1766 - Zurück aus der Zombie-Hölle
muss auch die Leiche sein.«
»Schön. Und wo?«
»Auf dem Land, John.«
»Das natürlich sehr groß ist.«
»Ja, ich weiß. Aber vielleicht kommen wir über sein Handy an ihn heran, man kann es anpeilen und...«
»Nein, das kann man nicht«, erklärte Smith. »Es ist ein besonderes Handy gewesen. Es lässt sich nicht anpeilen. Wir mussten bei den Einsätzen immer auf der sicheren Seite sein.«
Das war natürlich schlecht. Ich hatte darauf schon meine Hoffnung gesetzt und musste mir nun eingestehen, dass da einiges verloren war.
»Sieht nicht gut aus«, meinte Suko.
Ich wandte mich nicht an ihn, sondern an Smith, der noch immer recht demütig aussah. Er schaute zu Boden, er räusperte sich hin und wieder mal, und wir hörten ihn auch schärfer atmen als sonst.
»Sinclair, ich weiß, was Sie sagen wollen, aber ich kann nicht viel für Sie tun. Dass es so abgelaufen ist, damit habe ich nicht rechnen können. Tut mir wirklich leid.«
Sir James meldete sich. »Jedenfalls war unser Einsatz nicht umsonst. Es ist etwas passiert, obwohl wir darüber nicht froh sein können. Jedenfalls werden wir versuchen, den Drillingen auf die Spur zu kommen. Vielleicht hat Ihr Mann doch Hinweise hinterlassen.«
»Ja, wir werden danach suchen.«
»Das ist eine gute Idee.«
Die Dinge liefen leider nicht rund. Nur würden wir dafür sorgen, dass es anders wurde. Es war zwar leichter gesagt als getan, doch ich war überzeugt, irgendwann in der nächsten Zeit einen Weg zu finden. Dabei musste auch Smith mit seiner Organisation helfen. Er war schon jetzt dabei und telefonierte. Mit kratziger Stimme gab er irgendwelchen Leuten Anweisungen, bestimmte Dinge zu tun.
Wir hatten hier nichts mehr verloren. Außerdem wollten wir nach Hause. Draußen hatte die Dunkelheit längst ihre Schwingen über die Stadt an der Themse gelegt.
Bevor Smith zu einem weiteren Telefonat ansetzen konnte, sprachen wir ihn an.
Es war Sir James, dem wir den Vortritt ließen. Er wies Smith noch mal darauf hin, sich um die Hintergründe zu kümmern. Er musste nachhaken, erst dann konnten wir eingreifen.
Smith versprach, sein Bestes zu tun. Ob er das auch einhalten würde, stand in den Sternen. So richtig glaubten wir nicht daran. Aber wir würden unseren eigenen Weg gehen.
Getroffen hatten wir uns bei Scotland Yard. Smith verabschiedete sich schnell, während Sir James, Suko und ich noch im Foyer blieben und redeten.
Morgen war auch noch ein Tag. Dann wollten wir mit unseren Möglichkeiten versuchen, mehr über den Fall herauszufinden. So ganz chancenlos waren wir nicht, denn der Name Torres stand bei uns an erster Stelle.
»Das ist die Spur«, sagte auch unser Chef. »Es müsste doch mit dem Teufel zugehen, wenn wir nicht mehr über ihn herausfänden.«
»Es geht schon mit dem Teufel zu, Sir.«
»Ich weiß, John, alles klar. Ich lasse mal über Nacht nachforschen. Kann sein, dass wir Glück haben. Ansonsten wünsche ich Ihnen beiden einen guten Schlaf.«
»Danke. Ihnen auch.«
»Ich werde noch in den Klub gehen und dort eine Kleinigkeit essen.«
»Viel Spaß dabei.«
»Danke.«
Sir James ging, und wenig später verließen auch wir das Yard-Gebäude.
»Torres«, sagte Suko und schaute gegen den dunklen Himmel. »Das ist spanisch.«
»Denke ich auch.«
»Und den müssten wir doch finden.«
»Ich denke schon. Aber lass die Profis ran.« Ich gähnte und schüttelte den Kopf.
»Warum bist du denn so müde?«, fragte Suko.
»Das ist das Frühjahr, in das ich hinein schlafen könnte. Du weißt doch. Die reine Frühjahrsmüdigkeit.«
»Oh. Und das in deinem Alter?«
»Tja, so ist das. Den einen trifft es früher, den anderen später.«
Da musste auch Suko gähnen, wobei ich das Lachen nicht unterdrücken konnte...
***
Der andere Morgen.
Ich hatte durchgeschlafen und fühlte mich fit. Das war nicht immer der Fall, aber an diesem Morgen hätte ich Bäume ausreißen können. Kein Telefon hatte mich in der Nacht geweckt, und darüber war ich auch jetzt noch froh. Suko und ich fuhren stets gemeinsam zum Yard, und so klingelte ich bei ihm nebenan.
Auch er war fit und begrüßte mich mit einem breiten Lächeln. »Alles klar, John?«
»Bei mir schon.«
»Ja, bei mir auch.«
Ich begrüßte noch kurz Sukos Partnerin Shao, dann waren wir unterwegs und kamen auch schnell zum Thema. Wir hofften beide, an diesem Tag mehr über die Torres-Drillinge herauszufinden.
Sie frei herumlaufen zu lassen, das konnte sich keine Gesellschaft leisten. Wenn sie
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