177 - Die Todeskralle
Erzfeind Kull noch unterbringen sollte.«
»Du hast dich begraben lassen, um vor Zachariah Ruhe zu haben, richtig?« fragte ich.
»Dieser Beerdigung ging einiges voraus. Wir jagten Zachariah quer über den amerikanischen Kontinent. Erstmals wurden wir in Los Angeles auf ihn aufmerksam. Dort dezimierte die Todeskralle die Reihen der Filmstars.«
»Todeskralle?«
»Er heißt Zachariah und ist die Todeskralle«, klärte uns Noel Bannister auf. »Ein Gegner, der uns zu schaffen macht. Blitzschnell kann er sich in ein Scheusal mit grünen Schuppen und tödlichen Krallen verwandeln. Er kennt keine Gnade, tötet grausam. Es gelang mir, ihn auf dem Dach eines Wolkenkratzers zu stellen. Meine Männer waren alarmiert und rückten mit dem Hubschrauber an. Wir hätten den Kerl geschafft, wenn er nicht mehr Glück als Verstand gehabt hätte. Es gelang ihm im allerletzten Moment, mich vom Dach zu stoßen und auszurücken. Er sah nicht, daß ich auf dem Reinigungsaufzug landete, der sich eine halbe Etage unter dem Dach befand. Für die Todeskralle sah es so aus, als wäre ich in die Straßenschlucht gestürzt.«
Mr. Silver grinste. »Wie war das mit ›mehr Glück als Verstand‹?«
»Seither bist du für Zachariah tot und begraben«, sagte ich.
»Und aus seinem Schußfeld«, fügte Mr. Silver hinzu. »Er hat dich von seiner Liste gestrichen, so daß du wieder frei agieren kannst.«
»Kennt ihr den alten Kampffliegertrick?« fragte Noel Bannister und bleckte seine großen Zähne. »Ihr seid im Einsatz und habt plötzlich eine feindliche Maschine hinter euch. Schnell ein Looping gedreht, und schon sitzt ihr hinter dem Feind und könnt ihn unter Beschuß nehmen.«
»Dein Looping war die Beerdigung«, sagte Mr. Silver.
Noel lachte. »Zachariah wird vor Freude im Dreieck springen, wenn ich plötzlich hinter ihm auftauche und ihn mit meiner Maschinenpistole beharke, die mit geweihten Silberkugeln geladen ist.«
»Was dagegen, wenn wir dir zur Hand gehen, wenn wir schon mal da sind?« fragte ich.
»Ich nehme eure Hilfe immer gern an, das weißt du, Tony«, sagte Noel Bannister.
»Zeig mal ein Foto von dem Knaben, dem wir das Handwerk legen sollen«, verlangte Mr. Silver, »damit ich mich auf ihn einstimmen kann.«
»Wir besitzen kein Foto«, schaltete sich General Mayne ein.
»Was ist denn das für eine Nachlässigkeit?« maulte der Ex-Dämon.
»Wir haben ihn natürlich zu fotografieren versucht«, sagte Noel Bannister. »Sogar mit Spezialkameras, Es hat nichts genützt. Zachariah ist auf keinem einzigen Negativ zu sehen.«
»Ich würde mal vorher den Deckel von der Linse nehmen«, sagte Mr. Silver.
»Danke für den wertvollen Tip«, gab Noel feixend zurück. »Wir werden ihn beim nächstenmal beherzigen,«
Es gibt Teufel und Dämonen, die kann man nicht fotografieren, das war uns nicht neu. Vampire zum Beispiel kann man weder in einem Spiegel noch auf einem Filmnegativ sehen. Obendrein haben sie auch noch keinen Schatten.
Ich wandte mich an General Mayne und sagte ihm, daß wir ziemlich sauer auf ihn gewesen waren.
Er nickte lächelnd. »Das kann ich verstehen, aber glauben Sie mir, wenn es Noel Bannister wirklich erwischt hätte, wären Sie einer der ersten gewesen, die es von mir erfahren hätten.«
»Wie trostreich für mich«, sagte Noel. »Ich hoffe, euch nicht zu enttäuschen, wenn ich mir alle Mühe geben werde, noch eine Weile über die Runden zu kommen.«
»Wißt ihr, wo sich die Todeskralle jetzt befindet?« wollte Mr. Silver wissen.
»Zachariah hat Washington verlassen«, sagte General Mayne.
»Und er war so unartig, euch das Ziel seiner Reise nicht zu nennen«, sagte der Ex-Dämon.
»Er brauchte uns nicht zu informieren«, antwortete Mayne. »Wir wissen, daß er sich in New York aufhält.«
»Wieso?« fragte der Hüne. »Hat man ihn dort gesehen?«
»Und ob«, sagte Noel Bannister. »Er hat seine grausame Mordserie fortgesetzt. Ein Diamantenhändler namens Victor Hannon und ein Mädchen, das für Hannon arbeitete, fielen ihm zum Opfer.« Es folgten grausige Einzelheiten. »Die Polizei steckt in ihren Ermittlungen fest. Ich habe die Absicht, mich noch heute nach New York zu begeben,«
»Wir kommen selbstverständlich mit«, sagte Mr. Silver spontan.
»Gut, dann brauche ich von meinen Männern niemanden mitzunehmen«, sagte Noel.
In Vicky Bonneys Blick stand die Frage: Und was sollen Roxane und ich tun?
»Ihr fliegt nach London zurück, okay?« sagte ich, »Man schiebt uns elegant aufs
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