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1766 - Phasenspringer

Titel: 1766 - Phasenspringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kolonialwelt Navalos zusammenzucken.
    „Die Fermyyd haben dazugelernt. Sie sichern die Eingänge auf die einzig mögliche Weise, mit der sie Deflektoren beikommen können."
    Solg stieß geräuschvoll die Luft aus.
    „Es bedeutet, daß sie über keine neuen Ortungs- und Waffensysteme verfügen."
    „Nicht unbedingt", widersprach der Minisyntron. „Es kann sich auch um ein Täuschungsmanöver handeln. Du darfst dich nicht von dem einlullen lassen, was du siehst."
    „Da ergeht es mir wie den Fermyyd", sagte Danvar sarkastisch. „Denen hat ihr Kommandant vermutlich dasselbe gesagt."
    „Sicher hast du recht."
    Der Minisyn schwieg, und der Wissenschaftler wandte seine Aufmerksamkeit wieder den Vorgängen auf der Oberfläche zu. Alles dort unten spielte sich nach einem fest eingeübten System ab. Wenn die Fermyyd wirklich glaubten, daß mögliche Angreifer nur zu Fuß kamen, dann verfügten sie aber über eine gehörige Portion Dummheit.
    Die Distanz zum bunkerartigen Steingebäude betrug inzwischen nur noch fünfhundert Meter.
    Ab dreihundert Meter begann der sanfte Bremsvorgang, der die Emissionen der Aggregate auf einem Minimum hielt, das die Wächter drunten wohl kaum anmaßen. Es sei denn, sie verfügten inzwischen über deutlich empfindlichere Meßgeräte.
    Rhodans Einsatzplan kalkulierte Überraschungen ein. Wenn es zu einer frühzeitigen Entdeckung kam, dann beschleunigte das die „Aktion Rückkehr". Am Unternehmen selbst änderte sich nichts. Irgendwo senkrecht über Solg hing unsichtbar die AT-SÜD und wartete auf ihre Rückkehr oder darauf, unmittelbar in das Geschehen einzugreifen.
    Zweihundert Meter noch. Der Sinkvorgang verlangsamte sich, die Distanz zum Flachdach des Quaders schien sich kaum mehr zu verringern. Ab hundert Meter ließ es sich optisch gar nicht mehr erkennen, und Danvar Solg hatte, den Eindruck, als habe ihn jemand auf einer fixen Höhe eingefroren oder festgenagelt.
    Erst auf den letzten vierzig Metern wuchs die Oberseite des Gebäudes deutlich sichtbar in die Breite, und Solg spreizte leicht die Beine. Der TRUV veränderte seine Position und sank seinem endgültigen Landeplatz entgegen. Sekunden später setzte er seinen Träger planmäßig dort ab.
    Solg kam zum Stillstand und spürte unter sich den Widerstand des Gesteins. Aufmerksam blickte er sich um.
    „Noch fünfeinhalb Stunden bis zum Auftauchen der Phasenspringer", meldete der Minisyn.
    „Countdown zwei läuft an. In achtzig Sekunden beginnt der Vorstoß in das Innere des Gebäudes."
    Solg stand und wartete. Er wußte die vierzig Mitglieder der Einsatzgruppe um sich herum. Und dennoch wuchs der Zweifel, daß er diesen Einsatz in seiner ganzen Länge durchstehen würde.
    Noch fünfeinhalb Stunden und danach der Rückzug von Schingo. Wenn das bloß gutging und der Terraner sich nicht verkalkuliert hatte.
    Der Minicomputer des TRUVS meldete die letzten Sekunden des Countdowns.
    Jetzt, dachte Danvar intensiv.
    Um ihn herum brach die Hölle los. Gestein verflüssigte und spritzte nach allen Seiten. Teile davon begannen unter den auftreffenden Energien zu verdampfen. Über dem steinernen Gebäude stiegen diffuse Gaswolken in die Höhe und bildeten einen leicht grauen Schleier am Himmel.
    Irgendwo gellte eine Sirene. Ihr Wimmern drang über die Außenmikrofone bis zu Solg durch. Es ging ihm durch Mark und Bein, und für ein paar Atemzüge rebellierte sein Bewußtsein. Es fehlte nicht viel, und er hätte die Flucht ergriffen.
    „Wir sind durch", kam leise und mit einem Minimum an Sendeenergie die Mitteilung des Terraners. „Ihr wißt, was ihr zu tun habt."
    Solgs TRUV setzte sich automatisch in Bewegung und schwebte mit ihm hinüber zu der Öffnung im Gestein. Sie besaß gut fünf Meter Durchmesser, und er sank unmittelbar neben dem inzwischen erkalteten Rand abwärts, in das fremdartige Gebäude hinein. Was von außen noch wie ein aus gleichmäßig behauenen Quadern zusammengesetztes Gebäude anmutete, entpuppte sich in seinem Innern als das genaue Gegenteil. Hier entsprach keine Wand in ihrer Höhe der anderen. Die Decken hingen schief, und der Fußboden besaß eine für Zweibeiner gefährliche Neigung.
    Der Schnitt durch das Gestein förderte zutage, daß die Verhältnisse im Innern nicht auf die ursprünglichen Erbauer des Gebäudes zurückgingen. Die Baustoffe unterschieden sich deutlich. Auf die Steinquader hatte man andere Materialien aufgetragen und dadurch den Innenraum verändert.
    An der Stelle, an der Danvar Solg zum

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