Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1756 - Herr der Milchstraße

Titel: 1756 - Herr der Milchstraße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
zuvor waren die Toten mit Holz und Öl verbrannt worden.
    War nicht plötzlich ein Schatten im Feuer? War nicht für Bruchteile von Sekunden eine winzige Gestalt zu sehen, die an dem Galaktiker hing?
    Sie war nicht sicher, ob es wirklich so war oder ob sie einer Täuschung unterlag, denn in der unglaublichen Hitze dauerte die Bestattung nur Sekunden.
    Danach war alles vorbei: Asche rieselte aus dem Gestell herab in das bereitstehende Urnengefäß des Prinzen. Niemand achtete darauf, ob auch Asche von dem Galaktiker anr fiel und wo diese blieb.
    „Der Mörder hat gestanden", behauptete der Infothekar, während er die Urne des Prinzen mit geheiligtem Wasser kühlte, bis er sie anfassen, anheben und auf eine schwebende Plattform legen konnte, auf der sie aufs Meer hinaus transportiert werden sollte. „Jetzt wissen wir alle, daß der wahre Täter Prinz Klerin in die für die Lebenden unerreichbaren Tiefen der Meere folgt, um ihm in seinem neuen Leben ein treuer Diener zu sein. Der Wind wird seine Asche dorthin tragen und über dem Meer herabregnen lassen."
    Prinzessin Landra polierte sich die violetten Schuppen an der Seite ihres Halses mit einem hauchdünnen Tuch. Gelangweilt blickte sie auf die Platte unter dem Feuergitter. Sie konnte keine Asche sehen, und da kein Wind wehte, konnte dieser die Asche auch nicht fortgetragen haben.
    Es war, als wäre der Galaktiker gar nicht verbrannt worden.
    Lächelnd wandte sie sich ab.
    Was für ein Gedanke!
    Er war verbrannt. Es konnte gar nicht anders sein. Was hätte denn sonst mit dem Galaktiker in diesem unglaublich heißen Feuer passiert sein sollen?
     
    6.
     
    Die ATLANTIS und die CIMARRON blieben im Orbit von Antantotas, während sich Perry Rhodan, Bully, Gucky und fünfzig Beausoleils unter der Führung von Joseph Broussard jr. darauf vorbereiteten, in Beibooten auf dem Raumhafen des Planeten zu landen, wo einige tausend Hamamesch mit etwa zweihundert Kampfrobotern das Empfangskomitee bildeten.
    Die optischen und syntronischen Beobachtungssysteme der Raumschiffe hatten die Szene auf dem Raumhafen längst erfaßt, so daß Rhodan und die Männer und Frauen an seiner Seite genau wußten, was auf sie wartete.
    Aber Perry Rhodan gab das Zeichen zum Aufbruch noch nicht. Er ging zu Gucky, der sich nicht weit vom Hangar entfernt in einer Medo-Station befand.
    Als er eintrat, saß der Ilt an einem aus Formenergie errichteten Krankenlager, in dem eine menschliche Gestalt schwebte.
    Sie hatte zahlreiche Verbrennungen erlitten. Der syntronisch gesteuerte Medo-Roboter war gerade dabei, verkohlte Kleidungsstücke von seinem Körper zu entfernen.
    „Das war buchstäblich in letzter Sekunde", berichtete Gucky. „Ich hörte seinen verzweifelten Hilferuf, und ich kam gerade noch rechtzeitig, um zu verhindern, daß er zusammen mit einem Toten verbrannt wurde. Ich habe ihn sofort auf die ATLANTIS gebracht. Er wird also überleben."
    „Wer ist es?" fragte Rhodan.
    „Ein Plophoser namens Arish Mantel", gab der Ilt zur Auskunft. „Das ist alles, was ich vorläufig weiß. Ich hatte noch keine Zeit, mehr herauszufinden."
    „Er muß zu den Gefangenen gehören", stellte der Terraner fest.
    „Seine Gedanken, mit denen er um Hilfe rief, waren ungeheuer intensiv", sagte der Mausbiber.
    „Der Medo hat bereits festgestellt, daß man ihm ein lähmendes Gift verabreicht hatte. Vermutlich sollte er die Bestattung nicht durch Hilfeschreie stören. Ein Glück, daß mich seine Rufe erreicht haben."
    „Kannst du ihn telepathisch ausloten?"
    „Zur Zeit nicht. Er ist bewußtlos und steht darüber hinaus unter einem schweren Schock. Für mich ist es fast ein Wunder, daß er nicht wahnsinnig geworden ist, als er in dem Verbrennungsgerüst hing. Er hat stundenlang darauf gewartet, daß sie endlich das Feuer einschalten."
    „Ist das alles, was du weißt?"
    „Nicht alles. In seinen Hilferufen gab er immer wieder zu erkennen, daß er unschuldig ist.
    Daraus schließe ich, daß man ihm ein Verbrechen vorgeworfen und ihn deshalb zum Tode verurteilt hat."
    „Gut, dann weiß ich Bescheid." Rhodan machte Anstalten, den Raum zu verlassen, doch der Mausbiber hielt ihn erneut zurück.
    „Wenn mich nicht alles täuscht, war der ganze Hofstaat unter der Führung von Handelsfürst Adrom bei dieser Bestattung", bemerkte er. „Das ist der Mann, mit dem du gleich verhandeln willst."
    „Also muß es sich bei dem verstorbenen Hamamesch, den man verbrannt hat, um ein wichtiges Mitglied des Hofes handeln."
    Rhodan

Weitere Kostenlose Bücher