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176 - Geliebter Höllenkater

176 - Geliebter Höllenkater

Titel: 176 - Geliebter Höllenkater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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verging ihm das freundliche Lächeln.
    ***
    Wir stiegen in meinen schwarzen Rover, und Peter Sutherland sagte mir, wohin ich fahren sollte. Wir kamen dorthin, wo wir die häßliche Alte gesehen hatten, und mir rieselte es eiskalt über die Wirbelsäule, als ich daran dachte, sie könnte Lennie getragen haben.
    »Ich weiß selbstverständlich, daß es verboten ist, Haustiere selbst einzugraben…«, sagte Peter Sutherland gepreßt, »und normalerweise hätte ich das auch nicht getan, aber Sie hätten Linda sehen sollen. Sie war so entsetzlich unglücklich… Ich brachte es einfach nicht übers Herz, Lennie einfach von fremden Leuten abholen zu lassen.«
    »Das verstehen wir«, antwortete ich. »Ich hätte in Ihrer Situation genauso gehandelt.«
    Er atmete erleichtert auf und erzählte uns von der Puppe, die Warren Adams und Paul Kaufman gebracht hatten. Linda weigerte sich, mit ihr zu spielen, sie sah sie nicht einmal an.
    Nichts schien sie über den Verlust von Lennie hinwegtrösten zu können. Nicht einmal das winzige Kätzchen, das Peter Sutherland nach Hause gebracht hatte. Er mußte es zurückgeben.
    Ich stoppte den Rover an der Stelle, die Sutherland mir zeigte. Mit einem mulmigen Gefühl stieg ich aus, denn ich hegte eine ganz bestimmte Befürchtung.
    Wir begaben uns zum Ufer hinunter, und Sutherland stieß einen erschrockenen Laut aus, als er sah, daß jemand die Grube, die er gegraben hatte, aufgewühlt hatte.
    »Großer Gott!« stöhnte der Mann. »Jemand hat Lennie ausgegraben! Sogar der Plastiksack ist verschwunden! Wer tut etwas so Verrücktes?« Er schaute uns entgeistert an, seine Lider flatterten. »Wer stiehlt einen toten Kater?« Fassungslos blickte er in die leere Grube.
    »Ist es möglich, daß jemand Sie beobachtete, als Sie den Kater begruben?« fragte Mr. Silver.
    Plötzlich weiteten sich Sutherlands Augen. »Die häßliche alte Frau!« stieß er heiser hervor. »Sie stand dort drüben, neben dem Baum.«
    »Haben Sie sie gesehen?« fragte ich.
    »Ich nicht, aber Linda. Als das Kind mir von ihr erzählte, war sie nicht mehr da. Die Frau sagte etwas Verrücktes: Vielleicht könne sie Lennie helfen. Sie muß Lennie ausgegraben haben!«
    »Linda hat die Frau wahrscheinlich beschrieben«, sagte ich. »Kennen Sie eine solche Person, Mr. Sutherland?«
    Er schüttelte sofort den Kopf.
    Ich beschrieb die Alte so, wie sie in meinem Gedächtnis haften geblieben war. Sutherland schaute mich verdutzt an. »Woher kennen Sie sie, Mr. Ballard?«
    »Kennen ist zuviel gesagt. Sie lief uns gewissermaßen ganz zufällig über den Weg.« Ich erzählte ihm von der nächtlichen Begegnung.
    Er musterte mich ungläubig. »Sie trug Lennie?«
    »Sie trug eine Katze, die aussah, als hätte sie einige Zeit unter der Erde gelegen«, sagte Mr. Silver.
    »Es kann nicht Lennie gewesen sein. Lennie war tot. Sie aber sagten, diese räudige Katze hätte gelebt«, erwiderte Sutherland.
    »Scheint so, als konnte die Frau dem Kater tatsächlich helfen «, sagte ich.
    ***
    Warren Adams betrat mit einem großen Tablett die Werkstatt. Als Paul Kaufman die belegten Brote sah, legte er den Fön sofort beiseite und leckte sich die Lippen.
    Warren stellte das Tablett ab, und Paul griff gleich zu. Herzhaft biß er in das Brot. »Was hast du mit deiner Hand gemacht?« fragte er mit vollem Mund.
    Warren hatte ein sauberes Tuch um seine linke Hand gewickelt.
    »Das war eine Katze«, sagte Warren und nahm sich ebenfalls ein Brot.
    »Ihr habt eine Katze?«
    »Wir doch nicht«, gab Warren mürrisch zurück. »Eine Scheibe der Terrassentür ist kaputt. Dort kam das Biest herein und machte es sich im Konzertflügel meines Vaters bequem. Du hättest dieses verrückte Vieh sehen sollen. Es hatte eine gelbe Glut in seinen Augen und starrte mich an, als wollte es mich fressen.« Paul Kaufman griente. »Das Tier hatte Hunger. Ich kann das verstehen. Es gibt nichts Schlimmeres, als Hunger zu leiden.«
    »Die Katze sah widerlich aus. Richtig ekelerregend. Und sie stank irgendwie… komisch.«
    »Katzen pflegen im allgemeinen nicht in Chanel Nr. 5 zu baden.«
    »Sie roch nach…« Warren dachte nach. »Nach Tod. Ja, danach roch sie.«
    »Du spinnst!«
    »Ich schwör’s dir!«
    »Wie riecht man denn, wenn man nach Tod riecht, he?«
    »In dem Augenblick, wo du diesen ekelerregenden Geruch wahrnimmst, weißt du es«, behauptete Warren.
    »Du willst mir den Appetit verderben, aber das wird dir nicht gelingen. Ich bin hart im Nehmen.«
    »Dieses knöcherne

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