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1775 - Totenwelt

1775 - Totenwelt

Titel: 1775 - Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Man hatte uns einen Hinweis gegeben und wir waren auf den Zug aufgesprungen.
    Ich ging ins Vorzimmer, wo Glenda saß und telefonierte. Da sie leise sprach, war mir klar, dass sie ein Privatgespräch führte. Ich hörte auch etwas mit. Da ging es um Sommermode, die in einigen Geschäften schon leicht reduziert worden war.
    Ich pfiff und blieb neben Glendas Schreibtisch stehen.
    »Na, wie ist es? Schon was gefunden?«
    Glenda hatte mich gehört, warf mir einen knappen Blick zu und verabschiedete sich von ihrer Gesprächspartnerin.
    »Ich muss Schluss machen, Linda, hier steht jemand, der mich mal wieder stört.« Mehr sagte sie nicht, legte auf und drehte mir ihr Gesicht zu. »Was willst du?«, fragte sie recht barsch.
    »He, was ist? Habe ich dir was getan?«
    »Nein, aber was willst du?«
    »Mich nur erkundigen, warum du mich so komisch angesehen hast am heutigen Morgen. Und das ist jetzt auch nicht vorbei.«
    »Wieso habe ich dich komisch angesehen?«
    »Das frage ich dich.«
    »Gut, John. Wenn ich das tatsächlich getan habe, dann entschuldige ich mich in aller Form.«
    »Danke.« Ich verbeugte mich und musste dabei grinsen.
    Auch Glenda konnte das Lachen kaum unterdrücken, schoss aber die nächste Frage wie einen Giftpfeil ab.
    »Und was war mit Maxine Wells? Du hast bei ihr gewohnt.«
    »Nur übernachtet«, sagte ich.
    »Das ist es ja!«, fauchte sie.
    »Ach Gott.« Ich winkte mit beiden Armen ab. »Du bist eifersüchtig. Hätte ich mir denken können.«
    »Bin ich nicht!«, fuhr sie mir in die Parade. »Aber man macht sich eben seine Gedanken.«
    »Kannst du. Ich habe nichts dagegen. Oder ich werde dich beim nächsten Mal mitnehmen, wenn mich mal wieder ein Fall nach Dundee führt.«
    »Darauf verzichte ich.«
    »Schade, Dundee ist eine schöne Stadt. Und Maxine Wells ist wirklich nett. Sie würde sich freuen, wenn du mitkommst. In ihrem Haus gibt es genügend freie Zimmer, die...«
    »John!«, hörte ich Sukos Stimme. »Ich denke, wir sollten uns in Bewegung setzen.«
    »Okay.« Ich war froh, dass er mich von Glenda losgeeist hatte. Sie konnte manchmal ziemlich biestig sein.
    Es war verabredet, dass wir uns unten in der Empfangshalle trafen. Der Mann namens Peter Dryer wollte nicht mit in unser Büro, sondern lieber in die Kantine gehen, wo er etwas zu essen und zu trinken bekam, denn hinter ihm lag eine Nachtschicht.
    Mit dem Aufzug fuhren wir nach unten. Wir hatten Glück, denn unser Informant war soeben eingetroffen. Er wartete in der Besucherecke, aus der wir ihn hervorholten.
    Er war ein großer Mann mit grauen Haaren und einem ebenfalls grauen Bart. Er sah aus wie jemand, dem man wirklich nichts vormachen konnte.
    Wir nannten unsere Namen und ich fragte: »Möchten Sie noch immer in die Kantine?«
    »Gern. Ich habe wirklich Hunger. Hinter mir liegt eine Nachtschicht.«
    »In der aber nichts passiert ist.«
    »Genau, Mister Sinclair, in der Nacht zuvor ist das anders gewesen, aber das erzähle ich Ihnen später.«
    »Wunderbar.«
    In der Kantine konnten wir uns den Platz aussuchen. Nur beim Essen gab es keine so große Auswahl. Fertig gekocht worden war noch nicht, und so begnügte sich Peter Dryer mit etwas Kaltem. Er entschied sich für ein paar Scheiben Roastbeef und aß dazu zwei Scheiben Brot. Einen großen Pott Kaffee hatte er sich auch auf das Tablett gestellt, dann ließ er sich uns gegenüber nieder.
    Wir ließen ihn essen. Bevor der Teller leer war, hätten wir schon unsere Fragen gestellt, aber er fing von selbst an zu reden und sagte nach einem Nicken: »Ich hoffe, dass Sie mir glauben, was ich Ihnen gleich erzählen werde.«
    »Es kommt darauf an«, meinte Suko.
    Peter Dryer schaute uns offen an. »Ihre Kollegen sind anderer Meinung gewesen.«
    »Nun ja, sie haben immerhin reagiert und Sie zu uns geschickt«, sagte Suko.
    »Das war auch gut.« Er nickte Suko dankbar zu. »Ich weiß nicht genau, wer Sie sind und um was Sie sich kümmern müssen, aber was ich Ihnen zu berichten habe, ist unglaublich und trotzdem entspricht es der reinen Wahrheit.«
    Ich lächelte über den Kantinentisch hinweg und sagte: »Wir sind wirklich ganz Ohr.«
    »Wunderbar.« Er aß, trank zwischendurch immer wieder einen Schluck und erzählte uns von seinem Job. Bisher war alles normal. Suko und ich sahen keinen Grund, die Ohren noch mehr zu spitzen. Dann erfuhren wir, wo er in der letzten Zeit eingesetzt worden war und kam auch auf die Ausstellung der Totenschädel zu sprechen.
    »Haben Sie davon gehört?«
    Ich

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