Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1770 - Blutfalle

1770 - Blutfalle

Titel: 1770 - Blutfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eine schmale Straße, die dorthin führte.
    Bill und ich schwiegen. Je näher wir dem Ziel kamen, umso konzentrierter wurden wir, und als wir dann das Ortseingangsschild lasen, atmeten wir auf.
    »Jetzt muss uns nur noch jemand sagen, wo das Haus steht«, meinte Bill.
    »Wir werden uns durchfragen«, sagte Suko.
    Das war leichter gesagt als getan, denn es war kein Mensch auf der Straße zu sehen und auch nicht auf den Gehsteigen. Ein toter Ort, was nicht stimmte, als wir einen Platz erreichten, in dessen Mitte eine alte Eiche mit einem gewaltigen Baumstamm wuchs.
    Dort standen zwei ältere Männer und unterhielten sich. Suko hielt an und ließ mir den Vortritt. Die beiden Männer hatten alles mitbekommen und schauten mir misstrauisch entgegen.
    Ich grüßte freundlich und hörte schon eine Frage.
    »Habt ihr euch verfahren?«
    »Nein, so kann man das nicht sagen. Wir suchen etwas Bestimmtes. Es ist ein Haus.«
    »Hier in Belmont?«
    »Auch nicht. Außerhalb. Es soll in der Nähe eines Waldstücks liegen.«
    Die beiden Männer schauten sich prüfend an. Einer knetete dann seine dicke Nase, der zweite pfiff durch die Zähne. Es war zu erkennen, dass sie das Haus kannten, aber keiner wollte so recht mit der Sprache heraus.
    »Warum sagen Sie nichts?«
    Der Mann mit der dicken Nase gab eine Antwort. »Fahren Sie lieber weiter. Es ist nicht gut, dass Sie das Haus besuchen wollen. Auch von uns geht niemand hin.«
    »Warum nicht?«
    »Weil wir die Bewohner nicht mögen und sie uns sicherlich auch nicht.«
    »Aha. Und wer sind die Bewohner?«
    Mit dieser Frage hatte ich ins Fettnäpfchen getreten, ich wurde regelrecht angefahren.
    »Das wissen Sie nicht? Sie wollen dem Haus doch einen Besuch abstatten. Das klingt alles verdammt komisch.«
    Ich musste die beiden wieder auf meine Seite ziehen. »Ja, Gentlemen, das mag schon so sein, aber ich habe meine Gründe. Und außerdem sollten Sie sich das anschauen.«
    Beide starrten auf meinen Ausweis, den ich ihnen entgegen hielt.
    Sehr schnell hatten sie begriffen, für wen ich arbeitete, und sie lachten verlegen auf. Aber sie stellten keine Fragen mehr, fühlten sich wichtig und erklärten mir gemeinsam den Weg.
    »Na, dann bedanke ich mich mal.«
    »Keine Ursache. Räumen Sie da mal auf.«
    »Wieso?«
    »Da müssen komische Leute wohnen. Ein Bekannter meinte, er hätte dort schon nackte Männer gesehen. Das lässt ja wohl auf einiges schließen. Ich möchte jedenfalls mit denen nichts zu tun haben.«
    »Das brauchen Sie auch nicht«, erklärte ich lächelnd. »Jedenfalls bedanke ich mich, dass Sie mir den Weg erklärt haben. Bis später vielleicht.«
    Die letzten Worte hatte ich nur dahingesagt. Ich glaubte nicht, dass es zu einem Wiedersehen kommen würde. Aber wer so über das Haus redete, der tat das nicht ohne Grund. Da musste schon etwas passiert sein, das die Einheimischen davon abhielt, sich dem Haus zu nähern.
    Das erklärte ich auch meinen Freunden, nachdem ich in den Wagen gestiegen war.
    »Dann sind wir eben gewarnt«, meinte Bill.
    Ich erklärte Suko, wie er zu fahren hatte. Wir rollten am anderen Ende aus dem Ort und erreichten eine schmale Straße, die durch Felder führte, aber nicht bis zu unserem Ziel.
    Nach ein paar Minuten entdeckten wir das Waldstück. Allerdings nicht das Haus, da mussten wir schon näher heran, was auch möglich war, denn ein schmaler Weg zweigte von dem unsrigen ab, der zum Wald hin führte.
    Ein Blick auf die Piste reichte aus. Reifenspuren hatten ihn gezeichnet. Diese Strecke wurde öfter befahren, und das wiederum wies uns darauf hin, dass wir hier richtig waren.
    Tatsächlich sahen wir das Haus vor uns auftauchen. Es war dunkel, stand dicht am dunklen Waldrand und war deshalb nicht so schnell zu sehen gewesen.
    Eine gewisse Anspannung hielt uns schon umfasst, als wir uns dem Ziel näherten. Wir mussten damit rechnen, gesehen worden zu sein, und jeden Augenblick konnte sich die Haustür öffnen und Justine Cavallo ausspucken.
    Es geschah nicht. Keine Tür flog auf, kein Fenster öffnete sich, keiner schien Interesse an uns zu haben. Etwa zehn Meter vor dem Haus stoppte Suko den Rover und fragte: »Na, ob wir umsonst gekommen sind?«
    »Das werden wir merken, wenn wir das Haus besichtigt haben«, sagte ich.
    »Finde ich auch«, stimmte Bill mir zu.
    Wir stiegen aus. Jeder schaute auf das Haus. Es war ein dunkles Gebäude. Schwarzgraue Wände, viereckige Fenster, eine ebenfalls dunkle Haustür. Nur eine Etage und ein recht spitzes Dach, auf

Weitere Kostenlose Bücher