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1764 - Die Killerin

1764 - Die Killerin

Titel: 1764 - Die Killerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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getan. Keine Kugel, keine Kehle durchgeschnitten...«
    Jane unterbrach sie. »Soll ich mich dafür jetzt bedanken?«
    »Nein, nein, das ist nicht nötig. Du musst dich nicht bedanken, denn der Wind kann sich schnell wieder drehen. Zuvor will ich noch etwas herausfinden.«
    »Und was?«
    »Ich will den Grund erfahren, warum du mir ein Rätsel bist, trotzt allem. Verstehst du das?«
    »Nein.«
    »Dann muss ich deutlicher werden.«
    »Bitte!«
    Die Killerin starrte Jane an, bevor sie sprach. »Du hast etwas an dir, mit dem ich meine Probleme habe. Ich komme nicht so recht damit klar...«
    »Was ist es denn?«
    Olga starrte weiter. Ihre Lippen zuckten. Es war das Anzeichen dafür, dass sie wieder etwas sagen wollte, was sie dann auch tat, aber mit leiserer Stimme und sich dabei wiederholte.
    »Du hast etwas an dir.«
    Jane lachte gekünstelt. »Ach ja? Und was soll ich an mir haben?«
    »Kann sein, dass ich mich falsch ausgedrückt habe. Oder etwas in dir?«
    »Aha. Das kann ich trotzdem nicht verstehen.«
    »Ich spüre es!«, flüsterte die Killerin. »Es steckt in dir, aber ich kann es nicht genau benennen.«
    Jane gab diesmal keine Antwort. Sie wollte der anderen Seite auch nicht helfen, obwohl sie dazu in der Lage gewesen wäre, denn sie ahnte oder wusste, was Olga gemeint hatte.
    Es lag schon lange zurück, da hatte Jane auf der anderen Seite gestanden. Da hatte sie dem Teufel gedient, da war sie eine Hexe gewesen, und einige der Hexenkräfte hatten sich noch in ihrem Innern gehalten. Das schien der Killerin aufgefallen zu sein. Wenn das stimmte, dann gehörte sie wirklich zur anderen Seite.
    Jane Collins hielt nicht den Mund. Sie wollte die andere Seite reizen. »Was ist denn? Erst machst du mich fast kirre, dann hältst du den Mund.«
    »Stimmt.«
    »Und jetzt?«
    Olgas Blick wurde lauernder. »Wer bist du wirklich? Ich will es wissen, verdammt!«
    »Ja, das kannst du. Ich heiße Jane Collins und habe mit dir und deinem Gehabe nichts zu tun...«
    Sie hörte auf, denn die Killerin machte den Eindruck, als wollte sie Jane an die Kehle gehen, aber sie hielt sich zurück und atmete nur laut durch die Nase.
    »Die Wahrheit!«
    »Das ist die Wahrheit!«, erklärte Jane.
    »Die ganze Wahrheit!« Olga ließ sich nicht beirren. Plötzlich hielt sie ihre Waffe in der Hand. Die Mündung des Revolvers zeigte auf Janes Kopf. Der Zeigefinger lag am Drücker. Eine knappe Bewegung nach hinten, und es war um Jane geschehen.
    Das wusste die Detektivin auch. Auf ihrem Gesicht bildete sich ein Schweißfilm und nicht nur dort, denn auch an anderen Stellen fing sie an zu transpirieren. Dennoch riss sich Jane zusammen und fragte: »Was soll das?«
    »Ich will alles wissen.«
    »Ich habe alles gesagt!«
    »Nein, hast du nicht.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Ich spüre es!«, flüsterte Olga.
    »Dann irrst du dich!«
    »Willst du getötet werden?« Olga lachte. »So dumm kann man doch nicht sein. Nein, das ist unmöglich. Du willst dich also killen lassen?«
    »Ganz und gar nicht, aber ich weiß nicht, was du noch hören willst.« Jane wollte weitersprechen, unterließ es aber, denn sie hatte hinter der Killerin etwas gesehen. Dort befand sich das Fenster der Laube, und in diesem nicht sehr sauberen Viereck malte sich ein Männergesicht ab.
    Jane kannte es nicht. Es musste zu den Männern gehören, die mit dem Transporter gekommen waren, der auf dem Parkplatz stand. Aber wichtig war das jetzt nicht. Es zählte nur, dass jemand da war und es einen Zeugen gab.
    »Wenn du mich umbringen willst, wirst du gesehen werden«, verkündete die Detektivin.
    »Ach ja? Tatsächlich? Von wem denn?«
    »Wenn du dich umdrehst, siehst du es.«
    Die Killerin zögerte einige Augenblicke. Ihre Augen verengten sich, dann fing sie an zu lachen. »Soll ich auf diesen Bluff reinfallen?«
    »Es ist kein Bluff.«
    Das war es auch nicht. Jane bekam ja alles mit. Sie sah auch, dass sich die Killerin bewegte. Sie schien gemerkt zu haben, dass Jane nicht bluffte.
    Und ausgerechnet in diesem Moment zog sich das Gesicht hinter der Scheibe wieder zurück. Es tauchte ab und war nicht mehr zu sehen, als sich Olga umgedreht hatte.
    Zwei, drei Sekunden lang geschah nichts. Abgesehen davon, dass Olga leicht zusammenzuckte. Dann atmete sie erneut scharf ein, drehte sich wieder um und zielte auf Jane.
    »Wolltest du mich verarschen?«
    »Nein, das war kein Verarschen!«
    »Was ich anders sehe. Oder anders sehen muss, denn mir ist niemand aufgefallen.«
    »Es war aber

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