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1766 - Phasenspringer

Titel: 1766 - Phasenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zufrieden die Tasthaare seines Gesichts auf.
    „Henker, walte deines Amtes", verlangte er. „Sprich die Todesformel und vollstrecke das Urteil, Phour-And-Nine."
    Bei diesen Worten achtete er nicht auf den Artgenossen, sondern auf die beiden Crypers. Bei der Nennung des Namens rutschten sie augenblicklich von ihren Steinen herab und wandten sich in seine Richtung.
    Phour-And-Nine schoß. Er tötete die Piraten, bevor auch nur ein Wort über ihre Lippen drang.
    Dann klappte er den Helm zurück und starrte herauf.
    „Du hast es so gewollt." Dumpf klangen die Worte zu Ten-Or-Too empor. Der Kommandant gab ein Fauchen von sich.
    „Ich gebe dir zwei Tix Zeit, Schingo zu verlassen. Du bist hier überflüssig. Widersetzt du dich meinem Befehl, ergeht es dir wie diesen zwei harmlosen Gesellen."
    Er ließ Phour-And-Nine stehen und kehrte in das Innere des Gebäudes zurück. Eine der Frauen, die als Assistentinnen über den reibungslosen Ablauf der Verwaltung wachten, empfing ihn.
    „Die Sourvants sind da, Kommandant."
    „Gut, laß sie ein und kehre an deine Arbeit zurück."
    Er suchte eine der Erhebungen im Innern des Raumes auf und ließ sich darauf nieder.
    Gedankenverloren spielte er noch immer mit der Waffe und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Ankömmlinge. Sie bewegten sich eng aneinandergepreßt, ein Klumpen aus sieben Leibern, und sosehr Ten-Or-Too sich auch anstrengte, vermochte er die Männer und Frauen nicht auseinanderzuhalten. Wie gewohnt gaben die Sourvants einen Schwall aus Brocken aller möglichen Hirdobaan-Sprachen von sich, und sie wechselten sich bei ihren Bemerkungen ab.
    „Ruhe!" brüllte der Kommandant.
    Das Rudel verstummte, und er ließ ein gefährliches Gurgeln hören. Augenblicklich reagierten die Sourvants.
    „Tu uns nichts. Wir tun dir auch nichts", lautete die Auskunft in hamsch.
    Ten-Or-Too lachte.
    „Was könnt ihr mir schon tun. Wie heißt ihr?"
    „Arebruo", lautete die gemeinsam gesprochen Auskunft.
    Wenigstens konnten sie klar und deutlich und alle auf einmal ihren Rudelnamen sagen. Der Kommandant von Schingo war damit nicht zufrieden.
    „Ich will sie alle hören."
    Nacheinander zählten sie ihre individuellen Namen auf, aus deren Anfangsbuchstaben sich die Bezeichnung des Rudels zusammensetzte.
    „Abon."
    „Rode."
    „Enil."
    „Bego."
    „Ruud."
    „Ugu."
    „Okan."
    „So ist es gut. Und jetzt will ich wissen, wer euch freigelassen hat."
    „Das Schicksal hat uns begnadigt. Als wir die Tür berührten, ging sie auf."
    Ten-Or-Too entsicherte deutlich hörbar seine Waffe und zielte auf das vorderste Geschöpf des Sourvant-Rudels.
    „Es ist die Wahrheit", fuhr ein anderes Mitglied des Klumpens aus Leibern fort. „Wir schliefen, und als wir uns erhoben, gab es frische Luft. Wir suchten nach der Ursache und fanden die nicht mehr versperrte Tür."
    „Und Waffen", fuhr Ten-Or-Too fort.
    „Und Waffen. Aber wir ließen sie zurück, weil wir nichts mit ihnen anzufangen wußten. Draußen in den Korridoren stießen wir auf Crypers, die uns zu ihren Kundschaftern machten."
    „Nicht schlecht. Ihr habt euch für sie in Gefahr gebracht."
    „Die wohlverdiente Freiheit zu erlangen ist keine Gefahr", antwortete der vierte der Sourvants.
    „Wohlverdient", höhnte Ten-Or-Too. „Ihr seid auf Schingo eingesperrt, weil ihr euch an Umsturzplänen gegen Fürst Clarven beteiligt habt. Halena Diza, die Kanzlerin, hat es bezeugt."
    „Sie kann es doch gar nicht wissen. Es sei denn, sie war dort. Wir waren es nicht, und wir kennen die Verbrecher nicht, die so etwas planten."
    Ten-Or-Too ließ nicht erkennen, was er dachte. Er starrte sie aus schmalen Augen an und wartete, bis sich ihr wogender Pulk ein wenig beruhigt hatte.
    „Ich glaube euch", verkündete er zur Überraschung der sieben.
    Von Anfang hatte er die Schuld der Sourvants angezweifelt. Außer einer Aussage der giftenden Kanzlerin sprach nichts dafür, daß sie tatsächlich etwas mit den Plänen der Crypers zu tun hatten, als deren Drahtzieher der jüngst ums Leben gekommene Eser-Furron galt.
    „Und ich will euch einen Beweis meines Vertrauens liefern", fügte er hinzu. „Als Dank für eure Dienste werdet ihr Schingo in absehbarer Zeit verlassen dürfen."
    „Was sollen wir tun?"
    „Findet diejenigen, die gegen mich arbeiten und euch freigelassen haben. Ihr werdet alle dreißig Tix den Gefangenentrakt wechseln und erhaltet zudem großzügigen Freigang. Ich erwarte ein Ergebnis bis zum Ende dieses Zehners."
    Das Rudel begann zu

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