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1767 - Einsatz der Kartanin

Titel: 1767 - Einsatz der Kartanin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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alle möglichen Fälle vorbereitet, aber nun hatte der Verlauf der Dinge ganz andere und nicht vorhersehbare Bahnen eingeschlagen. „Coram-Till, hast du eine Erklärung für dieses seltsame Verhalten?"
    „Noch nicht", antwortete der Cryper. „Aber ich denke nach."
    Der Bildschirm erhellte sich wieder. Der Kopf Jeshers erschien.
    Der Kanzler schien sehr verärgert zu sein. Es war nicht schwer für Dao-Lin-H'ay, den Grund dafür zu erraten. Die Einmischung von Adebis paßte dem ehrgeizigen Hamamesch nicht. Jetzt mußte er zudem von seinem Herrn ein paar klare Anweisungen empfangen haben.
    „Also, Dao-Lin-H'ay", knurrte Jesher unwirsch. „Bevor wir weiter verhandeln, brauche ich einen Beweis dafür, daß du wirklich im Besitz von Coram-Till bist. Zeig ihn mir!"
    „Nichts leichter als das, Jesher." Die Kartanin nutzte die Situation aus und bewies ihrem Gesprächspartner, daß sie Oberwasser hatte. Auf ihr Zeichen schwenkte die Aufnahmeoptik etwas zur Seite, so daß der wenige Schritt hinter ihr stehende Cryper ins Bild rückte.
    Das Fesselfeld, in das Coram-Till gehüllt war, schimmerte milchigweiß. Neben dem bewegungslosen Rebellen standen zwei schwerbewaffnete Kartanin. Die Abstrahlöffnungen ihrer Paralysatoren wiesen auf den Kopf des Rebellen.
    „Du siehst", sagte Dao-Lin-H'ay selbstbewußt, „wir haben ihn nicht nur. Wir passen auch gut auf ihn auf. Zwei Angriffe der Cryper-Rebellen, die ihren Anführer heraushauen wollten, haben wir schon erfolgreich abgewehrt. Ich habe die Rebellen wissen lassen, daß ich Coram-Till beim dritten Versuch ohne weitere Warnung in die Luft sprenge. Daraufhin haben sich die Rebellen aus dem Staub gemacht."
    Kanzler Jesher betrachtete das Bild lange und stumm. Er schien einen inneren Kampf mit sich selbst auszuf echten. Vielleicht wäre es ihm lieber gewesen, wenn er die Kartanin der Lüge hätte überführen können.
    „In Ordnung", brummte der schließlich. „Parke dein Raumschiff in einem Orbit um Verdrai. Du kannst mit vier Beibooten landen. Wir senden dir einen Peilstrahl, der euch zum Raumhafen auf Larba nahe der Hauptstadt Koriumunda führt. Bring den Gefangenen mit! Ich muß ihn mit meinen Leuten genau inspizieren, bevor ich etwas unternehme. Diese Inspektion betrifft natürlich auch euch, denn die Anwesenheit von Fremden auf Verdrai ist grundsätzlich verboten. Bist du mit dieser Regelung einverstanden?"
    „Bin ich, Jesher. Und tröste dich. Wir schleppen keine Krankheitskeime mit uns herum, die euch Hamamesch gefährlich werden könnten."
    Statt einer Antwort brummte der Kanzler etwas Unverständliches und unterbrach die Verbindung.
     
    *
     
    Die NJALA schwenkte in eine Orbitalbahn um Verdrai ein.
    Die vier Beiboote OWIGORN, CANAXU, TRANTAR und NOMAN wurden startklar gemacht. Dao-Lin-H'ay wählte die gleichen Kommandanten wie bei der Erkundung der Geisterflotte über dem Containerplaneten Zuff.
    „Ich hab's!" entfuhr es Coram-Till plötzlich.
    „Was?" fragte die Kartanin.
    „Ich glaube, ich weiß jetzt, was Adebis von Perm an dir so fasziniert hat. Bisher habe ich dem Spleen des Fürsten nie irgendwelche Bedeutung beigemessen. Und nun hat sich für uns daraus ein Vorteil entwickelt."
    „Er gefällt sich wieder darin", spöttelte Noen-Pih-Chen, „in Rätseln zu sprechen."
    „Hört mal zu", verlangte der Cryper-Rebell. „Irgendwann vor etlichen Jahren wurde auf Verdrai eine exotische Tierart importiert, die Nizzer. So ablehnend Adebis gegenüber allen Angehörigen von Fremdvölkern ist, so sehr ist er den Nizzern zugeneigt. Eigentlich handelt es sich dabei um ganz normale Haustiere, aber aus einem mir nicht bekannten Grund hat Adebis an ihnen einen Narren gefressen. Er betrachtet sie als Glücks- und Heilbringer. Sie werden verhätschelt, angebetet, fast vergöttert. Sie genießen am Hof Narrenfreiheit. Niemand darf einen Nizzer ärgern, quälen oder gar töten. Der Fürst hat ihnen den Status von Unberührbaren verliehen. Woher die Nizzer stammen, weiß niemand."
    „Wie sehen diese Tierchen denn aus?" wollte Dao-Lin-H'ay wissen.
    „Das genau ist es", antwortete Coram-Till. „Stell dir eine Kreuzung zwischen einem Fermyyd und einer Kartanin vor. Verkleinere sie auf die Hälfte deiner Körpergröße, und stelle sie auf vier Beine. Dann hast du einen Nizzer."
    „Hoppla!" machte Dao-Lin-H'ay. „Eine große Katze!"
    „Du hast etwas sehr Nizzerhaftes an dir, Dao", fuhr der Cryper fort. „Ob es dir gefällt oder nicht.
    Deine Bewegungen und deine Gestik

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