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1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von ihm kaum kannte.
    Ich sah aus dem linken Augenwinkel, dass sich Suko bewegte. Was er genau tat, blieb mir verborgen, es konnte aber sein, dass er die Dämonenpeitsche zog.
    Und dann war das Auge weg!
    Nichts glotzte mich mehr an und wollte meinen Geist oder meine Seele rauben.
    Tief durchatmen.
    Den Kopf nach links drehen.
    Dort stand mein Freund Suko und schaute mich aus großen Augen an, als wollte er fragen, was das denn alles zu bedeuten hatte.
    Ich nickte ihm zu.
    »Und?«
    »Jetzt ist es vorbei.«
    »Ja.« Er lachte. »Aber was ist genau vorbei?«
    »Dieser verfluchte Angriff. Ich weiß nicht, wer ihn gestartet hat...«
    »Das Auge.«
    »Kann sein, aber es kann auch nur eine Warnung gewesen sein. Aber jetzt wissen wir, dass man auch uns auf der Liste hat.«
    »Bringt uns das weiter? Oder näher an Jane heran?«
    Ich gab zunächst keine Antwort und ging im Kreis. »Es ist alles so verdreht, aber diesen Angriff darf man nicht unterschätzen. Ich habe ihn abwehren können, okay, aber nun frage ich mich, wie es Jane Collins ergangen ist.«
    »Keine Ahnung. Sie wird auch angegriffen worden sein. Ob sie widerstanden hat, ist fraglich.«
    »Stimmt. Ich denke, dass sie es nicht geschafft hat, denn sie besitzt kein Kreuz, das sie schützt.«
    »Ja, aber es geht weiter, John. Auch mit ihr. Fragt sich nur, wo das geschehen soll.«
    Das fragte ich mich auch. Wenn sich Jane an der Seite dieser Olga aufhielt, konnten wir von einer Entführung ausgehen. Aber wie ging es weiter? Was hatte diese Killerin mit Jane vor? Wollte sie aus ihr einen Partner machen?
    Ich bekam leichtes Magendrücken, als ich daran dachte. Gefallen konnte uns das nicht. Es war auch schwer für mich vorstellbar, dass Jane die Seiten wechseln würde. Zumindest nicht freiwillig. Ob man sie dazu zwingen konnte, wusste ich nicht.
    Ich fragte Suko: »Du hast dort unten auch nichts entdeckt, was uns weiterhelfen könnte?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Gut, dann...« Ich drehte mich wieder um die eigene Achse, »… können wir das Haus verlassen.«
    »Nichts dagegen, John. Nur – wohin?«
    Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt. Eine Antwort wusste ich ebenso wenig wie Suko. Es gab keine Spuren, die zu Jane führten. Man hatte sie mitgenommen, und es stellte sich die Frage, ob man sie je wieder freilassen würde.
    Hinzu kam der Kampfname dieser Olga. Sie sah sich selbst als die Killerin an. Und das war nicht gut, wobei wir uns schon fragten, ob sie auch in Janes Beisein töten würde.
    Wir hofften es nicht...
    ***
    Der Weg führte am Bahndamm entlang. Die Schienen liefen etwas höher vorbei, und wer hier wohnte, musste damit leben, dass die Schnellbahnen im Minutentakt fuhren.
    Das Gelände neben der Bahn war in Parzellen unterteilt. Diese wiederum waren als Gärten angelegt worden. Wer hier seinen Acker bestellte, dem machten die Züge nichts aus. Der wohnte oft genug in Gegenden, die viel schlimmer waren.
    Der Wagen schaukelte über den unebenen Weg. Die Fahrerin störte das nicht. Sie glich die Schwankungen oft durch eigene Bewegungen aus, und die Frau neben ihr ließ alles über sich ergehen.
    Es war Jane Collins, die dort hockte. Mal sackte sie zusammen, dann wurde sie wieder angehoben, aber sie hielt die Augen geschlossen und schien wirklich zu schlafen.
    Manchmal murmelte sie etwas vor sich hin, erhielt aber keine Antwort und ließ sich weiterfahren.
    Olga lenkte den Audi A4. Sie fuhr souverän, warf Jane hin und wieder einen Blick zu und war zufrieden, dass sich ihre Begleiterin ruhig verhielt.
    Entgegen kam ihnen keiner. Bei diesen Temperaturen hielt sich kaum jemand in seinem Garten auf. Genau das kam Olga entgegen. Sie lächelte vor sich hin, denn für sie gab es nur eine Siegerin, und das war sie selbst.
    Die Frau neben ihr hätte sich nicht einmischen sollen. Sie hatte es getan und würde ihre Konsequenzen tragen müssen. Was sie mit ihr anstellen wollte, das wusste Olga noch nicht. Darüber musste sie noch nachdenken, aber sie dachte daran, dass Jane Collins schon recht ungewöhnlich war. Man sah es ihr nicht an, es war nur zu spüren, und die Killerin besaß diese Gabe. Sie würde Jane noch auf den Zahn fühlen, das stand für sie fest.
    Aber erst mal das Ziel erreichen. Es lag nicht weit entfernt. Es gehörte zu diesem Gelände, sie musste nur bis zum Ende durchfahren, wo es den Parkplatz gab.
    Hin und wieder wurden sie auf dem Damm von einem Zug überholt. Es kamen ihnen auch Züge entgegen, das störte die Killerin nicht.

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