1773 - Entscheidung auf Borrengold
Welt im galaktischen Zentrum", vermutete Michael Rhodan. „Darum werden wir uns später kümmern. Vorerst ist mir wichtig, die Freilassung aller Imprint-Outlaws zu erreichen."
„Dafür wären die Maschtaren die beste Adresse gewesen."
„Da sie fort sind, halten wir uns an die Fürsten."
Die Spuren der Zerstörung waren unübersehbar. Mit Desintegratoren hatten die Landetruppen nachgeholfen und innerhalb der ehemaligen Parkzone weitgehend freies Gelände geschaffen.
Von energetischen Sperren umgeben, harrten Hamamesch, Sydorrier und einige Angehörige anderer Völker mittlerweile der Dinge, die noch kommen würden. Sie wurden von Angehörigen der Landetruppe mit Getränken und Nahrung versorgt; sogar für die Verrichtung ihrer körperlichen Notdurft waren Desintegratortoiletten innerhalb kleiner Zellen aufgestellt worden.
Die Handelsfürsten waren separat untergebracht. In einem geräumigen Feld, das von außen zwar ermöglichte, die Gefangenen zu beobachten, von innen aber gänzlich undurchsichtig war.
Mike ließ eine Strukturlücke schalten. Der eine oder andere haßerfüllte Blick streifte ihn, ansonsten schienen die Fürsten in Agonie zu schweben.
„Bastard", zischte einer verächtlich.
Mike kannte Adrom Cereas von Mereosch, der schon im Juli nach SCHERMOTT gekommen war, um mit Perry Rhodan zu sprechen. In Wahrheit war es ihm nur darum gegangen, galaktische High-Tech zu ergaunern.
„Du solltest mit solchen Begriffen vorsichtig sein, Adrom Cereas", konterte Mike. Der Fürst verstand die Anspielung auf seine auf 70 geschätzte und nicht immer legitime Nachkommenschaft und schwieg.
Der Reihe nach blickte er sie durchdringend an. Er sah verschlossene, widerwillige Gesichter.
Am liebsten hätten sie sich wohl auf ihn gestürzt, doch dazu fehlte ihnen der Mut.
„Ich bin hier, um euch einen Handel vorzuschlagen", sagte Mike. „Jedem von euch und allen gemeinsam. Es geht um ein Gut, das ihr vielleicht nicht zu schätzen wißt, wenn es anderen gehört, aber wenn ihr selbst betroffen seid, versteht ihr sicher besser. Ich biete euch die Freiheit an!"
Rani von Buragar antwortete als erste. „Welchen Preis verlangst du dafür?" wollte sie wissen.
„Eure Freiheit gegen die Freilassung von rund dreißig Millionen Galaktikern, die ins Zentrum von Hirdobaan versetzt wurden."
„Das ist etwas, was wir dir nicht geben können." Langsam und bedächtig drehte die Fürstin den Kopf.
„Gomasch Endredde hat sie zu sich geholt", sagte Martosch von Grencheck. „Glaubst du wirklich, wir könnten dem göttlichen Gomasch Endredde vorschreiben, was er tun und lassen soll? Lieber beende ich mein Leben in Gefangenschaft, als einen solchen Gedanken auch nur in Erwägung zu ziehen."
Mikes Minikom sprach an. „Hier ist jemand, mit dem du reden solltest", erklang es aus dem Akustikfeld.
„Wer?"
„Nibbl... - was weiß ich. Der Name ist zungenbrecherisch. Auf jeden Fall hat er nach Tekener gefragt."
„Ich komme", versprach Michael Rhodan. Und an die Fürsten gewandt, fügte er hinzu: „Ihr wißt jetzt, was wir von euch erwarten. Denkt darüber nach, aber wartet nicht zu lange."
*
Eine leicht verfettete Stubenfliege mit riesengroßem Kopf, das Geschöpf drei Meter groß, schwarzhäutig und mit untauglichen Stummelflügeln versehen - der Stuuhr, obwohl von zwei Bewachern flankiert, machte einige hastige Schritte auf Michael Rhodan zu. Er scherte sich einen Dreck um die Waffen der Galaktiker.
„Du bist nicht Tekener", stieß er in korrekt moduliertem, aber abgehacktem Hamsch verärgert hervor. „Wenn ihr mich nur hinhaltet, sage ich nichts mehr."
„Ich bin Michael Rhodan."
Der Stuuhr stutzte für einen Moment. „Der Herrscher der Milchstraße?" entsann er sich.
„Sein Sohn", korrigierte Mike, ohne auf einige unbedeutende politische Details einzugehen.
„Ich rede nur mit Tekener, mit niemand sonst."
„So geht das schon eine ganze Weile", seufzte einer der Bewacher.
Julian Tifflor kam im Laufschritt heran. „Vielleicht kann ich helfen." Er bedachte den Schwarzhäutigen mit einem forschenden Blick. „Auf Mommen hat Tek einen Stuuhr aus dem High-Tech-Fundus eines Outlaw-Schiffes entschädigt. - Wie heißt du?"
„Nbltsgndpfrdbrms."
„Ich meine, Ronald Tekener gab dir einen anderen, weniger zungenbrecherischen Namen."
„Bräämsää."
Ein amüsiertes Grinsen huschte über Tifflors Gesicht.
„Kein Zweifel", stellte er fest. „Tek hat von einem Stuuhr namens Bremse erzählt. Er hat ihm
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