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1775 - Totenwelt

1775 - Totenwelt

Titel: 1775 - Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah sie nichts, alles war normal geblieben. Aber sie spürte schon eine Veränderung in ihrer Nähe. Es war nur schlecht zu beschreiben. Sie konnte von einem Druck sprechen, den sie bei der Ankunft hier noch nicht erlebt hatte.
    Und sie riss plötzlich die Augen auf. Denn da war etwas in der Nähe, mit dem sie nichts anfangen konnte. Sie spürte das andere, aber sie sah es nicht.
    Es ärgerte sie. Es machte mit ihr, was es wollte. Sie hatte das Gefühl, angesprochen zu werden. Gleichzeitig wurde sie auch angefasst, obwohl sie keine Hände sah, sondern nur die Berührungen erlebte.
    Jane hatte die Augen weit geöffnet, sie wollte sehen, was man mit ihr machte.
    War das die Totenwelt, von der Serena gesprochen hatte? Ja, zumindest ein Teil davon.
    Jane Collins konnte es nicht fassen. Aus dem Nichts waren plötzlich die Gestalten da, die sie umringten. Gestalten, aber nicht stofflich, man konnte sie nicht anfassen, weil sie feinstofflich waren, und Jane traute sich auch nicht, auf sie zuzugehen. Der Kreis sah eng aus, und er wurde noch enger gezogen, was auch Serena bemerkte, denn sie reagierte.
    »Sie holen mich«, flüsterte sie. »Ja, sie werden mich holen. Sie wollen mich wieder bei sich haben.«
    »Nein«, rief Jane, »dann wehr dich doch dagegen!«
    »Kann ich nicht.«
    »Aber...«
    »Kein Aber. Hörst du nicht ihre Stimmen? Hörst du nicht, wie sie mich bedrängen?«
    »Keine Spur.«
    »Sie wollen mich wieder auf ihrer Seite haben. Die Totenwelt ruft. Man hätte die Schädel nicht ausstellen dürfen. Jetzt ist es zu spät, Jane, zu spät...«
    Das hörte die Detektivin nicht nur, das bekam sie sogar bestätigt, denn Serena war von einigen feinstofflichen Gestalten umgeben, die sehr dicht bei ihr waren, sodass ihr ein Ausweichen nicht mehr möglich war.
    Das wollte Jane Collins nicht zulassen. Sie sprang auf Serena zu und hatte dabei das Gefühl, eine Grenze zu überwinden und irgendwo hineinzufallen, ohne allerdings hart aufzuprallen und aufs Gesicht zu stürzen.
    Als Letztes hörte sie noch den Ruf, als Serena ihren Namen schrie, dann war alles vorbei und Jane Collins wusste nichts mehr. Vor einigen Sekunden hatte sie noch in der Nähe des Eingangs gestanden, das war jetzt vorbei.
    Sie stand nirgendwo mehr.
    Jane Collins und Serena waren beide wie vom Erdboden verschwunden, als hätte es sie nie gegeben...
    ***
    Peter Dryer hatte immer mit dem Gedanken gespielt, die Ausstellung wieder zu betreten, aber sobald er daran dachte, war auch ein anderer Gedanke da, und der sorgte dafür, dass er draußen an seinem Platz blieb und nur den Beobachter spielte. Er wollte erfahren, ob es noch etwas gab, das für ihn wichtig werden könnte.
    In den ersten Minuten tat sich nichts. Die Anspannung blieb bei ihm trotzdem vorhanden. Um gegen sie anzugehen und sich zu beruhigen, klaubte er eine Zigarette aus der Schachtel und steckte sie zwischen seine Lippen.
    In Bezug auf das Rauchen war der Mann so etwas wie ein Phänomen. Peter Dryer kam tatsächlich mit fünf Zigaretten am Tag aus. Oft waren es auch weniger. Den letzten Glimmstängel rauchte er immer dann, wenn es dunkel geworden war.
    Und jetzt war es dunkel. Er zündete sich die Zigarette an, atmete den ersten Rauch ein und tat ansonsten nichts weiter als nachzudenken, wobei er den Eindruck hatte, dass er es nicht so recht schaffte, denn irgendwie war sein Kopf leer.
    Wer waren die beiden Frauen? Darüber machte er sich ebenfalls Gedanken. Er sah sie als normal an und auch als ungewöhnlich mutig, denn nicht jede Frau wäre in das Haus gegangen, in dem sich etwas Ungewöhnliches und Unheimliches abspielte.
    Er hatte keine Erklärung, aber er wusste, dass es eine geben musste. In den Nächten zuvor hatte er nichts dergleichen erlebt, aber jetzt war alles anders gekommen.
    Er dachte noch immer nach, und er musste zugeben, dass er eigentlich nichts wusste. Diese Schädel hatten angefangen zu glühen, waren aber nicht vergangen. Das war alles, und jetzt stand er da, überlegte und fragte sich, ob er die Ausstellung wieder betreten sollte.
    Nichts tat sich. Die beiden Frauen kehrten auch nicht zurück. Sie schienen Gefallen an der Ausstellung gefunden zu haben. Sie standen wohl auf Schädel, obwohl das auch nicht sein konnte. Nein, da musste es noch etwas anderes geben.
    Was soll ich tun?
    Dieser Gedanke quälte ihn. Peter Dryer hatte keine Lust mehr, vor dem Haus zu stehen und auf die beiden Frauen zu warten. Er war Kerl genug, um nachzuschauen, was da passiert war. Es konnte

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