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1760 - Verrat auf Ambraux

Titel: 1760 - Verrat auf Ambraux Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Cryper mußte sich abstützen und rang heftig nach Luft. Ablehnend schüttelte er den Kopf und verweigerte weitere Auskünfte. Er ließ seine Worte im Raum stehen.
    Ronald Tekener war nicht bereit aufzugeben.
    „Wenn wir euch helfen sollen und wenn wir wirklich vertrauensvoll zusammenarbeiten wollen, dann brauchen wir dringend diese Informationen", sagte er.
    „Ich bin nicht bereit, euch noch mehr darüber mitzuteilen", antwortete Caston-Pragama. Er richtete sich auf und machte nun wieder einen frischeren Eindruck. Energisch und mit unverkennbarer Entschlossenheit fügte er hinzu: „Es tut mir leid."
    „Dafür mußt du einen triftigen Grund haben", vermutete der Arkonide.
    Er erkannte wohl, daß der Anführer der Solten-Crypers sich nicht beugen würde. Dennoch wollte er einen letzten Versuch unternehmen, ihm die nötigen Informationen zu entlocken.
    „Den habe ich", betonte der Anführer der Solten-Crypers. „Es ist mir nicht erlaubt, dieses Wissen weiterzugeben. Schon damit, daß ich darüber gesprochen und einige Andeutungen gemacht habe, bin ich viel zu weit gegangen."
    Ronald Tekener fiel auf, daß es ruhig geworden war.
    Während des gesamten Gesprächs waren die Arbeitsgeräusche der Robotmaschinen zu hören gewesen, die im Tagebau Rohstoffe schürften. Doch allmählich waren die Geräusche verklungen, und es war stiller geworden, ohne daß sie darauf aufmerksam geworden waren.
    Tek blickte hinaus.
    Nur noch eine der kleineren Maschinen arbeitete. Die anderen standen still; langsam senkte sich der Staub, so daß die Umrisse der weit entfernten Raumschiffe erkennbar wurden.
    Angesichts der Schwierigkeiten, die Caston-Pragama mit seinem Exoskelett hatte, einem technisch relativ anspruchslosen orthopädischen Gerät, konnte nicht überraschen, daß die weitaus komplizierteren Schürfroboter Ausfälle hatten und Reparaturen notwendig wurden.
    Eigentlich hätte Tek sich mit diesem Gedanken abfinden und beruhigt sein müssen. Doch er war es nicht.
    Während Atlan, Capra, Coram-Till und Assyn-Stey ihr Gespräch fortführten, beobachtete er die Roboter.
    Nirgendwo waren Reparaturmaschinen zu erkennen, die an den Schürfgeräten arbeiteten! Es schien, als mache man lediglich eine Arbeitspause, so, wie es bei einer Besatzung durch Crypers durchaus naheliegend gewesen wäre.
    Doch es gab keine Besatzung, die eine Erholungspause benötigte. Auf dem Planeten Jandrig wurde robotisch geschürft.
    Wenn es überhaupt irgendwo Intelligenzen gab, die mit und an den Geräten arbeiteten, dann waren es Origaner, die für Reparaturen verantwortlich waren. Von ihnen war jedoch nichts zu sehen.
    Während Tekener sich darüber klarzuwerden versuchte, warum die Maschinen ihre Arbeit eingestellt hatten, blieb auch der letzte Schaufelbagger stehen, und es wurde still. Ein leichter Wind kam auf und bewegte Fenster und Türen der Baracke, so daß sie zu klappern begannen.
    Endlich wurde auch Capra aufmerksam.
    „Was ist los?" fragte er.
    Ronald Tekener ging zur Tür, öffnete sie und blickte hinaus. Dabei achtete er auf die Ortungsanzeigen seines SERUNS. Sie zeigten nichts Ungewöhnliches an.
    „Ich weiß es nicht", antwortete er und vertrieb mit lässiger Geste ein Fluginsekt, das sich ihm auf die Wange setzen wollte.
    Atlan kam zu ihm.
    „Wie die Ruhe vor dem Sturm", sagte er leise, während er ebenfalls hinausblickte.
    Die riesigen Maschinen standen still. Der Wind rief ein leises, bedrohlich klingendes Pfeifen hoch oben zwischen den metallischen Verstrebungen hervor; Staub rieselte an ihren Seiten herab. Irgendwo waren die Bagger auf Schwefel gestoßen. Ein unangenehmer Geruch wehte heran.
    Die Sonne stand grell und weiß im Zenit. Sie ließ das aufgebrochene Gestein flimmern.
    Assyn-Stey nahm sofort Verbindung mit der Zentrale seines Raumschiffs auf.
    „Was ist los?" fragte er.
    „Wir können nichts Ungewöhnliches feststellen", antwortete ihm sein Stellvertreter, „abgesehen davon, daß die Roboter ihre Arbeit eingestellt haben. Einen Grund dafür können wir aber nicht erkennen."
    Caston-Pragama kämpfte sich sehr schwerfällig und mit ruckartigen Bewegungen bis zu einem der Fenster. Der alte Cryper stieß es auf und atmete die hereinströmende, frische Luft tief ein.
    „Macht euch keine Sorgen", bat er. „Solche Unterbrechungen gibt es bei uns immer wieder.
    Irgendwo ist wohl ein Teil ausgefallen. Vielleicht versagte etwas in der zentralen Steuerung. Mit uns hat das nichts zu tun."
    Atlan entfernte sich einige Schritte

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