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176 - Geliebter Höllenkater

176 - Geliebter Höllenkater

Titel: 176 - Geliebter Höllenkater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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konfrontiert.
    Etwas hatte sich in den klaffenden Wunden festgesetzt, und das ›arbeitete‹ nun. Es erhitzte und zersetzte sich, breitete sich rasch aus, durchdrang und überwucherte in Gedankenschnelle den gesamten Tierkörper und löste ihn auf.
    Auch das Tierblut blieb von dieser geheimnisvollen Kraft nicht verschont. Aus dem Ölauffangschacht, der zur ›Blutauffangrube‹ geworden war, stieg so lange dünner Rauch, bis kein Blut mehr zu sehen war.
    Dawson wischte sich mit einer fahrigen Handbewegung über die Augen. Etwas Grauenvolleres hatte er noch nie erlebt. Er glaubte, in einen furchtbaren Alptraum geraten zu sein.
    ***
    »Mr. George Dawson?« fragte ich den mittelgroßen, graugesichtigen Mann mit dem dichten Schnauzbart.
    Er nickte so langsam, als wäre er unendlich müde, »Der bin ich.« Sein fragender Blick wanderte zwischen Mr. Silver und mir hin und her.
    »Mein Name ist Tony Ballard, ich bin Privatdetektiv.« Ich wies mich aus und machte den geknickten Mann mit meinem Begleiter bekannt.
    Sein Hund war seit 16 Stunden tot. Dawsons Meldung war unserem Partner Tucker Peckinpah zu Ohren gekommen, und der hatte uns auf diesen reichlich mysteriösen Fall angesetzt.
    Zuerst war Captain zerfleischt worden - und anschließend hatte sich der Kadaver vor Dawsons Augen aufgelöst. Der Mann konnte sich das verständlicherweise nicht erklären. Er stand immer noch vor einem unlösbaren Rätsel.
    Zweifelsohne war sein Hund einem Höllenwesen zum Opfer gefallen. Für Mr. Silver und mich stand das von Anfang an fest. Wir verzichteten jedoch darauf, George Dawson davon überzeugen zu wollen. Es genügte uns, wenn er minuziös erzählte, was gestern abend vorgefallen war. Anschließend wollten wir ihn um Erlaubnis bitte, uns an Ort und Stelle umsehen zu dürfen.
    Er ließ uns eintreten. Im Wohnzimmer erzählte er dann ratlos und erschüttert, was sich zugetragen hatte. Mir fiel auf, daß seine linke Hand verbunden war. Ich fragte ihn nach de Art der Verletzung.
    »Ein Kratzer«, sagte Dawson, »von einer Katze.«
    Es gab keinen Grund, hellhörig zu werden. Den lieferte uns Dawson erst später.
    Als sich sein Bericht dem Punkt näherte, wo er Captain in der Garage entdeckt hatte, wurde sein Gesicht fahl. Schweißtropfen glänzten auf seiner Stirn, und seine Hände zitterten. Er sprach abgehackt und rang nach fast jedem Wort nach Luft. Ich befürchtete, daß ihm noch einmal schlecht werden würde, so sehr regte ihn die Erinnerung auf.
    Schließlich brach er mit tränennassen Augen ab, und es dauerte geraume Zeit, bis er sich einigermaßen beruhigt hatte. Wir behandelten ihn wie ein rohes Ei, damit er nicht neuerlich zusammenklappte.
    Ich konnte mich wirklich sehr gut in Dawsons Lage versetzen. Er war einer Macht begegnet, die überaus gefährlich und nur schwer zu begreifen war.
    »Ich weiß nicht mehr, wie lange ich in der Garage war«, fuhr George Dawson fort. »Irgendwann wurde mir bewußt, daß ich die Polizei anrufen mußte, und ich ging ins Freie. Da entdeckte ich diese dürre, räudige Katze unter meinem Wagen.«
    Mr. Silver und ich wechselten einen raschen Blick. Ich dachte sofort an die merkwürdige Alte, die ich beinahe angefahren hätte. Mr. Silver anscheinend auch.
    Es war in Harrow zu dieser seltsamen Begegnung gekommen.
    Wir befanden uns wieder in Harrow!
    Zufall?
    Wohl kaum.
    Die magere Alte hatte eine knochendürre, räudige Katze getragen. Als wir sie suchten, hatte Mr. Silver etwas gespürt ! Magie! Und eine starke magische Kraft hatte den Schäferhund aufgelöst. Wenn wir zwei und zwei zusammenzählten, kam eine ganze Menge dabei heraus.
    Ich beschrieb die klapperdürre Alte und fragte, ob Dawson diese Frau schon mal gesehen hatte. Er dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf.
    »Aber die Katze… die kam mir irgendwie bekannt vor«, sagte der Mann. »Dachte ich jedenfalls gestern.«
    »Und heute?« fragte ich.
    Dawson winkte ab. »Unmöglich.«
    Wir erfuhren von Lennie, der Katze der Nachbarn, und welches Schicksal das Tier ereilt hatte. Genau genommen hatte Captain den Kater der Sutherlands in den Tod gehetzt. Und nun lebte auch er nicht mehr. Keine voreiligen Schlüsse, Tony! ermahnte ich mich. Es muß nicht zutreffen, was du vermutest.
    Dawson sagte, die dürre Katze hätte sich kaum verscheuchen lassen. »Erst als ich mit dem Gewehrlauf nach ihr stieß, nahm sie fauchend Reißaus. Jedoch nicht, ohne mich zuvor zu kratzen.«
    Würde es etwas bringen, wenn wir mit den Sutherlands über Lennie

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