Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1776 - Blutsüchtig

1776 - Blutsüchtig

Titel: 1776 - Blutsüchtig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ihr der Hals eng. Plötzlich wusste sie, dass sie so schnell wie möglich von hier verschwinden musste, und das wollte sie tun, noch bevor sie die Polizei anrief.
    Ihr Entschluss stand fest. Aber es stand auch noch etwas anderes fest. Sie hörte von außerhalb des Zimmers ein Geräusch.
    Für Laurie war es zu spät, die Flucht zu ergreifen. Sie musste erst mal bleiben und dachte auch nicht daran, zum Fenster zurückzuweichen. Sie blieb stehen und schaute zur Tür.
    Die brauchte nicht weiter aufgestoßen zu werden. Es war Platz genug, um eine Frau durchzulassen, die ungefähr in ihrem Alter war.
    Laurie Barton wusste sofort, dass sie die Mörderin der beiden Müllers vor sich hatte...
    ***
    Ich hatte eine frühe Maschine erwischt und auch schnell einen Leihwagen bekommen. Mit dem BMW der 3er-Reihe verließ ich die Umgebung des Airports und suchte mir einen ruhigen Ort aus, wo ich mit Harry Stahl telefonieren konnte. Er hatte mich nicht abgeholt, wie das sonst immer der Fall gewesen war, und eine weitere Nachricht hatte ich auch nicht bekommen. Deshalb war das Handeln auf eigene Faust fast logisch gewesen.
    Ich holte mein Handy hervor und versuchte, mit Harry Kontakt aufzunehmen. Das dauerte zwar etwas länger, aber er hob schließlich ab.
    »Ach, du lebst ja noch«, sagte ich.
    »Klar.«
    »Und ich dachte, du wolltest mich am Flughafen abholen.«
    »Das hatte ich auch vor, aber mir ist etwas dazwischen gekommen. Und im Flieger habe ich dich nicht erreichen können.«
    »Alles klar. Ich bin schon aus Hamburg raus.«
    »Sehr gut.«
    »Und wo finde ich dich?«
    »Ich bin auf dem Weg zu dem Haus, in dem die Bartons leben.«
    »Können wir uns dort treffen?«
    »Im Prinzip schon. Aber das machen wir aus, wenn ich das Ziel erreicht habe. Wenn du nach Bremerhaven reinfährst, kannst du mich noch mal anrufen, kann auch sein, dass ich dich anrufe. Ist das okay für dich?«
    »Das ist zwar nicht optimal, aber ich kann damit leben«, erwiderte ich.
    »Okay, dann bis später.«
    »Ja«, sagte ich nur und trennte die Verbindung. Danach machte ich mich wieder auf den Weg...
    ***
    Jetzt ist der Weg zur Tür versperrt!
    Genau das dachte Laurie Barton in diesem Augenblick. Zugleich rasten viele Gedanken durch ihren Kopf, und einer davon kristallisierte sich deutlicher hervor.
    Sie war eine Zeugin und auf der anderen Seite stand jemand, der keine Zeugen gebrauchen konnte. Also musste sie damit rechnen, dass sie ihr Leben verlor.
    Laurie Barton starrte die andere Frau an. An ihr Aussehen dachte sie im Moment nicht. Sie spürte nur, dass von dieser Person eine ungewöhnliche Kälte ausging. Sie war nicht mit der Kälte einer normalen Winternacht zu vergleichen. Es war eine Gefühlskälte, die von der anderen Seite ausging. Etwas Gnadenloses, das nichts anderes gelten ließ. Vielleicht auch Menschenunwürdiges und Abstoßendes und darin eingepackt auch eine gewisse Gier.
    Und noch etwas fiel ihr auf.
    Es war der Mund. Er war in seinen Umrissen nicht genau zu erkennen, denn eine rote Schmiere umgab die Lippen.
    Laurie wusste sofort, dass es sich um Blut handelte.
    Sie sah auch die dunklen Augen mit dem kalten Ausdruck darin. Ebenso dunkel war das Haar, das wild und ungebändigt den Kopf umwuchs und die bleiche Gesichtshaut noch deutlicher hervortreten ließ.
    Das alles hätte sie noch akzeptiert. Aber da gab es etwas, was Laurie nicht akzeptieren konnte und Entsetzen in ihr hervorrief. Sie sah die beiden spitzen Zähne, die aus dem Oberkiefer hervorschauten und wie helle Messer wirkten.
    Bei diesem Anblick war es nicht schwer, sich etwas Bestimmtes zusammenzureimen. Sie wusste in diesem Moment, wie die beiden Müllers ums Leben gekommen waren. Vampire beißen in den Hals. Das war bei den Müllers so gewesen, aber es war nicht bei diesem einen Biss geblieben. Dieses furchtbare Wesen musste den Hals seines Opfers in irrer Wut regelrecht zerfetzt haben.
    Was wollte die Vampirin hier? War sie gekommen, um eine Strecke von Toten zu hinterlassen?
    Es kam ihr so vor, aber sie fragte sich zugleich nach den Gründen. Warum war sie hergekommen? Einen Grund konnte sie sich nicht vorstellen. Sie hatte nie in ihrem Leben etwas mit Vampiren zu tun gehabt, und jetzt das.
    Außerdem hatte sie nie an die Existenz solcher Wesen geglaubt. Sie waren Stoff für Romane und Filme, aber dass es sie in der Wirklichkeit gab, konnte nicht sein. Jetzt war dieser Glaube erschüttert worden, denn sie rechnete damit, dass auch sie daran glauben musste. Nur den Grund

Weitere Kostenlose Bücher