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1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Solange man sie in Ruhe ließ, waren die Dinge nicht tragisch.
    Auf Jane Collins freute sie sich trotzdem. Diese Frau war nicht nur eine Beute für sie, sondern auch ein Versuchskaninchen, und daran würde sie ihre Freude haben.
    Die Gärten waren unterschiedlich groß, und irgendwie glichen sie sich. Der Winter machte sie gleich. Da blühte nichts, da gab es keine Farben, alles war tot, und das wussten auch die Menschen, die dann lieber zu Hause blieben.
    Der Parkplatz erschien, als der schmale Weg zu Ende war. Da rollte der Wagen auf einen Platz, der nicht leer war, was Olga überraschte, denn sie hatte damit gerechnet, keinen anderen Wagen dort geparkt zu sehen.
    Da stand ein Auto. Ein kleiner Transporter mit offener Ladefläche, über deren Umrandung noch die Griffe einer Schubkarre ragten.
    Die Killerin stoppte neben dem Transporter. Zwischen den Autos gab es noch genügend Abstand.
    Jane Collins kam sich vor, als wäre sie aus einem tiefen Schlaf erwacht. Sie schüttelte den Kopf, fuhr mit beiden Händen durch ihr Gesicht und hörte neben sich die Stimme.
    »Wir sind da!«
    Jane zuckte zusammen. Beim Klang der Stimme war sofort die Erinnerung zurückgekehrt. Und es war keine gute. Sie sah sich an ihrer Haustür, wie sie das Gebäude hatte verlassen wollen, was aber nicht möglich gewesen war. Da hatte die andere Seite brutal zugeschlagen.
    Und jetzt?
    »Steig aus, Jane.«
    Sie gehorchte, denn eine innere Stimme sagte ihr, dass es nicht gut wäre, Widerstand zu leisten. Und so drückte sie die Wagentür auf, um ins Freie zu gelangen. In ihrem Kopf drehte sich einiges, aber das Gefühl verschwand schnell, als sie sich in die Höhe schraubte und durchatmete.
    Etwas erstaunt schaute sich Jane um. Sie war zwar nicht bewusstlos geworden, aber besonders viel hatte sie während der Fahrt nicht mitbekommen. Und jetzt war sie überrascht, keine Häuser zu sehen, sondern Gärten, die genau abgetrennt und eingeteilt waren, was bei den Schrebergärten üblich war.
    Jane drückte die Tür zu. Sie sah Olga auf sich zukommen. Sie hatte sich gegen diese Frau zur Wehr setzen müssen, und genau das war ihr nicht gelungen. Jetzt hatte sie den Salat. Automatisch wich sie zurück, was bei Olga ein Lachen auslöste.
    »Na, hast du Angst?«
    »Nein, ich...«
    »Doch, du hast Angst.«
    Das wollte Jane nicht zugeben, deshalb wechselte sie das Thema und fragte: »Wo sind wir hier?«
    »In Sicherheit.«
    Jane Collins lachte, denn daran wollte sie nicht glauben. Aber sie konnte auch nicht das Gegenteil beweisen.
    Hinter ihnen rauschte wieder ein Zug vorbei. Diesmal war es ein Güterzug. Da dauerte es länger, bis der Lärm vorbei war.
    »Wo sollen wir denn hin?«
    »Du kannst an meiner Seite bleiben.«
    »Wenn du es sagst.«
    Die Killerin lachte. »Na, wie gern hast du diese Antwort gegeben, Jane?«
    »Ich bleibe bei dir.«
    Olga schaute sie an und nickte. »Ja, wir werden sehen und gehen erst mal dorthin, wo wir uns in Ruhe unterhalten können.«
    Jane nickte. Das hatte sie auch sagen wollen. Sie saß am kürzeren Hebel und hoffte, dass der Hebel nicht zu kurz war...
    ***
    Es war eine Tür, die abgeschlossen aussah, was nicht zutraf, denn es brauchte nur daran gezogen zu werden, um sie zu öffnen. Das hatte Olga getan, und jetzt befanden sich die beiden Frauen in dem Raum hinter der Tür.
    Er gehörte zu einem Gartenhaus. Es gab nur den einen Raum, in dem es recht kalt war. Zwei Feldbetten waren hochkant gestellt worden. Es gab einen kleinen Tisch und zwei Stühle. Ein Schrank war auch vorhanden, und an der Decke hing eine Lampe.
    Jane Collins saß auf einem der beiden Stühle. Hin und wieder schüttelte sie den Kopf und warf der anderen einen fragenden Blick zu.
    »Ja, du bist durcheinander – oder?«
    Jane hob die Schultern.
    »Kann ich mir denken. Ist auch nicht schlimm, ich sehe es als ganz natürlich an, aber du wirst dich damit abfinden müssen.«
    »Wieso?«
    »Weil du bei mir bleiben wirst. Aber das kann sich auch ändern, so konkrete Gedanken habe ich mir noch nicht gemacht.«
    »Warum das?«
    Olga verdrehte die Augen. Dann lächelte sie. Aber bei ihr war es kein wirkliches Lächeln. Danach nickte sie und sagte: »Ich will dir eine Erklärung geben, Jane.«
    »Oh, da bin ich gespannt.«
    »Das kannst du auch sein.« Die Killerin lehnte sich zurück. »Sehr gespannt sogar. Ich hätte dich eigentlich auf die Reise ohne Wiederkehr schicken können, denn du bist mir als Störenfried über den Weg gelaufen. Ich habe es aber nicht

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