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1768 - Maschtaren sehen alles

Titel: 1768 - Maschtaren sehen alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gegeneinander durch ein freundschaftliches Miteinander ersetzen. Alle in Liebe zu Gomasch Endredde vereint... und solch Haarsträubendes mehr.
    Der Junge hatte ja recht. Er traf mit seinen Worten ins Schwarze - aber letztlich doch nur sich selbst. Er durfte ausreden und damit einige Zöglinge, die alles durchgemacht hatten, was er anprangerte, für sich gewinnen. Aber als die Reihe an sie kam, hatten sie den Faden verloren und stotterten hilflos um ihr gewähltes Thema herum.
    Gessis wartete gelangweilt darauf, daß die Sitzung endlich ein Ende nahm. Aber beim Verlassen des Prüfungsraumes gab es doch eine Überraschung. Ein Silberner tauchte auf, fuhr drohend seine Waffen aus und führte den neunmalklugen Carned, der gegen diese Willkür lautstark aufbegehrt hatte, einfach ab.
    Sie hörten nie wieder von ihm. Und nun waren sie nur noch sieben.
    Bei der nächsten Sitzung ging es darum, daß jeder sich selbst von der besten Seite präsentierte und seine Qualitäten vortrug. Für Gessis war das eine lästige Verpflichtung. Aber um sich bei der Jury, die in dieser Runde vermutlich noch aus Kukonden und Pookem zusammengesetzt war, nicht unbeliebt zu machen und weil er mit einem Zögling noch eine Rechnung offen hatte, wahrte er den Schein.
    Über seine eigenen Qualitäten verlor er nicht viele Worte, sein Status sprach für sich. Aber dann legte er los.
    „Eiferer wie Carned, die alle bestehenden Werte mit Füßen treten, sind die Totengräber unseres Systems. Aber auch Leisetreter wie Zögling Muurat, die scheinbar gegen nichts und niemanden sind, können eine zersetzende Wirkung erzielen. Wenn Muurat Maschtar wäre, würde er für seine Schule die Technik der Ungläubigen anfordern. Ich kann es nur seiner Unerfahrenheit zuschreiben, daß er dabei vergißt, wem er sie damit stehlen würde. Haben wir nicht gelernt, daß alles, was im Schlepptau der Handelskarawanen nach Hirdobaan gelangt, Gomasch Endredde zufließt? Ist Maschtar Muurat sich selbst näher als dem Einzigen, der unser aller Schirmherr ist?"
    Gessis hängte noch ein paar Pointen an und sorgte damit dafür, daß Muurat mit Spott und Hohn bedacht wurde. Ein Zögling, der das elementarste Grundwissen nicht beachtete, mußte auch von der Jury abgeurteilt werden. Damit hatte Gessis seine Genugtuung.
     
    *
     
    Gessis beendete als überlegener Sieger seiner Gruppe die erste Runde, wie nicht anders zu erwarten. Zögling Muurat, der die Maschtaren lächerlich gemacht hatte, wurde in die Kloaken abgeschoben, die verbliebenen vier versanken in Bedeutungslosigkeit. Sie wurden irgendwelchen Beamten als Gehilfen zugewiesen und würden vermutlich ein Leben darauf warten, die Erfolgsleiter hinaufzuklettern.
    Gessis besah sich die Liste der 76 Sieger. Nur noch die Namen von 21 Assistenten fanden sich darin. Zwei davon hatten sich, bei dem Versuch, den anderen auszuschalten, gegenseitig getötet.
    Drei Assistenten mußten wegen schwerer Verletzungen, die sie aus Zweikämpfen mit anderen Assistenten erlitten hatten, ausscheiden.
    In der Siegerliste fand sich auch Houths Name. Wenn Houth klug war, legte er sich nicht mit Gessis an; er erwartete sein Stillhalteangebot für den Fall, daß sie in der nächsten Runde nicht aufeinandertreffen würden. Die meisten der anderen Namen waren für Gessis nichtssagend.
    Aber einige waren ihm aus diesem oder jenem Grund im Gedächtnis haften geblieben. Etwa Ukron, Shuko, Dareker, Dodion, Polimo und einige andere in positiver Hinsicht. Takass, Krelin, Vorrau, Eibisch und Konsorten, weil sie ihm unangenehm in Erinnerung waren; er vermochte nicht mehr zu sagen, warum. Das hieß, Bibisch war ihm völlig unbekannt, er mochte ihn nur von dem Augenblick an nicht, als er seinen Namen las. Bibisch gefiel ihm einfach nicht.
    „Schau an, schau an", murmelte Gessis, als ihm Gedeons Name ins Auge sprang.
    Von nun an ging es mit Zweikämpfen weiter. Der Sieger traf dann auf den Sieger einer anderen Zweiergruppe. Die Kukonden allein hätten zu sagen vermocht, wie der weitere Raster aussah.
    Eibisch mußte gegen Gedeon antreten. Gessis' Zweikampfgegner war ein Assistentanwärter namens Pampka. Als er Erkundigungen einzog, erfuhr er, daß sich Pampka dadurch auszeichnete, daß er Hilfsdienste für die Assistenten von Maschtar Accon verrichtete - und ihnen dabei am liebsten hinten reingekrochen wäre.
    Na, dann kannst du dich freuen, Pampka! Aber Gessis hatte keine Gelegenheit, mit Pampka zusammenzutreffen. Sein Name, und die Namen zweier anderer wurden

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