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1774 - Ranjas Rudel

1774 - Ranjas Rudel

Titel: 1774 - Ranjas Rudel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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manchmal überschlugen.
    »Und was wollen Sie jetzt unternehmen, Mister Sinclair?«
    »Kann ich Ihnen sagen. Ich schaue mich mal um.«
    »Nach den Wölfen?«
    »Zum Beispiel.«
    »Ja, tun Sie das. Die Tiere dürfen nicht frei herumlaufen. Das kann zu einer Panik kommen.«
    »Machen Sie sich da keine Sorgen. Ich weiß, was ich zu tun habe und finde auch meinen Weg.«
    Es war nicht gut, wenn ich mich zu lange bei Kate Milton aufhielt. So bekam die andere Seite immer mehr Zeit, sich einen Vorsprung zu erarbeiten.
    Eine Frau und vier Wölfe suchte ich. Sie waren keine Einbildung, ich hatte sie hier im Zug gesehen. Jetzt stellte sich die Frage, ob sie noch immer hier steckten oder es geschafft hatten, zu verschwinden. Bei unserem Wagen hatte ich Glück. Es waren keine weiteren Abteile mit Fahrgästen besetzt, sodass ich mir recht allein auf weiter Flur vorkam. Diesmal ging ich schneller und erreichte bald die zerstörte Tür, die ich schon kannte.
    Ein leeres Abteil lag vor mir. Die vier Tiere waren ebenso verschwunden wie die dunkelhaarige Frau, deren Namen ich nicht mal kannte. Da sie sich nicht in Luft aufgelöst hatten, gab es für mich nur eine Möglichkeit. Sie hatten sich abgesetzt. Es war die naheliegenste Erklärung, denn ich spürte noch immer den Luftzug, der mir den Weg wies.
    Ich drehte mich um und musste nicht weit laufen, um die Waggontür zu erreichen.
    Ja, sie stand offen.
    Und hier war ich auch nicht mehr allein. Ein Blick in den Gang bewies mir, dass einige Gäste einen Schock erlitten hatten. Das sah ich ihnen an. Sie sprachen zudem durcheinander, wobei manche Stimmen sehr wütend klangen, andere wiederum matt, weil die Leute etwas abbekommen hatten.
    Ich kümmerte mich nicht um sie. Viel wichtiger waren die Wölfe und ihre Herrin.
    Auch ich war nicht ohne Blessuren geblieben, das stellte ich beim Verlassen des Zuges fest. Meine linke Hüfte tat weh, und ich spürte auch das leichte Ziehen in meinem linken Arm, wenn ich ihn anhob. Im Oberschenkel fühlte ich auch etwas, aber das spielte alles keine Rolle.
    Ich warf einen Blick ins Freie und damit in die Dunkelheit. Dass der Zug wie ein langer Metallwurm auf dem Gleis stand, störte mich nicht, mein Blick glitt nach vorn, und ich sah keine Lichter in der Nähe, die auf eine Ortschaft hingewiesen hätten. Es war alles finster. Wir hatten in einer einsamen Gegend gehalten.
    Und die Wölfe?
    Von ihnen war nichts zu sehen. Auch nicht von der Frau, die sie anführte. Sie waren von der Dunkelheit verschluckt worden. Dabei ging ich nicht davon aus, dass sie die Flucht ergriffen hatten. Sie waren wohl weg, aber ob das einer Flucht gleichkam, da hatte ich schon meine Zweifel.
    Wann der Zug wieder abfahren würde, wusste ich nicht. Ich sah auch einige Fahrgäste draußen herumlaufen. Ein weiterer Schaffner fiel mir auch auf, den Lokführer sah ich nicht, er hielt sich wohl ganz vorn auf.
    Ihn brauchte ich auch nicht. Ich wollte mich erst mal im nahen Gelände umschauen. Möglicherweise waren die Wölfe nicht weit weg. Es konnte sein, dass sie sich in der näheren Umgebung ein Versteck gesucht hatten.
    Ich wollte nun schauen, was diese Umgebung brachte.
    Jemand hielt mich davon ab.
    »Da sind Sie ja«, hörte ich hinter mir die Stimme.
    Ich drehte mich um.
    Kate Milton nickte mir zu. Sie stand da wie eine Eins und schaute zu mir hoch. In ihren Augen funkelte es und ich brachte nicht mehr als eine Frage hervor.
    »Was wollen Sie denn hier?«
    »Ganz ruhig. Nicht aggressiv werden. Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen.«
    »Und wie?«
    »Sie wollen doch weg. Rein ins Gelände, um nach den Wölfen und ihrer Herrin zu suchen.«
    »Das ist wahr.« Ich musste leise lachen. »Sieht man mir das denn an?«
    »Ja. In ihren Augen steht etwas geschrieben, sodass ich weiß, was Sie vorhaben. Sie wollen hinter ihnen her, haben aber in der Dunkelheit Probleme mit der Sicht. Und da wollte ich helfen, dass sich die verbessert.«
    Ich wusste noch immer nicht, was sie meinte, bekam es aber bald zu Gesicht, denn hinter ihrem Rücken holte sie einen Gegenstand hervor, den sie mir vor die Nase hielt.
    Es war ein Fernglas!
    »Und?«, fragte ich nur.
    »Das will ich Ihnen mitgeben, Mister Sinclair.«
    »Na, ist ja nicht schlecht. Ich bedanke mich auch für Ihre Mühe. Aber was soll ich damit? Es ist dunkel und...«
    »Ja, dunkel.« Sie lächelte auf eine Art und Weise, die mich verstummen ließ. »Dieses Glas sieht zwar nicht besonders aus, doch es hat es in sich.«
    »Wieso?«
    »Es ist

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