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1764 - Jagd nach dem Glück

Titel: 1764 - Jagd nach dem Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bei klarem Verstand, nur noch Abscheu vor sich selbst empfinden lassen konnten.
    Es war den Hamamesch offenbar nie wirklich darauf angekommen, den einzelnen gerecht zu entlohnen, sondern nur auf die Gesamtmasse der Tauschwaren-Technik.
    Wer gemordet und gestohlen hatte, mochte sich nun auf das übelste hereingelegt fühlen. Aber was war diese Flamme der Wut gegenüber der Aussicht, so oder so das Loch im Kopf endlich wieder stopfen zu können?
    Da zählten auch die vielen grausamen Entbehrungen nicht mehr, die jene, welche jetzt hier waren und warteten, hatten auf sich nehmen müssen. Der Verlust jeglicher Selbstachtung wertete nichts im Vergleich zu dem, was nun zum Greifen nahe schien. Es kam in den Funksprüchen nicht von jenen herüber, die sich ihrer Taten noch schämen konnten, denn die hatten nichts als den neuen Imprint im Kopf. Es war in den Sendungen hörbar, welche die neuerlich Beglückten an ihre ehemaligen Schicksalsgenossen schickten.
    Sie, plötzlich andere Menschen geworden, wieder näher an dem, was sie einstmals gewesen waren, fühlten nun die Schuld und klagten sich an.
    Aber niemand wollte es hören.
    Perry Rhodan wußte, daß die Zwillinge und Alaska recht hatten. Etwas geschah hier, das im Widerspruch zu allem Erwarteten und Verheißenen stand.
    Perry wußte auch, daß er nach wie vor nicht riskieren konnte, diesen rätselhaften Tauschvorgang zu stören. Er hatte trotz seiner Bedenken eine Zeitlang mit dem Gedanken gespielt, Gucky den Auftrag zu geben, in den Basar zu teleportieren.
    Er hatte natürlich auch Bully und seine Begleiter nicht vergessen.
    Doch nach Abwägung aller Informationen und Gegebenheiten beschloß er etwas ganz anderes.
    Die Idee hatte schon in seinem Kopf gespukt, als er Gucky die Andeutung machte, womöglich früher als erwartet in einen Einsatz geschickt zu werden.
    Als er es dem Ilt erklärte, wurde selbst Gucky für einen Moment blaß - soweit das zu erkennen war.
     
    5. 23. August 1220 NGZ CIRCINUS Cyrn Dow hatte seine Kabine noch nicht wieder verlassen. Auf einem Bildschirm verfolgte er, was draußen im Weltall geschah.
    Noch immer trafen Schiffe aller möglichen raumfahrenden Völker aus der Milchstraße und den Nachbargalaxien ein und begaben sich auf ihre Wartepositionen. Sie bildeten eine riesige Halbkugel um die neun Kilometer große Sphäre, die zum großen Teil hohl sein mußte, wenn sie alle Tauschgüter aufnehmen sollte.
    Jarjo stand als einziger Planet der roten Zwergsonne Hyprol schräg hinter dem Basar im All - aus der Perspektive der CIRCINUS. Es war ein atmosphäreloser, häßlicher Brocken mit rostroter Oberfläche, etwas größer als die Erde. Auffallend waren an ihm nur die zweitausend trichterförmigen Anlagen, die scheibenförmige Station am Südpol und die ebenfalls zweitausend Raumschiffe, die den Planeten zum All hin abriegelten.
    Cyrn wußte nichts über die Fermyyd. Er hatte nur von Origer gehört, daß es eine Art Polizeitruppe von Hirdobaan sein mußte - schreckliche Kämpfer und sogar bei den Hamamesch geheimnisumwittert.
    Der Kommandant wiederum hatte die Information von anderen Schiffen, mit denen er Kontakt hielt.
    Die CIRCINUS war zu spät ans Ziel gekommen, um zu den ersten zu gehören, die in den Basar gerufen wurden. Nicht einmal unter den ersten fünfhundert würde sie sein. Es war eine harte Belastungsprobe für die Nerven der Süchtigen; jeder versuchte auf seine eigene Art und Weise, damit fertig zu werden.
    Stephan Origer hatte einen Tobsuchtsanfall bekommen, als sein Schiff in den Normalraum zurückfiel und er feststellen mußte, daß fast alle Einheiten seines bis zuletzt zusammengebliebenen Verbands vor ihm angekommen waren - und daher wohl auch vor ihm an der Reihe sein würden. Das fraß am meisten an ihm, aber er hatte sich wieder in der Gewalt. Nur das nervöse Zucken seiner Augenlider verriet, wie es in ihm tobte.
    Die letzten Stunden bis zum Erhalt des so lange entbehrten Imprint-Zaubers würden für alle die Hölle sein, aber kein galaktischer Kommandant hatte sein Schiff Kurs auf den Basar nehmen lassen oder versucht, die anderen Galaktiker zum Sturm auf die Kugelsphäre aufzurufen. Alle hielten still.
    Cyrn verstand es ebensowenig wie seine eigene Ruhe während der letzten Stunden.
    Dies ist die Zeit der Raben ...
    War es das Lied?
    Sie kommen, um sich zu laben ...
    Weiter. Wie ging es weiter?
    Er kannte die Melodie, als wäre sie in ihn hineingezaubert, genau wie die erste Zeile des Textes - und nun plötzlich die

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