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1775 - Totenwelt

1775 - Totenwelt

Titel: 1775 - Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind in der wahren Totenwelt.«
    »Und was war dann diejenige, aus der wir gekommen sind?«
    »Eine künstliche.«
    »Die eine Verbindung zur echten hat.«
    »So muss es sein«, sagte Jane. »Hier ist einiges auf den Kopf gestellt worden, und ich weiß ehrlich nicht, was wir hier zu suchen haben. Da muss ich passen.«
    »Es geht nicht um dich, Jane. Ich bin diejenige. Du bist nur hineingerutscht, weil du bei mir gewesen bist. Ja, so ist das. Du hast Pech gehabt.«
    »Tja, das kenne ich. Das ist mir nicht neu. So etwas hatte ich schon öfter.«
    »Aber hier kennst du auch keine Lösung.«
    »So ist es. Ich weiß nicht, wo wir sind. Nach einer Totenwelt sieht mir das nicht eben aus.«
    Da mussten beide Frauen passen, es gab nichts, an was sie sich hätten orientieren können. Die Umgebung war überall gleich. Es war auch keine Bewegung in der Höhe zu sehen. Hindernisse gab es ebenfalls nicht, aber sie hatten sich an das Phänomen gewöhnen müssen, das ihnen jedoch keine Angst machte.
    Sie standen zwar recht nah zusammen, aber es war ihnen nicht möglich, sich gegenseitig anzufassen. Zwischen ihnen gab es eine Trennung, die allerdings nicht zu sehen war. Die Linie war unsichtbar, aber trotzdem vorhanden.
    Sie hatten es immer wieder mal versucht. Sie waren aufeinander zugegangen und wollten einen Zusammenprall herbeiführen. Das war ihnen nicht gelungen. Die andere Welt sorgte dafür, dass sie aneinander vorbei liefen.
    Auch wenn sie die Arme ausstreckten, schafften sie es nicht, sich zu berühren. Das war ein Phänomen, über das beide nur den Kopf schütteln konnten. Erklären konnten sie es nicht.
    Und dann gab es da noch die Zeit. Sie wussten nicht, wie lange sie schon in dieser Welt waren. Ihre Uhren waren stehen geblieben. Dem Glücklichen schlägt keine Stunde, hieß es, aber glücklich war keine von ihnen. Diese Welt war einfach nur ein Gefängnis ohne irgendwelche Gitterstäbe.
    Sie hatten keine Ahnung, wie sie wieder von hier verschwinden konnten. Da war weder eine Tür noch ein Fenster zu sehen.
    War diese Welt leer?
    Es hatte den Anschein, denn noch hatte keiner mit ihnen Kontakt aufgenommen. Beide schwebten in einer Leere, die mehr als ungewöhnlich war, weil sie auf der anderen Seite auch so etwas wie einen festen Untergrund spürten, obwohl sie ihn nicht sahen. Sie schwebten fast in der Luft, aber sie sackten nicht ein und fielen nicht in die Tiefe.
    Wie lange noch?
    Die Frage beschäftigte sie, aber sie stellten sie sich nicht mehr gegenseitig. Es hatte keinen Zweck, jedes Mal auf eine Antwort zu warten, die nie kommen würde. Und doch wurde plötzlich einiges anders. Es war Serena, der es als Erste auffiel. Sie zuckte leicht zusammen, dann wandte sie sich an Jane Collins.
    »Hörst du es auch?«
    »Was soll ich hören?«
    »Die Laute. Die Geräusche. Fast wie ein Singen oder wie eine helle Stimme.«
    »Nein, ich kann nichts hören.«
    »Dann ist es nur bei mir.«
    »Bist du sicher?«, fragte Jane. »Oder sind die Stimmen nur in deinem Kopf?«
    »Nein.«
    »Wirklich nicht?«
    Serena hob die Schultern und drehte sich etwas von Jane weg. »Das kann sein. Möglicherweise erlebe ich sie in meinem Kopf und in meinen Ohren. Zugleich also.«
    »Ja, das ist möglich. Das kann ich nicht ausschließen.«
    »Du kennst das Phänomen?«
    »Ich denke schon.«
    »Und was ist es?« Serena hatte die Frage leicht hektisch gestellt. »Sag schon.«
    Jane winkte ab. »Es ist ganz einfach. Jemand versucht, Kontakt mit dir aufzunehmen.«
    Serena lachte. »Genau das habe ich auch gedacht. Ich denke, dass wir Hoffnung haben können.«
    »Warten wir es ab.«
    »Immer doch.« Serena drehte sich zur Seite, weil sie sich nicht durch Janes Anblick ablenken wollte.
    Es kam niemand. Es blieb in ihrer Umgebung alles gleich. Dafür aber hörte sie die weiche Stimme, und sie verstand jedes einzelne Wort.
    »Willkommen bei Freunden, Serena...«
    ***
    Das Warten war ein Problem und würde immer eines bleiben. So erging es nicht nur uns, sondern auch anderen Menschen. Wir hatten in der Zwischenzeit noch mit unserem Chef Sir James gesprochen, und der war nun gespannt, ob sich die Aussagen des Mannes zu einem richtigen Fall entwickeln würden.
    Wir waren es auch und fieberten unserem Ziel entgegen. Wir wussten, wann das Museum schließen würde. Etwas zuvor würden wir dort eintreffen, das war jedenfalls zu hoffen.
    Der Verkehr war dicht wie immer. Es war teilweise eine Quälerei, sich darin fortbewegen zu müssen, aber fliegen konnten wir

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