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1766 - Phasenspringer

Titel: 1766 - Phasenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns sagen, was es bedeutet, dachte Ten-Or-Too, während er sich auf den Rückweg nach oben machte. Es kann nicht für immer so weitergehen.
    Auf dem Oberflächen-Level erwartete ihn einer der Wächter der Ausgänge.
    „Es gibt einen dritten Toten", berichtete er atemlos.
    „Phour-And-Nine", entschlüpfte es dem Kommandanten.
    „Du weißt es schon?"
    „Nein, aber ich habe es geahnt. Aus irgendwelchen Gründen, die wir nicht kennen, kann er nicht zurück nach Roenderveen. Und hier ist für ihn auch kein Platz mehr. Den Aufenthalt in einem der Schiffe scheint er nicht zu mögen. Und sein Ziel hat er nicht erreicht."
    Außer Drohungen und Anspielungen hatte Phour-And-Nine nichts zustande gebracht. Wäre er konsequent in seinem Bemühen gewesen, Ten-Or-Too als Kommandanten von Schingo abzulösen, dann hätte er ihn im Zweikampf besiegen müssen.
    Aber dazu hatte er zuwenig Courage besessen.
    Sein Selbstmord war vermutlich die einzige konsequente Tat in seinem Leben.
    Ten-Or-Too wandte sich wieder den Tagesgeschäften zu. Es gab wichtigere Dinge, als sich um den Tod eines Unwürdigen Gedanken zu machen.
     
    5.
     
    „Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann willst du Gefangene machen", sagte Danvar Solg und starrte Rhodan durchdringend an. Inzwischen war er hellwach und keineswegs tölpelhaft. „Zeit für Untersuchungen vor Ort bleibt bei unserem Vorstoß bestimmt nicht."
    „Täusch dich nicht. Einigen wir uns darauf, daß wir Gefangene nur dann machen, wenn dies von dir ausdrücklich gewünscht wird. Ansonsten agierst du aus dem Schutz deines Deflektorfeldes heraus und betreibst die Studien, derentwegen ich dich nach Schingo mitgenommen habe."
    „Wieso ausgerechnet mich?"
    „Du giltst als der fähigste Exopsychologe auf der ATLANTIS. Pfest hat dich mir empfohlen."
    „Der Überschwere!" stieß Solg hervor. „Er soll seinen Mund halten."
    „Keinen Dünkel bitte", mahnte Rhodan. „Aktet Pfest ersetzt Kassian sehr gut und unterscheidet sich wohltuend von manchem arkonidischen Hitzkopf. Nicht alle Überschweren sind Radaubrüder."
    „Du siehst das völlig korrekt." Solg grinste spitzbübisch. „Du hast den Test bestanden, Terraner."
    „Wie großzügig. Kommen wir jedoch zu dir. Deine Aufgabe ist es, die Verhaltensmuster der Fermyyd zu erschließen und sie zu deuten. Ich muß wissen, inwieweit sie als eigenständiges Volk arbeiten oder nicht. Sind sie unmittelbare Befehlsempfänger? Besteht eine Abhängigkeit zu irgend jemand oder irgend etwas, die über den Status eines Imprint-Süchtigen hinausgeht?"
    „Du glaubst, daß Ten-Or-Too dir etwas vorgemacht hat?"
    „Nein. Sein Auftreten mir gegenüber war aufrichtig. Ich will wissen, ob das alles ist oder ob mehr dahintersteckt und mit welchen Risiken wir im Umgang mit den Fermyyd zu rechnen haben.
    Technisch können sie uns nicht standhalten. Folglich müssen wir die Gefahr anderswo suchen."
    „Du kannst dich auf mich verlassen, Terraner."
    „Weniger habe ich auch nicht erwartet."
    Danvar Solg wandte sich ab und ließ sich durch die Bodenschleuse ins Bodenlose fallen. Der Himmel über Schingo nahm ihn auf; ab sofort war er auf sich allein gestellt, mit den Kameraden nur durch einen minimalen Ortungsaustausch zwischen den Minisyntrons der TRUVS verbunden.
    Ein merkwürdiges Gefühl war das, scheinbar so allein über den Anlagen einer fremden Welt zu hängen und zu wissen, daß er bald dort unten eindringen würde.
    Der Exopsychologe sah sich im Schutz seines Deflektorfeldes um. Achthundert Meter unter ihm ragte das Ziel auf, ein riesiger Klotz aus massiven Steinquadern. Solg rief sich die Daten in Erinnerung. Diese Steinbunker besaßen einen Grundriß von tausend mal fünfhundert Metern und erhoben sich dreihundert Meter in den Himmel. Dieser hier ragte unmittelbar neben den Trümmern einer älteren Anlage auf.
    Rundherum zog sich ein Kordon aus Bodenfahrzeugen und etlichen Hundertschaften Wachpersonal. In unregelmäßigen Abständen bestrichen die Fermyyd den Bereich dicht über dem Boden mit Energiestrahlen und nahmen dabei in Kauf, daß sie einen Teil der Ruinen trafen und Schäden an den Trümmern anrichteten.
    Weiter drinnen, im Bereich der Eingänge rund um den Bunkerbau, fehlten die Fahrzeuge. Dafür wechselten die Wächter ständig ihren Standort. Sie rochierten nach einem ausgeklügelten Zufallsprinzip und bestrichen den Bereich vor den Eingängen mit einem Netz aus Energiestrahlen.
    Ein Wispern in seinem Helm ließ den Arkoniden von der

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