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1773 - Entscheidung auf Borrengold

Titel: 1773 - Entscheidung auf Borrengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bläulich schimmernden Fell verriet ungeahnte Kraft und Geschmeidigkeit. Zu sehen war außerdem, daß sein kräftiger Schwanz heftig hin und her peitschte.
    „Falls es deiner Aufmerksamkeit entgangen sein sollte, Ron-Er-Kan: Unsere Truppen haben das Oktogon erobert. Dir dürfte daran gelegen sein, daß den Handelsfürsten nichts geschieht. Noch leben sie."
    „Du willst mir drohen, Galaktiker?"
    „Ich schlage einen Handel vor, Ron-Er-Kan. Aber falls du nicht darauf eingehen willst, die Hamamesch an Bord der Residenzschiffe dürften in der Hinsicht ganz anderer Meinung sein."
    Vorübergehend verwischte die Bildübertragung. Es war offensichtlich, daß der Ferm-Kommandant sich erst rückversicherte. Zweifellos setzte er alle Hebel in Bewegung, um herauszufinden, was auf Borrengold geschehen war.
    Nach endlos langen Minuten stabilisierte sich die Übertragung wieder.
    „Ich stelle Gegenforderungen, Galaktiker."
    „Laß hören!" Nicht ein Muskel zuckte in Mikes Gesicht. Er ahnte, daß der Fermyyd jede seiner Regungen analysieren ließ; er hätte nicht anders reagiert.
    „Ich spreche für meine Flotte und für alle Hamamesch", begann Ron-Er-Kan. „Wir erklären uns zu einem vorübergehenden Waffenstillstand und zu Verhandlungen bereit. Voraussetzung ist die sofortige Freilassung der Handelsfürsten und die Bestrafung der Crypers. Es wird Zeit, daß ihren Überfällen ein Ende gemacht wird."
    „Du verkennst deine Situation, Ron-Er-Kan. Wenn ich es richtig sehe, befindest du dich in der Position eines Bittstellers. Ich glaube nicht, daß man dir in Hirdobaan den Tod der Fürsten jemals verzeihen würde."
    „Das wagst du nicht." In einer überaus heftigen Reaktion stieß der Ferm-Kommandant auf die Optik zu. Sekundenlang waren nur sein mächtiges Gebiß und die nach oben ragenden Hauer zu sehen.
    „Ich mache dir einen Gegenvorschlag", sagte Michael Rhodan. „Das Leben der Handelsfürsten gegen die Freilassung aller Galaktiker aus dem Zentrum von Hirdobaan. Das ist keineswegs zuviel verlangt."
    „Das ist unmöglich."
    „Deine Sache, Fermyyd. Wir vermissen nur ungefähr dreißig Millionen ehemalige Imprint-Süchtige.
    Wenn unsere Bordrechner nicht lügen, dürfte von deiner stolzen Flotte gerade noch die Hälfte aller Schiffe manövrierfähig sein. Spätestens morgen wird es keine Verteidiger im Riffta-System mehr geben."
    Ron-Er-Kans Lefzen bebten. Schaum stand vor seinen Mundwinkeln, die Schnurrhaare spreizten sich borstig ab. Verglichen mit ihm war ein schwarzer Panther wahrscheinlich ein Schmusekätzchen.
    „Die Warfen werden schweigen", fauchte er endlich. „Aber über deine Forderung kann nur Gomasch Endredde entscheiden."
     
    * 7. Oktober, 18:07 Standardzeit.
    Seit acht Minuten war im Riffta-System kein Schuß mehr gefallen. Die Flottenverbände der Crypers und der Fermyyd lösten sich langsam voneinander, die ersten Schiffe gingen auf Distanz. Das galt auch für die Kreuzer und Korvetten der BASIS.
    Es war für Michael Rhodan nicht leicht gewesen, Coram-Till von der Notwendigkeit einer Vereinbarung mit den Fermyyd zu überzeugen. Gerade jetzt, da die Crypers, wie er behauptete, die Oberhand gewannen.
    „Wie soll ich unsere bisherigen Verluste rechtfertigen?" hatte der Ambraux Mike angefahren.
    „Es wird zumindest keine Verluste mehr geben", hatte Michael Rhodan geantwortet.
    „Du hast die Bezahlung unserer Dienste nicht vergessen?" Das hatte lauernd geklungen, beinahe ungeduldig.
    Darüber dachte Mike immer noch nach, als er in Begleitung Tifflors und einiger Beausoleils aus dessen Landegruppe den verschütteten Antigravschacht im Oktodrom aufsuchte. Er wurde aus Coram-Till nicht schlau. Hatte der Rebellenführer den Angriff auf Borrengold nur vorgeschlagen, um mit Hilfe der Galaktiker seine ureigensten Ziele rasch zu verwirklichen? Trotz aller Vertrautheit, die sich zwischen ihnen entwickelt hatte, war nicht völlig auszuschließen, daß er sein privates Süppchen kochte. Andererseits war man aufeinander angewiesen, das wußten auch die Crypers sehr genau.
    „Durch diesen hohlen Schacht sind sie gekommen", sagte Tiff.
    „Wer?" Mit einer irritierten Bewegung wischte Michael alle Gedanken an Coram-Till beiseite.
    „Die Maschtaren", erläuterte Tifflor. „Ich vermute, daß dort unten ein Transmitter stand."
    Der Schacht war nicht nur verschüttet, sondern der Schutt weitgehend geschmolzen und fest zu einer homogenen Masse verbacken.
    „Die Maschtaren haben sich abgesetzt, wahrscheinlich auf eine

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