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1775 - Totenwelt

1775 - Totenwelt

Titel: 1775 - Totenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beobachtet zu werden, war nicht mehr ganz so stark vorhanden, aber es war noch da. Ich drehte mich auch hin und wieder um, aber es war niemand zu sehen.
    Dafür hörte ich Sukos Stimme.
    »Bist du noch in der Nähe?«, rief er.
    »Im anderen Raum.«
    »Und?«
    »Alles in Ordnung.«
    »Bei mir auch.«
    Gut, dass alles in Ordnung war, aber das brachte uns leider nicht weiter. Wir fanden keinen Hinweis auf die beiden verschwundenen Frauen, was mich ärgerte. Ich war davon überzeugt, dass sie auch diesen Weg gegangen waren, und jetzt kam mir wieder in den Sinn, was Peter Dryer gesagt hatte. Er hatte von den glühenden Schädeln gesprochen und uns auch erklärt, wo er das gesehen hatte.
    Nicht im ersten, sondern im zweiten Raum, in dem ich mich befand, aber hier glühte nichts. Vielleicht musste ich warten, bis dieses Phänomen wieder eintrat.
    Ob das passierte, was fraglich. Und so ging ich weiter. Begleitet von einem schwachen Licht, mehr eine Notbeleuchtung, die aber in diese Umgebung passte.
    Ich hatte das Gefühl, mich einem Zentrum zu nähern. Darüber konnte man lachen, aber es war so. Ich musste mich auf das Gefühl verlassen, solange ich keine konkreten Beweise hatte.
    Ich wartete darauf, dass die Schädel anfingen zu glühen. Das wäre zumindest ein Anfang gewesen.
    Noch einmal rief ich mir die Beschreibung ins Gedächtnis und wusste dann, dass ich nach rechts gehen musste, um die Schädel zu erreichen, die geglüht hatten.
    Das tat ich auch – und hatte das Gefühl, ein besonderes Gebiet zu betreten. Die Schädel, die angeblich geglüht hatten, lagen auf einem Tisch vor mir. Sie starrten den Betrachter an, denn sie alle waren mit ihren Vorderseiten nach vorn gerichtet. Sie waren eigentlich nichts Besonderes. Nur normale Schädel, nicht geschmückt und auch nicht angemalt. Einfach nur hässlich.
    Ich schaute sie mir trotzdem länger an. Dabei überlegte ich, wie es dazu hatte kommen können, dass sie angefangen hatten zu glühen. Ich kam zu keinem Ergebnis, konnte nur etwas erahnen und dachte daran, dass sie möglicherweise mit anderen Mächten in Verbindung standen.
    Vor Kurzem noch hatte ich das Gefühl gehabt, beobachtet zu werden. Das war jetzt vorbei. Dafür konzentrierte ich mich auf die Schädel und wartete darauf, dass sie mir den Gefallen taten und anfingen zu glühen. Das geschah nicht und es erschienen auch keine feinstofflichen Gestalten, wie Peter Dryer sie gesehen hatte. Es blieb alles wie es war. Weg ging ich trotzdem nicht, und als ich noch mal genauer hinschaute, fiel mir etwas auf.
    Eine Schrift, die schlecht zu lesen war, weil sie sich nicht besonders gut vom Untergrund abhob. Ich musste mich schon bücken, um die Worte lesen zu können.
    Es war nichts anderes als eine Erklärung, und die betraf die Schädel hier.
    Ich flüsterte die Worte vor mich hin. »O Mensch, denk daran, dass du hier die Schädel der Heiligen siehst, die für ihre Überzeugungen gestorben sind.«
    Überzeugungen also. Nicht für ihren Glauben, das war schon ein Unterschied. Zumindest für mich. Ich blieb an dem Begriff Heilige hängen. Es war kein Problem, ihn in einen Zusammenhang mit Serena zu bringen. Auch sie wurde als Heilige betrachtet. So hat sie auch im Sarg gelegen, gefüllt mit einem fremden Blut, das der Vampirin Justine Cavallo zum Verhängnis geworden war. Schloss sich hier ein Kreis? Spielte in diesem Fall nicht Jane Collins die Hauptrolle, sondern ihre neue Untermieterin?
    Das war alles möglich, aber ich ging davon aus, dass ich hier eine wichtige Stelle in der Ausstellung erreicht hatte, und ich ging auch nicht weiter, sondern blieb stehen, um zu warten, was noch geschehen würde.
    Ich erlebte nichts. Alles blieb so, wie es war. Ich spürte auch von meinem Kreuz keine Reaktion. Also hielt ich mich nicht in einer gefährlichen Umgebung auf.
    So ganz war ich davon nicht überzeugt. Ich holte mein Kreuz hervor. Normal lag es in meiner Hand, es erwärmte sich nicht. Ich brachte es näher an die Schädel heran und überwand mich dann selbst, indem ich einen der Schädel mit dem Kreuz berührte, was natürlich ein Risiko war, denn ich hätte ihn leicht zerstören können.
    Das geschah nicht.
    Es passierte gar nichts. Weder am Kreuz noch am Schädel. Und trotzdem erlebte ich meine Umgebung anders. Ich hatte den Eindruck, als würde sich die Luft um mich herum verdichten und dann – es war wirklich kam zu fassen – hörte ich die leisen Stimmen, die mich von irgendwoher erreichten, wobei ich den Eindruck

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