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1775 - Totenwelt

1775 - Totenwelt

Titel: 1775 - Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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diesen Kreis.«
    »Aha.« Jane nickte. »Und was ist das für ein Kreis? Weißt du darüber auch etwas?«
    »Klar. Es ist der Kreis der Heiligen...«
    ***
    Jetzt war es heraus, und Jane Collins hielt für einen Moment den Atem an. Sie hatte den Eindruck, sich verhört zu haben. Möglicherweise wollte sie sich auch verhört haben, da kam so einiges zusammen, aber diese Betrachtungsweise hielt nur kurz an, danach siegte wieder die Neugierde. »Warum sagst du das?«
    »Weil es stimmt, Jane.«
    »Aber die Heiligen – meine Güte, ich sehe keinen einzigen Heiligen, muss ich dir sagen.«
    »Doch du siehst ihn oder sie.«
    »Und wo?«
    Wieder schaute Serena bei ihrer Antwort die Detektivin nicht an. Sie sagte nur. »Schau nach vorn und sag mir dann, was du da siehst.«
    »Schädel, die ungewöhnlich glühen.«
    »Das ist die Antwort. Sie haben auf Körpern gesessen, und diese Körper haben Heiligen gehört.«
    »Wow!«, sagte Jane nur.
    »So ist es gewesen«, sagte Serena. »Heilige, die für ihren Glauben gestorben sind. Deren Schädel hat man gefunden und hier ausgestellt. So musst du das sehen und nicht anders.«
    »Ja, alles klar.« Das hatte Jane nur so dahin gesagt. Längst nicht alles war klar. Sie hatte zahlreiche Fragen, und nur Serena konnte sie beantworten. »Woher weißt du das alles? Haben die Schädel es dir gesagt?«
    »Nein, ganz und gar nicht.«
    »Wer dann?«
    »Es waren ihre Stimmen. Ich habe sie genau gehört. Ja, es waren die Stimmen derjenigen, die schon tot sind.«
    »Du meinst die Heiligen?«
    »Sehr gut, Jane, genau die meine ich. Die Heiligen, die nicht so bekannt sind, die man wegen ihres Glaubens getötet hat. Und die haben sich bei mir gemeldet, denn irgendwie gehöre ich ja auch zu ihnen. Oder nicht?«
    Jane wusste keine Antwort. Obwohl die Dinge ganz einfach lagen, waren sie ihr zu diesem Zeitpunkt ein wenig zu hoch. Aber wenn alles zutraf, wie Serena es gesagt hatte, war es auch logisch.
    Jane sagte kein Wort dagegen. Stattdessen fragte sie: »Wie hat die andere Seite dein Erscheinen denn aufgenommen? Ist man dort sauer auf dich? Bist du für sie eine Abtrünnige?«
    »Nein, das bin ich nicht. Sie haben mich gespürt. So wie ich sie auch gespürt habe.«
    »Und du meinst, dass sie jetzt frei sind?«
    »Das denke ich schon. Wesen wie sie müssen sich frei bewegen können, das ist eine Voraussetzung.«
    »Und was tun sie jetzt? Oder was haben sie vor?«
    »Das kann ich dir nicht sagen, aber sie stehen mir nicht feindlich gegenüber.«
    »Sondern?«
    »Sie haben mich begrüßt wie eine Tochter, die lange Zeit verschwunden war. Ich gehöre noch immer zu ihnen, und ich glaube auch, dass sie für uns eine bestimmte Nachricht hinterlassen haben, der wir beide nachgekommen sind. Denn jetzt sind wir hier.«
    »Habe ich mir fast gedacht«, erwiderte Jane leicht sarkastisch. »Und wie geht es weiter?«
    »Ich weiß es nicht«, erklärte Serena, »ich weiß es wirklich nicht. Es liegt nicht in meiner Hand. Ich muss alles der anderen Seite überlassen.«
    Damit wollte sich Jane nicht zufriedengeben. »Was könnte sie denn vorhaben?«, fragte sie.
    »Keine Ahnung. Ich bin ja selbst noch völlig perplex. Ich habe mich gefühlt, als hätte man mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Wir müssen abwarten.«
    »Kann sein«, meinte Jane und sagte dann: »Aber das ist nicht ihre Welt, finde ich. Die Totenwelt, meine ich.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Sie ist zu real, ich kann die Schädel anfassen. Sie befinden sich hier an einer bestimmten Stelle, und ich frage mich, wer sie hierher geholt hat.«
    »Das weiß ich auch nicht, Jane, aber ich werde mich darum kümmern und warte darauf, dass sie sich wieder melden.«
    »Warum?«
    »Ich möchte ihre Stimmen hören. Ich will wissen, was sie mir zu sagen haben, das ist alles. Vielleicht wollen sie mich in ihren Reihen aufnehmen.«
    »Ja, kann sein.« Jane schaute Serena an. »Aber ist das wirklich wichtig für dich? Willst du es überhaupt? Willst du weg aus dieser Welt, die dir schon etwas gegeben hat? So sehe ich das.«
    »Womit du auch recht hast«, flüsterte Serena. »Aber da gibt es noch eine andere Seite, die mich als Heilige erkannt hat, und die könnte unter Umständen stärker sein. Du hörst die Stimme nicht, ich aber bekomme jedes Wort mit. Sie wollen mich bei sich haben. Heilige zu Heiligen, haben sie gesagt. Dabei fühle ich mich nicht so, ganz gewiss nicht.«
    »Das brauchst du auch nicht, Serena. Du hast einen anderen Weg hier eingeschlagen, und

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