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1769 - Endreddes Bezirk

Titel: 1769 - Endreddes Bezirk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Keine dieser Vorrichtungen hätte ich bedienen oder demontieren können.
    Ganz davon abgesehen, daß gar keine Bedienungselemente da sind, spottete der Extrasinn.
    Galaktische Suggestivprojektoren taugen höchstens dazu, ein eng umrissenes Ziel zu bestrahlen. Die Projektoren in Endreddes Bezirk bestrahlen ganze Planeten.
    Die ganze Zeit hielt ich nach einem zentralen Computer Ausschau, nach irgendeiner Steuereinheit, die ich befragen konnte. Aber Fehlanzeige, so etwas schien es in der ganzen Kantine nicht zu geben.
    Am Ende blieb nur eine einzige Möglichkeit.
    Ich starrte auf die nächste Treppe. Auf jene Stufen, die ein weiteres Mal nach oben führten ...
    Dort befand sich logischerweise nur noch das Kreuzgewölbe, das ich von außen auf dem Dach gesehen hatte.
    Ich dachte eine Weile über mögliche Sicherheitsvorkehrungen nach. Erneut holte ich das Ortergerät aus dem Beutel, stellte aber keine auffälligen Formen von Energie fest.
    Keine einzige Sicherheitsvorkehrung? Unwahrscheinlich, Arkonide!
    In Gedanken antwortete ich: Aber durchaus möglich. Das hier ist kein Hochsicherheitstrakt, sondern nur das Obergeschoß einer Kantine.
    Ich nahm die erste Stufe nach oben, gefaßt auf so ungefähr alles mögliche. Aber nichts geschah.
    Die nächste Stufe, es ging weiter, und am Ende drang ich völlig unbehindert bis nach oben vor.
    Nur der letzte Absatz fehlte noch. Ich nahm ihn mit einem vorsichtigen Schritt.
    Siehst du? triumphierte ich.
    Der Extrasinn gab keine Antwort.
    Denn im selben Augenblick ertönte ein unheimliches peitschendes Geräusch, das die gesamte untere Räumlichkeit erfüllte.
    Keine halbe Sekunde, dann lag ich flach auf dem Boden. Durch die Treppenöffnung starrte ich regungslos nach unten.
    Ich sah das Geschoß von geisterhaftem, hin- und hertanzendem Leuchten erfüllt, und ausgerechnet die Pfannkuchenaggregate erstrahlten in so gleißend hellem weißen Licht, daß ich trotz zusammengekniffener Augen keine Details mehr erkennen konnte.
    Mit instinktiver Sicherheit spürte ich, daß es tödlich gefährlich wäre, jetzt in ihre Nähe zu kommen.
    Deckung! schrie mein Extrasinn.
    Der Schwall heißer Luft traf mich wie ein Hammer. Eben noch bei Minusgraden, dann - von einer Sekunde zur nächsten - im Backofen gefangen.
    Zwischen den glühenden Pfannkuchen schlugen Blitze über. Die Temperatur schnellte weiter hoch, bis ich die Augen nicht mehr offenhalten konnte.
    Ich schrie. Bei lebendigem Leib verbrennen - ungefähr das war es.
    Mit betäubten Sinnen kroch ich von der Treppenöffnung weg; bis es kühler wurde, bis ich die Augen wieder öffnen konnte.
    Das gesamte Kreuzgewölbe war leer!
    Es gab keinen einzigen Einrichtungsgegenstand. Keine Computer, keine geheimnisvollen Arsenale.
    Das Gewölbe war für einen Zweck vorgesehen, von dem ich nicht die geringste Ahnung hatte.
    Möglicherweise für einen Fall, der noch nicht eingetreten war.
    Die Treppenöffnung war in glühendes Licht getaucht. Eine Art Kondensnebel drang herauf, ein Dunst aus Millionen feinster Wassertröpfchen.
    Verzweifelt suchte ich eine Platte oder irgend etwas, um die Öffnung zu verschließen.
    Nichts.
    Am Ende, Kristallprinz?
    Langsam, aber sicher heizte sich bis in die Ecken das gesamte Kreuzgewölbe auf. Heiß und heißer, und mir war klar, daß ich die Temperatur nicht mehr lange aushalten konnte.
    Der Boden gab knisternde Geräusche von sich. Einen Ausweg schien es nicht zu geben - da erkannte ich in der Wand des Gewölbes einen Umriß.
    Natürlich! Eine Tür! Eine Tür nach draußen!
    Ich bewegte mich hin, so schnell ich dazu imstande war, zuerst auf Händen und Knien, dann wegen des glühend heißen Bodens in aufrecht wankender Haltung.
    Die Tür hatte keinen Öffnungsmechanismus. Als ich jedoch dagegendrückte, gab sie wie eine Klapptür nach außen nach. Halb bewußtlos fiel ich nach draußen.
    Ich nahm gerade noch wahr, daß mich die kühle neblige Luft von Schrett umfing, dann verlor ich für wenige Sekunden das Bewußtsein. Und diesmal hatte es mit dem 13:01-Stunden-Rhythmus nichts zu tun.
     
    *
     
    Am Leben!
    Ein rumpelndes, alles durchdringendes Geräusch weckte mich. Ich befand mich auf dem Dach der Kantine, vollständig ungeschützt und jedem zufälligen Blick preisgegeben.
    Unfug, kommentierte der Logiksektor. Wer sollte dich sehen? Hast du schon einmal Opera-Roboter in dieser Höhe fliegen sehen?
    In meiner Schulter gab der Zellaktivator pochende Stöße von Energie ab. Der Chip leistete wahre Schwerstarbeit, um

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