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1758 - Der Maschinenmensch

Titel: 1758 - Der Maschinenmensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Maschinenmensch! Das ist es also!
    Stomal Zystaan grinste in die Runde.
    „Wir lassen sie einfach fliegen. Ich schätze, das kleine Problem übernehmen die Fermyyd für uns."
    Scherckel erschrak; er dachte jetzt erst wieder an die Flotte, die tief gestaffelt im Orbit von Torresch hing.
    Er starrte dem tollkühnen Kurs des Miniraumschiffs hinterher. Gyrengo und Teaser Kroom ...
    Dem Tomopaten hatte er ja einiges zugetraut. Aber dieser kleine Maschinenmensch? Der mit seinen schiefen Zähnen immer grinste wie ein debiler Schwachkopf... Dem hätte er nicht mal zugetraut, sich allein die Zähne zu putzen.
    Die Admiralin wollte jetzt, da die Imprint-Waren endlich zur Verfügung standen, natürlich kein Feuergefecht provozieren.
    Ruhig verhalten, alte Natter! Du hast vollkommen recht.
    Mehr als zwei Jahre hatten sie auf diesen Augenblick gewartet. Wegen einer kleinen Space-Jet setzte man nicht den Erfolg aufs Spiel.
    Aber die Rechnung der Admiralin ging nicht auf. Die Fermyyd schossen zwar auf die Space-Jet, aber sie waren viel zu überrascht, als daß sie mehr als ein paar schwache Zufallstreffer angebracht hätten. Der Paratronschirm wurde nicht mal angeknackst.
    „Aber die entkommen ja!" schimpfte Stomal Zystaan. „Verfluchte Fermyyd! Und vor denen haben wir Angst gehabt?
    Syntron! Detonationskode für Teaser Kroom per Hyperfunk abstrahlen!"
    „Ausgeführt", gab der Schiffscomputer in derselben Sekunde zurück.
    Und dann: „In Gyrengos Kabine haben sich zwei Explosionen ereignet."
    Die Admiralin fluchte lästerlich. Sie hatte niemals vorher so die Beherrschung verloren.
    „Die kommen nicht weit!" drohte sie zornig. „Gyrengo braucht das Anti-Tag. Und dieser kleine Kretin, nun, er wird zur Reue keine Zeit mehr haben."
    Niemand wußte, wie das gemeint war.
    Tief gestaffelt im Raum standen die Schiffe der Fermyyd. Zehn Einheiten hatten ihre Position aufgegeben und rückten dem Kleinstraumschiff unaufhaltsam näher.
    „Seht ihr?" giftete die Admiralin. „Zu geringe Geschwindigkeit, sie schaffen es nicht."
    Wohin sich die Jet auch wandte, überall wurde ihr der Weg abgeschnitten. In keiner Richtung gewann sie genügend Tempo, um mit einem gezielten Manöver in den Hyperraum zu wechseln.
    Und das begriffen irgendwann auch Gyrengo und Teaser Kroom.
    Wahrscheinlich nur Gyrengo. Der Maschinenmensch ist zum Begreifen nämlich zu blöd.
    Bevor die Fermyyd nahe genug kommen konnten, verschwand die Jet vom Bildschirm. Gyrengo hatte mit einem nicht gerichteten Manöver den Metagrav aktiviert.
    „Syntron!" sagte Stomal Zystaan. Ihr triumphierendes Grinsen war so häßlich wie die Nacht.
    „Auswertung des Manövers."
    „Die Geschwindigkeit der Jet war zu gering, um vorprogrammierte Koordinaten zu erreichen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird sie im Umkreis von hundert Lichtjahren in den Normalraum zurückfallen.
    Als Anziehungspunkt dient dann vermutlich ein besonders intensives Schwerkraftfeld."
    „Ihr könnt euch denken, was das bedeutet", freute sich Stomal Zystaan. „Die beiden werden in eine Sonne stürzen."
    Dann sah sie plötzlich so aus, als sei ihr ein Gedanke gekommen. Sie zog den Interkom zu sich heran und nahm Verbindung mit der Krankenstation auf. Am anderen Ende meldete sich eine Medizinerin.
    „Hier Stomal Zystaan! Was ist eigentlich mit Rhiad Hergel?"
    Die Akonin aus der Krankenstation schaute verwirrt; sie war es nicht gewohnt, daß jemand nach den Patienten fragte, schon gar nicht die Admiralin persönlich. „Also ... Er wird sehr bald wieder in Ordnung sein. Den kriegen wir wieder hin. Ohne Schramme."
    „Das interessiert mich überhaupt nicht!" sagte Stomal Zystaan. „Bringt den Mann bloß zum Sprechen! Klar? Mir ist völlig egal, ob er hinterher stirbt oder fröhlich Lieder singt!"
    Die Akonin wurde blaß.
    „Jawohl", gab sie zurück, noch verwirrter als zuvor, sofern das möglich war.
    „Und noch was: Wo ist der Kerl eigentlich gefunden worden?"
    „Vor deiner Kabine, Stomal. Wir glauben, daß eine Art Blitz ihn getroffen haben muß."
    „Soso. Ein Blitz."
     
    *
     
    Einen unendlichen Augenblick lang hing die Jet im Hyperraum fest. Gyrengo schrie etwas, aber Teaser konnte seine Worte nicht verstehen. Er sah den aufgerissenen Mund des Tomopaten; der verformte sich, wurde zu einem riesenhaften Etwas, verschlang die Space-Jet und den Maschinenmenschen.
    Hilf mir, Gyr!
    Er verstand jetzt, wieso der Tomopat vor diesem Notmanöver soviel Angst gehabt hatte.
    Mit einem krachenden Geräusch endete ihre

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