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1768 - Maschtaren sehen alles

Titel: 1768 - Maschtaren sehen alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von der Liste gestrichen.
    Gessis nahm es leicht, diese Atempause konnte er nützen, um hinter den Kulissen einige Fäden zu ziehen.
    Bald darauf erfuhr er, daß Pampka und die beiden anderen es geschafft hatten, einen Silber-Opera zu desaktivieren und dabei von Maschtar Uwwen überrascht wurden, wie sie versuchten, seine Waffensysteme auszubauen.
    Was Dümmeres konnte einem eigentlich gar nicht einfallen. Maschtaren sahen alles!
    Und wenn schon nicht das, so wurde ihre Aufmerksamkeit durch den Impuls geweckt, der den Ausfall eines Opera signalisiert. Wer einen Roboter demontierte, der vergriff sich an Gomasch Endredde. Das konnte nur mit dem Todesurteil bestraft werden.
    Houth traf Gessis in einem der Gemeinschaftsräume, in denen es hektisch zuging. Hier wurde paktiert und intrigiert. Zöglinge boten den verbliebenen Kämpfern ihre Dienste an, um für sie zu recherchieren und für deren Gegner falsche Fährten zu legen und ihnen so den Weg in die nächste Runde zu ebnen.
    Auch Houth hatte zwei Jünglinge in seinem Schlepptau.
    „Was hältst du von einem Beistandsabkommen?" schlug Houth ihm mit vertraulichem Näseln vor. „Einer unterstützt den anderen, bis wir aufeinandertreffen. Dann gibt es sowieso keine Rücksicht mehr."
    „Mit Verlaub, Houth, ich wüßte nicht, wie du mir helfen könntest", sagte Gessis herablassend.
    Er erinnerte sich, Houths Namen neben dem von Calilei gelesen zu haben, einem der drei Assistenten von Maschtar Yillo; ein harter Brocken für den einfältigen Houth. „Ich möchte meine wertvolle Zeit eigentlich für Wichtigeres nützen."
    Houth blieb überraschenderweise ruhig.
    „Ich stelle mir das so vor", sagte Houth und überkreuzte die Unterarme. „Einer übernimmt den Gegner des anderen. Während Calilei mich im Auge behält, schaltest du ihn für mich aus. Ich übernehme dafür deinen Gegner. Ich weiß, du hast ein Freilos. Aber ich kümmere mich dann um deinen Gegner der nächsten Runde."
    Die Über-Kreuz-Methode war nicht neu. Gessis hätte Houth am liebsten mit einem Tritt verjagt, aber dann überlegte er es sich, einer plötzlichen Eingebung folgend, doch anders. Dies in dem Moment, als ihm Gedeon einfiel.
    Der Junge konnte es durchaus in die nächste Runde schaffen. Welche Unannehmlichkeiten konnte einem jemand, der Eibisch hieß, schon bereiten? Es bestand also die Möglichkeit, daß Gessis in der nächsten Runde auf seinen Perrel treffen könnte. Das wäre sicherlich unangenehm.
    „Abgemacht, Houth", sagte Gessis. „Ich schalte Calilei aus. Und du eliminierst Gedeon."
    „Warum ausgerechnet ihn?" wunderte sich Houth. „Mit dem hast du doch nichts zu schaffen."
    „Sagen wir, um uns alle vorab von einem lästigen Ungeziefer zu befreien", antwortete Gessis.
    „Ich möchte mich nicht darauf verlassen, daß du in der nächsten Runde noch verfügbar bist."
    „Das ist ein fairer Tausch", sagte Houth zufrieden.
    Sie besiegelten die Abmachung, indem sie die Handflächen der Rechten aufeinanderklatschen ließen und dann ihre Daumen ineinander verschlangen. Das war zur Zeit in der Schule der Maschtaren die gebräuchlichste Art, sich zu verschwören.
     
    5.
     
    Gedeon Sheltor war einer der acht Schützlinge von Logid. Insgesamt ein mittelmäßiger Schüler, der seinem Pooker wegen seiner minderen Leistungen immer wieder Ärger bereitete. Aber er war ein begnadeter Techniker.
    Gedeon versuchte, mit allen anderen Zöglingen auszukommen und zu erreichen, daß sie einen wohlgemeinten Freund in ihm sahen. Da er intelligenter und schneller von Begriff war als die anderen, wurde er es nicht müde, ihnen Nachhilfe zu geben und sie auch in anderen Belangen, die ihm leichtfielen, zu unterstützen. Diese Freundlichkeiten interpretierten die anderen als Freundschaft und versuchten, ihm diese durch Gegenleistungen zu vergelten.
    Während Gedeon ihnen jedoch nicht wirklich etwas von sich, also seiner Persönlichkeit, gab, zogen sie ihn, da sie nichts anderes zu geben hatten, auch bei persönlichen Belangen ins Vertrauen. Gedeon brachte sie auf diese Weise in seine Abhängigkeit, ohne daß sie es merkten. Er war jedoch zu vorsichtig, um irgend etwas Verbotenes von einem von ihnen zu verlangen, denn damit hätte er sich selbst in Abhängigkeit begeben.
    Gedeon ließ niemanden an sich heran, saugte die anderen jedoch tröpfchenweise aus - wie er es sich selbst gegenüber formulierte. Er tat dies jedoch - wiederum nach eigener Einschätzung - nur um sich selbst zu schützen und nicht um den

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