Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1771 - Der Tempel der Mondgoettin

Titel: 1771 - Der Tempel der Mondgoettin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Knie zu zwingen?" fragte Assyn-Stey.
    „Ich weiß es nicht", entgegnete der Terraner. Er legte die Hand an den dünnen Armreif, den ihm Connemar Djouston inzwischen zurückgegeben hatte, und drehte ihn langsam. „Vielleicht sind deine Gegner auf diesem Planeten und in deinen eigenen Reihen zu suchen?"
    „Hüte deine Zunge, Galaktiker", fuhr Assyn-Stey zornig auf.
    „Nur nicht aufregen", bat Michael gelassen. „Wir müssen alle Möglichkeiten ins Auge fassen.
    Wenn wir nach Taklott fliegen, um dort die anderen Anführer zu treffen, mußt du wissen, daß du den Rücken wirklich frei hast. Und das kannst du nur wissen, wenn du alle Fragen ehrlich und vorbehaltlos beantwortest."
    Der Vista-Cryper sprang auf. Ihn hielt es nicht länger in seinem Sessel. Aufgeregt ging er auf und ab, und es dauerte Minuten, bis er sich wieder beruhigt hatte.
    „Du hast recht", sagte er. „Allzu empfindlich zu sein, bringt überhaupt nichts. Ich vermute, daß ich meine Gegner bei den Sandin-Crypers zu suchen habe. Dan-Sandin ist ein Dämon. Er hält sich für einen Gott, und er verfügt über Mittel, die an Zauberei grenzen. Falls er überhaupt noch lebt, kann nur er hinter dem Anschlag stecken. Ich werde die Wahrheit aus ihm herausholen, wenn wir erst mal auf Taklott sind. Und wenn er nicht damit herausrücken will, werde ich sie aus ihm herausprügeln!"
    Damit war die Entscheidung bereits gefallen und der wichtigste Teil der Unterredung beendet.
    Assyn-Stey hatte sich entschlossen, gemeinsam mit den anderen Rebellengruppen und den Galaktikern gegen die Handelsfürsten vorzugehen. Einziger Vorbehalt für ihn war, daß Dan-Sandin vorher in seine Schranken verwiesen wurde.
    Michael Rhodan und Coram-Till verbrachten den Tag und die Nacht auf Instan und setzten den Flug am nächsten Tag zusammen mit Assyn-Stey und seinem Flaggschiff VONAU fort. Sie wollten den Solten-Cryper Caston-Pragama auf Eysenor, dem Hauptplaneten seines aus 26 besiedelten Sonnensystemen bestehenden Einflußbereiches, aufsuchen.
    Caston-Pragama, den man meist nur Capra nannte, war ein achtzigjähriger Cryper. Er war 2,10 Meter groß und litt an Magersucht. Seine körperliche Schwäche zwang ihn dazu, ein Exoskelett zu tragen, das ihn stützte. Ohne diese Hilfe hätte er sich kaum ausreichend bewegen können.
    Obwohl die Galaktiker ihm bei der Reparatur und Verbesserung des Skeletts geholfen hatten, gab es immer wieder Probleme damit.
    Capra war jedoch nur körperlich schwach, geistig war er durchaus auf der Höhe. Er war eine große Persönlichkeit, die nicht nur bei den Solten-Crypers höchsten Respekt genoß, sondern auch bei anderen Völkern.
    Er hatte bereits eine Fülle von Informationen über die Ereignisse der letzten Wochen und Tage gesammelt und die richtigen Schlüsse daraus gezogen. Bei ihm rannten Michael Rhodan und Coram-Till offene Türen ein, denn Capra war längst zu der Überzeugung gekommen, daß die Crypers-Völker ihre Kräfte vereinen mußten, um geschlossen gegen die Handelsfürsten vorzugehen. Da ihm der Zug der Herrscher nach Borrengold bereits bekannt war, hatte er bereits die nötigen Vorbereitungen getroffen.
    Michael Rhodan, Coram-Till und Assyn-Stey blieben nur wenige Stunden bei Capra, dann schloß er sich ihnen mit der INDIKAR an, so daß nunmehr ein Verband von vier Raumschiffen nach Taklott flog.
     
    4.
     
    Als die vier Raumschiffe MONTEGO BAY, RACHES, INDIKAR und VONAU ihr Ziel erreichten, das Maccha-System mit seinen 14 Planeten, nahm Coram-Till Verbindung mit dem Planeten Taklott auf und kündigte den Einflug der Raumschiffe ins Sonnensystem an.
    Er erhielt nur eine knappe Antwort, und die vier Kommandanten wurden angewiesen, zunächst außerhalb des Sonnensystems zu warten, bis weitere Instruktionen folgten.
    Zwei Stunden später war es soweit. Der Sandin-Oberpriester Radan-Mech meldete sich, ein Mann mit breitem Kopf und dick aufgeworfenen Lippen. Er hatte nur noch ein Auge. In der Höhle des anderen steckte ein Glasauge, das unbeweglich blieb, während er sprach. An der höchsten Wölbung seines Kopfes steckte eine goldene Nadel, die mit einem Edelstein versehen war.
    Michael Rhodan, Capra und Assyn-Stey waren zugeschaltet, als Coram-Till mit ihm sprach.
    „Wir sind gekommen, um neue Gespräche aufzunehmen", eröffnete der Ambraux-Cryper dem Oberpriester.
    „Eine Unverschämtheit", fuhr ihn Radan-Mech zornig an. „Ihr könnt froh sein, daß Dan-Sandin besonders friedliebend und harmoniebedürftig ist. Der Herr der sanften

Weitere Kostenlose Bücher