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1767 - Einsatz der Kartanin

Titel: 1767 - Einsatz der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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häufiger vor. Noch nie sind die Entführer erwischt worden. Die ganze Geschichte ist ziemlich undurchsichtig; es werden stets nur Kinder von Hamamesch entführt. Vielleicht sollte ich besser sagen, sie sind plötzlich verschwunden."
    „Das ist zwar schlimm", meinte die Kartanin, „aber was hat das mit Organ-Dieben zu tun?"
    „Wir gehen davon aus", entgegnete Coram-Till, „daß die Kinder entführt werden, weil man ihre Organe für Transplantationen benötigt."
    „Du gehst davon aus", korrigierte ihn Moin-Art. „Es gibt auch ganz andere Theorien oder Gerüchte zu diesem Thema. Eine davon entspricht der Wahrheit, aber welche?"
    „Nenne mir die Theorien", bat Myles Kantor.
    „Viele vermuten, daß es eine illegale Organisation gibt, die mit den Kindern Handel treibt. In Hirdobaan wird ja mit allem möglichen gehandelt." Moin-Art wirkte etwas verunsichert. Es schien ihm peinlich zu sein, über diese Dinge zu sprechen. „Andere wiederum machen eine Sekte dafür verantwortlich, die es früher einmal ganz öffentlich gegeben hat und die heute vielleicht im Untergrund existiert. Dieser Sekte schreibt man zu, daß sie die geraubten Kinder Gomasch Endredde opfert. Es gibt sogar Leute, die gehen noch weiter und behaupten, die Entführer seien Kannibalen. Sie begründen den Verdacht damit, daß die Entführungen in ziemlich regelmäßigen Zeitabständen erfolgen."
    „Für unsere Mission haben diese Dinge wohl keine größere Bedeutung", vermutete Myles Kantor. „Aber ein bißchen wundere ich mich schon, daß wir erst heute von diesen Entführungen hören."
    „Kehren wir zur politischen Szene im Perm-Oktanten zurück", lenkte Coram-Till ab. „Adebis von Perm läßt sich die meiste Zeit nicht blicken. Die Geschäfte führt der Kanzler Jesher, eine nicht ungefährliche Erscheinung. Er zeigt sich in der Öffentlichkeit, aber er macht alles. Sein Alter beträgt 62 Jahre, er besitzt also schon reichhaltige Erfahrungen. Auf dem Bild habt ihr gesehen, daß er relativ klein ist, vielleicht 1,70 Meter, dazu recht korpulent. Er gilt als rechthaberisch und argwöhnisch. Angeblich führt er die Geschäfte bisweilen so selbständig, daß nicht einmal sein Herr über die wichtigsten Dinge informiert ist."
    „Wir werden es also in erster Linie mit diesem Jesher zu tun haben", stellte Dao-Lin-H'ay fest.
    „Was müssen wir noch wissen?"
    „Für den Moment ist alles gesagt", meinte Coram-Till, „was die Hintergründe betrifft. Über Ino Gisa von Perm möchte ich kein Wort verlieren. Vielleicht können wir jetzt über meinen Plan reden?"
    „Nur zu!" forderten ihn Myles Kantor und Dao-Lin-H'ay fast gleichzeitig auf.
    „Aus unseren Erklärungen habt ihr erfahren, daß es für euch nahezu unmöglich sein dürfte, unter irgendeinem Vorwand Zugang zum Hof von Adebis zu erhalten. Seine Furcht vor Nicht-Hamamesch, die Sicherheitsvorkehrungen, die Garde, der Kanzler Jesher - all das sind Fakten, die nicht so leicht aus dem Weg zu räumen sind. Man muß also schon etwas Großartiges anbieten, um die hohen Herren von Perm zu erweichen."
    Die Kartanin lachte auf. Sie hatte den Plan des Cryper-Rebellen durchschaut.
    „Etwas Großartiges." Sie lachte herzhaft. Der Cryper wurde ihr sympathisch. „Ich ahne, was du damit sagen möchtest: Du sprichst von dir selbst, Coram-Till. Deshalb hast du auch die Geschichte mit deiner Enttarnung auf Emenau so lang und breit erzählt."
    „Gut mitgedacht", lobte der Cryper. „Ihr braucht einen Köder für etwas, das ihr von Adebis verlangt. Präsentiert mich als Gefangenen und bietet mich zum Tausch an. Ich werde zur Zeit intensiver gesucht als je zuvor. Wenn Adebis oder Jesher darauf eingehen, müßt ihr die Verhandlungen verschleppen, bis der Tag des Auftritts des Maschtars gekommen ist. Und wenn ihr euch dann noch im Palast Uhnor aufhaltet, müßt ihr zuschlagen."
    „Das Grundgerüst des Planes habe ich verstanden", gab Dao-Lin-H'ay zu. „Aber da sind noch viele Fragen zu klären. Wir können dich ja nicht wirklich ausliefern, Coram-Till."
    „Sehr freundlich." Der Cryper lachte. „Nett, daß du daran denkst. Ich habe noch den SERUN.
    Und euch wird auch etwas einfallen. Wir müssen von Anfang an davon ausgehen, daß Adebis ein falsches Spiel treiben wird. Seid also vorsichtig !Aber machen wir nicht den letzten Schritt vor dem ersten: Was könntet ihr als Gegenleistung für meine Auslieferung verlangen?"
    „Informationen über das Schicksal der Millionen verschwundener Galaktiker", entfuhr es Myles

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