein kurzes Flimmern der Luft, das sich rasch durch den Raum fortbewegte. Jetzt bemerkte sie auch, wie sich die Vorhänge des Bettes wie von Geisterhand verschoben. Zuvor war sie davon ausgegangen, daß Jeschdean sich daran hochgezogen hatte, aber er griff erst nach der ersten Bewegung danach. Die Hand eines Unsichtbaren oder sein flüchtig vorbeistreifender Körper.
    Damit hatte Kamhele den Beweis, daß der Fürst nicht geträumt hatte und daß der unsichtbare Fremde

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