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1775 - Totenwelt

1775 - Totenwelt

Titel: 1775 - Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den solltest du fortsetzen.«
    »Ja, das hatte ich auch vor. Aber jetzt sind sie an der Reihe. Sie haben Kontakt mit mir aufgenommen. Sie sprechen mit mir, sind in meiner Nähe, und ich habe das Gefühl, dass sie wieder näher an mich herankommen.«
    »Warum denn?«
    »Weil ich zu ihnen gehöre, denken sie.«
    »Aber das ist doch nicht so – oder?«
    »So sehe ich das auch.« Serena lachte. »Aber die andere Seite ist auch vorhanden.«
    »Dann lass sie dort bleiben und komm mit. Kümmere dich nicht mehr um die Schädel. Die sind ein Stück Vergangenheit. Du lebst in der Gegenwart, das musst du dir vor Augen halten.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Dann komm mit.« Jane streckte ihr die Hand entgegen. »Lass uns gemeinsam von hier verschwinden. Das ist ein Phänomen, um das sich andere Menschen kümmern sollten.«
    »Wer denn?«
    »Wir müssen John Sinclair einweihen.«
    Nach dieser Antwort dachte Serena nach. Auch sie kannte John Sinclair und wusste, was sie ihm zu verdanken hatte. Sicherlich war es besser, wenn er sich um den Fall kümmerte. Und auch er würde nicht mit Brachialgewalt vorgehen.
    »Kommst du, Serena? Dann gehen wir.«
    »Ja, einen Augenblick noch.« Sie warf einen letzten Blick auf die rötlich glühenden Schädel, dann drehte sie sich um.
    »Wir können, Jane.«
    »Gut.« Jane nahm Serena an der Hand, wogegen sich die Frau mit den roten Haaren nicht wehrte.
    Serena war noch ziemlich durcheinander. Die Begegnung mit ihrer Vergangenheit hatte sie mitgenommen und auch leicht geschwächt. Für sie gab es jetzt viel nachzudenken, und sie musste überlegen, wie sie damit leben konnte. Sie würde sich intensiver um die Ausstellung kümmern müssen. Bestimmt gab es so etwas wie einen Initiator, der dafür gesorgt hatte, dass die Ausstellung überhaupt stattfand.
    »Ich denke, dass es dir besser gehen wird, wenn wir den Ort hier verlassen haben.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Doch, das wird so sein. Draußen kannst du wieder durchatmen. Dann überlegen wir gemeinsam, wie es weitergehen soll.«
    Serena musste lachen. »Es ist möglich, dass nichts mehr so sein wird wie früher. Man hat mich gesucht. Man hat mich gefunden. Das ist alles so ungewöhnlich.«
    »Wie meinst du das?«
    Serena ging langsamer, Jane passte sich dem Schritt an und hörte auch die Erklärung.
    »Diese Welt oder Zeit ist nichts für mich. Ich gehöre nicht hierher. Ich bin ein Relikt. Ich habe hier Monate verbracht, doch ich bin nie ein Teil dieser Welt geworden. Verstehst du das?«
    »Ja.«
    »Dann ist es gut.«
    »Aber ich begreife es nicht«, sagte Jane. »Wohin willst du denn zurück? Wohin kannst du überhaupt? Du willst dich doch nicht in deinen gläsernen Sarg legen und...«
    »Nein, nein, das hatte ich für mich nicht vorgesehen.«
    »Dann sind wir schon mal einen Schritt weiter. Außerdem hast du eine Aufgabe zu erledigen. Du musst die bösen Kräfte bekämpfen. Das bist du dir als Heilige auch schuldig.«
    Jane hoffte, ihre Mitbewohnerin umgestimmt zu haben. Sie warf ihr einen Blick zu und schaute in ein nachdenkliches Gesicht.
    »Nun?«, fragte sie.
    Serena musste lächeln. »Du meinst es gut mit mir, ich weiß. Deshalb möchte ich dich auch nicht enttäuschen.«
    »Das ist gut.«
    »Ich werde es versuchen. Ich werde meine Vergangenheit abschütteln und nur noch daran denken, dass ich in der Gegenwart lebe. Kann sein, dass es klappt.«
    »Dabei stehe ich dir zur Seite.«
    Die beiden Frauen hatten den großen Raum der Ausstellung verlassen und befanden sich jetzt im Bereich des Eingangs. Dort wollte Jane noch etwas fragen, doch sie kam nicht dazu, denn Serena verhielt sich seltsam. Sie ging nicht mehr weiter. Sie stand auf der Stelle und sprach leise mit sich selbst.
    Jane verstand nicht, was sie sagte, dennoch konnte es ihr nicht gefallen. Sie hörte plötzlich einen Satz, der sie alarmierte.
    »Ja, ich bin noch hier.«
    Sofort sprang die Detektivin darauf an. »Was ist los, Serena, mit wem redest du?«
    Sie senkte den Kopf. »Sie sind da.«
    »Wer ist da?«
    »Die Geister. Diejenigen, die nicht tot sind. Die Seelen. Sie befinden sich in der Nähe.«
    »Und weiter?«
    »Sie geben nicht auf.«
    Ich packe es nicht!, dachte Jane. Jetzt hatte ich sie so weit und nun fängt wieder alles von vorn an.
    »Die Totenwelt öffnet sich.«
    »Wieso das?«
    »Ich erlebe es. Meine Zeit ist noch nicht vorbei. Die Vergangenheit ist auch weiterhin da. Schau dich doch um, Jane.«
    Das tat sie auch. Dabei drehte sich die Detektivin auf der Stelle. Zuerst

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