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1756 - Herr der Milchstraße

Titel: 1756 - Herr der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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große Persönlichkeit, die von jedem Hamamesch angebetet wurde. Ruchlose Mörder haben sich in den Palast geschlichen und meinen Sohn ermordet."
    „Und wir wissen, daß es Galaktiker gewesen sind - eine Gruppe von acht bis zehn Männern. Sie sind über den Prinzen hergefallen und haben ihn ermordet. Einer allein hätte sich niemals gegen ihn behaupten können", fügte Kanzler Herengoor mit lauter, hallender Stimme hinzu. „Mörder!
    Die Galaktiker sind Mörder. Sie haben die Hoffnungen eines ganzen Volkes zerstört."
    Perry Rhodan blieb gelassen.
    Der Vorwurf überraschte ihn nicht. Er hatte mit einer derartigen Anklage gerechnet.
    Da er wußte, daß die Hamamesch geradezu versessen darauf waren, technische Produkte aus der Milchstraße in die Hand zu bekommen, und da Prinz Moscher ihm bereits gesagt hatte, daß es annähernd 4000 Gefangene gab, hätte es ihn verwundert, wenn Fürst Adrom den Druck auf ihn nicht noch verstärkt hätte.
    „Der Vorwurf trifft mich tief", versetzte Rhodan. „Ich brauche Zeit, um mich damit befassen zu können. Ich bitte daher, unser Gespräch zu unterbrechen."
    „Einverstanden", gestattete Fürst Adrom. „Der Kanzler wird euch zu einem Nebenpalast führen, wo eurer Würde entsprechende Unterkünfte für euch vorbereitet sind. Du wirst keinen Grund zur Beschwerde haben, Herr der Milchstraße!"
     
    *
     
    Kanzler Herengoor blickte die Prinzessin geringschätzig lächelnd an. Er hielt sich nicht lange mit Förmlichkeiten auf und ließ sich auch nicht davon abschrecken, daß eine Bedienstete an der Seite von Landra Aumedek war und sie kosmetisch behandelte.
    „Das hast du in meinen Räumen vergessen", sagte er und hielt ihr die goldene Spange Klerins vors Gesicht.
    Erschrocken blickte sie ihn an.
    „Es ist die Spange des Ermordeten", fügte er hinzu, und nun war er so kalt und abweisend, daß sie zu frösteln begann. „Ich weiß, daß du sie mir unter den Tisch gelegt hast, damit Adrom sie sieht und mich des Mordes an Klerin verdächtigt. Wie konntest du!"
    Sie überlegte verzweifelt, was sie sagen sollte, brachte jedoch kein Wort hervor.
    „Glaubst du wirklich, daß ich über Jahrzehnte hinweg Kanzler bleiben konnte, wenn ich nicht stets und zu jeder Zeit auf solche kleinen Angriffe vorbereitet gewesen wäre?"
    „Was wirst du tun?" stammelte sie endlich.
    Die Bedienstete zog sich erschrocken und ängstlich zurück, weil sie auf keinen Fall noch länger Zeuge sein wollte. Sie wußte sehr wohl, daß es am Hof nur zwei Möglichkeiten gab zu überleben - entweder man wußte so gut wie gar nichts oder man wußte so viel, daß man damit erpressen konnte!
    „Nichts", antwortete er. „Adrom ist zufrieden damit, daß er einen Galaktiker als Mörder verbrannt hat. Er weiß, daß der wirkliche Mörder noch frei herumläuft, aber er weiß auch, daß ich es nicht bin: Als Klerin getötet wurde, waren er und ich bei einem Essen. Er weiß auch, daß du es nicht bist, denn er hat dich längst überprüft. Oder glaubst du wirklich, er hätte deine Kinder zu Thronerben erhoben, wenn er dich im Verdacht hätte, Klerin ermordet zu haben?"
    Er lachte laut auf, was mit einem unangenehmen Glucksen und Pulsieren in seiner Kehle verbunden war.
    Er reichte ihr die Spange, und sie griff zu.
    Im gleichen Moment erkannte sie, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Ein Stich an ihrem Finger erinnerte sie daran, daß man Herengoor im Palast voller Ehrfurcht, Angst und Respekt auch den Meister der Gifte nannte.
    Schlagartig verkrampften sich ihre inneren Organe. Sie brach stumm zusammen und wälzte sich unter unerträglichen Schmerzen auf dem Boden.
    Sie wollte ihren Schmerz hinausschreien, doch ihre Stimme versagte. Sie konnte nichts tun, als die Schmerzen zu ertragen, bis der Anfall vorbei war.
    Er dauerte etwa fünf Minuten. Danach entspannte sich die Muskulatur wieder.
    Vollkommen erschöpft und von tödlichem Haß erfüllt, blieb Landra auf dem Boden liegen.
    Kanzler Herengoor lachte erneut laut auf.
    „Ich werde noch Kanzler sein, während du längst den Weg der Flammen gegangen bist", sagte er verächtlich, während er den Salon verließ.
     
    *
     
    „Ich weiß, wo sie sind", berichtete Gucky, während Perry Rhodan, Reginald Bull und die Beausoleils sich in ihrem Palast einrichteten. „Kanzler Herengoor hat kurz daran gedacht."
    „Nimm mich mit", forderte Joseph Broussard jr.
    Er fuhr sich mit beiden Händen durch den grauen Haarkranz, der seinen Schädel wie eine Perücke umrahmte und seitlich

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