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1773 - Entscheidung auf Borrengold

Titel: 1773 - Entscheidung auf Borrengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hervor.
    Ohne den Einwand wäre er blindlings weitergestürmt. Aber das brauchte Adrom nicht zu wissen.
    Jeschdean bestimmte zehn Bewaffnete als Torwachen, sicherer fühlte er sich danach allerdings nicht.
    Auch nicht, als Adrom Cereas ebenfalls einige Männer seines Trupps postierte.
    Dreihundert Meter durchmaß das achteckige Zentrum des Oktogons, das Oktodrom. Was half es, einen Zugang zu bewachen, wenn die Angreifer durch alle anderen eindringen konnten? Ohnehin würden sie sich von einigen Handvoll mutlos gewordener Verteidiger nicht abschrecken lassen.
    Schnurgerade führte der Korridor zur Halle des Gomasch Endredde. Ein gleichmäßiges Licht, das keine Schatten warf, entströmte den Wänden. Bei früheren Gelegenheiten hatte Fürst Jeschdean dieses Licht als angenehm empfunden, diesmal achtete er kaum darauf. Seine überflüssigen Pfunde, einmal in rasche Bewegung versetzt, zogen ihn unaufhaltsam vorwärts.
    Die kreisrunde Halle durchmaß hundert Meter und war im Zenit ebenso hoch. Die Kuppelwände dienten als Laserprojektionsflächen, schimmerten im Moment jedoch in stumpfem Grau.
    Zwanzig Meter vom Mittelpunkt entfernt, im Kreis angeordnet, erhoben sich acht steinerne Sitzund Schreibpulte. Über integrierte Terminals dienten sie den Fürsten dazu, Daten abzurufen und sowohl untereinander als auch mit den Maschtaren zu kommunizieren.
    Im Mittelpunkt erhob sich ein rundum geschlossenes, ebenfalls steinernes Rednerpult für die Maschtaren. Mit einem Durchmesser von fünf Metern bot es mehreren Maschtaren ausreichend Platz.
    Jeschdean von Jondoron hatte die Maschtaren noch nie anders dieses Rednerpult betreten sehen als durch den von unten heraufführenden Antigravschacht.
    Zwei Maschtaren, Lokkor und Grirro, hantierten an den Terminals. Überrascht blickten sie auf, als die Hamamesch in die Halle stürmten. Ihre Gesichter drückten Verärgerung, ja sogar Zorn aus.
    Aber auch Jeschdean war wütend. Darüber, daß niemand den Fürsten zu Hilfe geeilt war. Die Maschtaren hatten sich in die Halle des Gomasch Endredde zurückgezogen und die Delegationen ihrem Schicksal überlassen.
    „Der Kampf ist für uns verloren", platzte er heraus. „Wir hatten nie eine Chance, und die Maschtaren ..."
    „Wir wissen das", sagte Lokkor scharf.
    „Wir bitten um eure Hilfe", stieß Adrom Cereas hervor.
    Grirro musterte den Fürsten von Mereosch durchdringend. Seine Züge verhärteten sich, als er hinter dem Terminal aufstand.
    „Keiner hat euch aufgefordert, das Oktodrom zu betreten."
    „Aber..."
    „Niemand wird euch helfen!"
    Die Fürsten verfärbten sich. Jeschdean schwankte sogar, er hatte plötzlich Mühe, die aufrechte Haltung zu bewahren. Das Gefühl, in einen sich jäh öffnenden Abgrund zu stürzen, wurde übermächtig.
    „Aber die anderen Maschtaren sind aufgebrochen, für uns zu kämpfen", verlieh er seiner letzten Hoffnung Ausdruck.
    „Sie befinden sich längst in Sicherheit", widersprach Lokkor eisig. „Grirro und ich folgen ihnen jetzt.
    Wir haben erkannt, daß der Kampf verloren ist."
    „Dann bringt ihr uns ebenfalls in Sicherheit?" Mit bebender Stimme verlieh Adrom Cereas seiner Hoffnung Ausdruck.
    Grirro drehte den Kopf zur Seite, ließ seinen Blick über die aus dem Korridor nachdrängenden Höflinge und Soldaten schweifen.
    „Der Pöbel muß für sich selbst sorgen", stellte er fest. „Das gilt auch für euch."
    „Wir sind die Fürsten!" begehrte Jeschdean auf. „Als Herrscher unserer Oktanten haben wir stets nach eurem Wunsch regiert."
    „Du bist ein Nichts, Jeschdean von Jondoron. Genauso klein und unbedeutend wie Adrom Cereas von Mereosch und alle anderen. Glaubt ihr in eurer Verblendung wirklich, daß ihr ohne uns wichtiger wäret als das Gesindel an eurer Seite? Wir erwarten von euch, daß ihr eher in den Tod geht, als die Sicherheit auch nur eines Maschtars zu gefährden."
    Das war deutlich. Jedes Wort grub sich in Jeschdeans Seele ein wie die Giftstacheln des Todesigels in das Fleisch eines unvorsichtigen Riffschwimmers. Waren die Handelsfürsten denn wirklich nie mehr gewesen als Marionetten der Maschtaren?
    Wir erwarten von euch ... hallte es in seinem Schädel nach. Wir erwarten ...
    Die Erkenntnis, daß sein eigenes Leben plötzlich nichts mehr wert war, traf Jeschdean wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Eine Welt brach für ihn zusammen. Wie durch einen dichten Schleier hindurch nahm er wahr, daß er sich umwandte und einem der hinter ihm erstarrten Soldaten die Waffe entriß.
    Ein

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