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1767 - Einsatz der Kartanin

Titel: 1767 - Einsatz der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unvollständig", berichtete der Cryper-Rebell. „Unser Agent dort, der erwähnte Ygor-Jakk, arbeitet bei einem Straßenreinigungskommando. An den Fürsten, seine Gemahlin oder an den Kanzler Jesher kommt er nicht heran. Natürlich hört er viel, denn in den Kreisen des Gesindes wird viel getratscht. Die Gerüchteküche brodelt Tag und Nacht. Daher muß man mit seinen Informationen behutsam umgehen. Ich kann mir denken, daß manches übertrieben oder verfälscht ist."
    „Wir sind trotzdem für jede Information dankbar", munterte Dao-Lin-H'ay den Cryper auf.
    „Natürlich werden wir deine Warnung befolgen und diese Dinge kritisch bewerten."
    „Gut, meine Freunde", lobte Coram-Till. „Der Handelsfürst selbst heißt Adebis von Perm. Das ist euch ja bekannt. Seine Gemahlin trägt den Namen Ino Gisa von Perm. Kanzler Jesher habe ich auch schon erwähnt. Damit haben wir die drei Schlüsselpersonen."
    Moin-Art projizierte Bilder von Ino Gisa von Perm und Kanzler Jesher. Die Hamamesch-Frau wirkte wie eine fette und unzufriedene Matrone. Der Kanzler war eher klein. An ihm fiel ein buntes Band auf, das er um den Hals trug und das zu einem kunstvollen Knoten gebunden worden war.
    Der Blick seiner Augen war stechend.
    „Von Adebis von Perm gibt es keine aktuellen Bilder", fuhr er fort. „Zumindest keine eindeutigen.
    Ygor-Jakk hat uns zwei Zeichnungen geliefert. Ich weiß definitiv, daß Adebis nur ganze 43 Pen alt ist. Auf der einen Zeichnung sieht er etwas jünger aus. Ihr könnt das vielleicht nicht so gut beurteilen. Aber auf der anderen ähnelt er einem Hundertjährigen."
    Die beiden Bilder zeigten eindeutig den gleichen Hamamesch. Der Altersunterschied war aber auch für die Galaktiker deutlich auszumachen: Er war offensichtlich und gewaltig.
    „Greifen wir hinein in die Gerüchteküche." Coram-Till lachte. „Die einen sagen, Adebis von Perm könne sich nur mit Hilfe eines Stützkorsetts bewegen. Die anderen sagen, er sei jung und frisch und zeuge jedes Jahr mit Ino Gisa ein Kind. 19 oder 20 davon soll es schon geben, aber sie leben alle nicht bei den Eltern. Keiner weiß, warum. Angeblich werden sie in jungen Jahren vom Hof gejagt und verschwinden irgendwo in Hirdobaan mit anderem Namen."
    „Es gibt aber auch andere Gerüchte", sagte Moin-Art. „Die zeitweise Vergreisung des Fürsten soll auf einer Krankheit beruhen, die Zynn oder Mumienfieber genannt wird."
    „Ich wollte meine Freunde mit dieser Geschichte verschonen", bremste ihn Coram-Till. „Aber wenn du meinst, wir sollen sie völlig verwirren: bitte sehr! Das seltene Mumienfieber tritt allem Anschein nach nur bei adeligen Hamamesch auf und führt zu einem frühen Alterungsprozeß. Das Volk meint, die Krankheit sei durch jahrhundertelange Inzucht entstanden."
    „Das ist eine Version, und dazu eine sehr wahrscheinliche", bemerkte Moin-Art. „Die verrückteste Theorie hingegen ist die, daß die Maschtaren das Mumienfieber verbreiten und damit Macht oder Druck ausüben. Denn sie allein besitzen angeblich ein Gegenmittel. Offiziell weiß niemand etwas von einem Gegenmittel. Die Krankheit existiert, aber sie ist unheilbar. Aber wie gesagt, das sind alles nur Spekulationen und Gerüchte."
    „Eins ist aber kein Gerücht", ergänzte Coram-Till. „Vor 200 Jahren war eine Handelskarawane des Perm-Oktanten in einer anderen Galaxis unterwegs; erst danach tauchte das Mumienfieber auf. Viele Hamamesch glauben daher, daß die Seuche von einer anderen Galaxis eingeschleppt wurde. Und Adebis von Perm soll davon ausgehen, daß Zynn nur von Fremdvölkern übertragen wird.
    Er hat daher dafür gesorgt, daß auf Verdrai nur Hamamesch leben. Ich erwähnte es vorhin schon: Einfach wird es für euch nicht, dort zu landen. Eigentlich ist Verdrai für alle gesperrt, die keine Hamamesch sind."
    „Du solltest die anderen Gerüchte ebenso erwähnen", erinnerte Moin-Art. „Wenn wir Dao-Lin-H'ay und ihre Kartanin schon für diese Mission gewinnen, dann sollten sie alles wissen."
    „Du meinst die Organ-Diebe?"
    „Genau die."
    Coram-Till nickte kurz.
    „Seit vielen Jahren wird davon berichtet, daß im Perm-Oktanten die Organ-Diebe am häufigsten auftreten. Solche Vorfälle sind aber aus allen Oktanten bekannt."
    „Du drückst dich sehr ungenau aus", bemängelte Dao-Lin-H'ay.
    „Ich fange vielleicht am falschen Ende an", räumte der Cryper ein. „Eigentlich handelt es sich um Kindesentführungen. Die sind in ganz Hirdobaan keine Seltenheit und kommen im Perm-Oktanten eben

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