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1760 - Verrat auf Ambraux

Titel: 1760 - Verrat auf Ambraux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von der Baracke.
    „Da bin ich anderer Meinung", sagte er. „Ich spüre es. Irgend etwas stimmt nicht."
     
    6.
     
    Erno-Regor brauchte mehr Zeit, seine Aktion vorzubereiten, als er ursprünglich geplant hatte.
    Von technischen Dingen hatte er nur wenig Vorstellungen, und so mußte er sich auf die Versprechungen des Origaners verlassen, daß alles so ablief, wie es sein sollte.
    „Es geht nicht schneller", beteuerte Inne-Ek.
    Er hob seinen runden Kopf und blickte seinen Peiniger mit halb geschlossenen Augen an. Er sah aus, als ob er gleich einschlafen würde.
    „Ich muß die Maschinen langsam hochfahren, bis sie genügend Energie bereitstellen", sagte er.
    „Das ist nicht in ein paar Minuten zu machen. Wenn du es eilig hast, hättest du früher anfangen müssen."
    Erno-Regor preßte die Lippen ärgerlich aufeinander. Er blickte auf die Monitoren, auf denen sich die drei Raumschiffe und die vielen Robotschürfer deutlich abzeichneten. Auf dem größten der Monitoren war die Baracke zu sehen.
    Tief unter der Station im Berg waren mächtige Maschinen angelaufen und erzeugten die nötige Energie für die Pläne des Crypers. Erno-Regor war nie in den Maschinenräumen gewesen.
    Er wußte jedoch von Ammor-Res, dem Anführer der Corri-Crypers, daß die Anlage aus uralter Zeit stammte, aus einer fernen und dunklen Vergangenheit, zu der heute niemand mehr Zugang hatte. Ein untergegangenes Volk, das irgendwann einmal auf diesem Planeten gewesen war, hatte die Anlage gebaut. Erno-Regor wußte nicht, welchem Zweck sie gedient hatte und weshalb sie überhaupt errichtet worden war. Es interessierte ihn auch nicht.
    Ihm war nur wichtig, daß sie - großzügig definiert - eine Waffe darstellte, mit der er den Kampf um die Macht aufnehmen konnte.
    Ammor-Res war vor drei Jahren mit ihm hier gewesen und hatte ihm die Anlage gezeigt; bei dieser Gelegenheit hatte er mit ihm über ihre Zukunft und über die der Crypers gesprochen.
    Erno-Regor dachte gern an dieses Gespräch zurück, hatte es doch seine Karriere zum Mittelpunkt gehabt.
    Ammor-Res hatte ihm Macht und Reichtum versprochen, wenn er an seiner Seite kämpfte. Der Anführer der Corri-Crypers strebte die Macht über alle Crypers an, und Erno-Regor hatte nichts dagegen, sie ihm zu verschaffen.
    Er selbst fühlte sich nicht zum Führer über alle Volksstämme berufen. Ihm genügte es, wenn er unter Ammor-Res eine hohe Position erreichte, mit der alle ihm wichtigen Annehmlichkeiten des Lebens verbunden waren.
    „Beeil dich!" fuhr er den Origaner an, dessen Hände ruhig und gleichmäßig über die vielen Schaltungen glitten. „Ammor-Res und ich haben drei Jahre gebraucht, um dieses Treffen vorzubereiten und nicht nur Caston-Pragama, sondern auch Coram-Till und seinen Freund Assyn-Stey hierherzulocken. Daß die beiden Galaktiker dabei sind, ist eine erfreuliche Zugabe für uns, die wir nur zu gerne annehmen. Also verdirb uns nicht alles durch deine Trägheit."
    Er beugte sich über den Origaner und tippte mit dem Knöchel eines Fingers gegen eines seiner Keramikarmbänder.
    „Oder soll ich diese kleinen Schmuckstücke einschalten, um dir Beine zu machen?"
    „Bitte nicht", flehte Inne-Ek. „Du kannst ganz sicher sein, daß ich alles tue, um die Maschinen so schnell wie möglich hochzufahren. Wenn ich den Prozeß jedoch weiter beschleunige, überspanne ich den Bogen, und die Maschinen brechen zusammen. Dann richtest du überhaupt nichts aus gegen jene dort in der Baracke."
    „Leider muß ich dir glauben", sagte Erno-Regor mit gepreßter Stimme. „Ich kann nicht nachprüfen, ob du mich anlügst oder nicht. Aber ich warne dich. Wenn du mich betrügst, kostet es dich das Leben."
    Er zeigte auf die Monitoren.
    „Sind wir jetzt endlich soweit, daß die Roboter ihre Arbeit einstellen?" hakte er nach.
    „Wir sind soweit", antwortete das Echsenwesen zu seiner Erleichterung.
    Sekunden später konnte der Cryper verfolgen, wie seine Befehle umgesetzt wurden. Einer der Schürfroboter nach dem anderen blieb stillstehen, und allmählich senkte sich der Staub.
    „Das wird ihnen zu knacken geben", freute sich Erno-Regor. Er klatschte so überraschend und so kräftig in die Hände, daß der Origaner erschrocken zusammenzuckte. „Sie werden sich fragen, warum die Maschinen nicht mehr arbeiten, aber sie werden den Grund nicht herausfinden."
    Er blickte auf die vielen Anzeigen, und ihm fiel auf, daß sie schnell steigende Werte anzeigten.
    Der Origaner sagte die Wahrheit. Die Leistung der

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