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1778 - Das Wappen der Medusa

1778 - Das Wappen der Medusa

Titel: 1778 - Das Wappen der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit den grauen Haaren nannte ihm den Preis.
    Tangy schüttelte den Kopf.
    »Was meinen Sie?«
    »Ich werde nicht zahlen.«
    »Sie sind verrückt.«
    Tangy zog gelassen seine Waffe. »Ist das auch verrückt?«, fragte er leise.
    »Nein.«
    »Dann greif in die Kasse und gib mir die Scheine, aber flott, sonst werde ich sauer.«
    Der Tankwart hatte alle Farbe aus dem Gesicht verloren. Er schaute auf die Mündung und nickte. Dann öffnete er die Kasse, griff hinein und holte einige Banknoten hervor.
    »Ist das alles?«
    »Ja.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Aber es ist wirklich alles.«
    Orson Tangy lachte. Und dabei schoss er. Die Kugel traf den Tankwart im Hals, Blut spritzte hellrot aus der Wunde, als der Mann zusammenbrach und nicht einen Laut mehr von sich gab. Tot landete er auf dem Boden.
    Orson Tangy nahm erst mal das Geld an sich. Dann ging er um die Theke herum, weil er einen Blick in die Kasse werfen wollte. Sein Gesicht verzog sich, denn er sah tatsächlich keine Scheine mehr. Nur Kleingeld. Das steckte er ein und ließ die Münzen in der Hosentasche verschwinden.
    Sein Job war erledigt, er hatte zwar nicht viel gebracht, doch er rechnete damit, dass es noch andere Gelegenheiten geben würde, um an Geld zu kommen. Allerdings musste er noch ein Problem lösen. Er hatte gesehen, dass die Tankstelle videoüberwacht wurde. Deshalb brauchte er die Videokassette.
    Es gab hinter der Theke eine Tür. Die führte zu einem Raum, der mit Nachschub vollgestellt war. Die meisten Kartons waren noch nicht geöffnet worden.
    Es gab an einer Wand auch Regale. Und dort fand er, was er suchte. Die Kassette lag eingeschoben in einem Rekorder. Es war kein Problem für Tangy, sie zu entnehmen und einzustecken. Jetzt konnte ihm niemand mehr etwas.
    Er betrat den Geschäftsraum wieder und schaute nach draußen. Das Glück stand auf seiner Seite. Es gab keinen weiteren Fahrer, der mit seinem Wagen auf das Gelände rollte.
    Er lachte und konnte unbemerkt den Verkaufsraum verlassen und auf seinen Wagen zugehen. Dort ließ er sich noch Zeit und zählte das Geld.
    Es waren knapp zweihundert Pfund. Weit kam er damit nicht, aber er würde für Nachschub sorgen, das stand fest.
    Sein nächstes Ziel war der Campingplatz. Er konnte sich vorstellen, dass man ihn suchte, aber er kannte auch die Polizei. Die würde eine große Fahndung anlaufen lassen und die Straßen in der Umgebung kontrollieren. Aber wer kam schon auf den Gedanken, im Zentrum zu suchen, wenn auch noch der Tote an der Tankstelle gefunden wurde?
    Er war zufrieden, startete den Motor und gab Gas...
    ***
    Suko und ich saßen schon im Rover und wollten starten, als sich die Tür der Polizeistation wieder öffnete und O’Malley auftauchte. Er ruderte wild mit den Armen, und für uns war es klar, dass wir jetzt nicht starten konnten.
    Ich ließ das Fenster nach unten fahren, um zu hören, was der Kollege wollte. Zunächst vernahm ich nur sein Keuchen. Er musste sich erst mal fassen, nickte mir dabei zu und es brach aus ihm hervor.
    »Man hat einen weiteren Toten gefunden.«
    »Wo?«
    »An einer Tankstelle. Es ist der Tankwart. Die Kasse stand weit offen, das Geld aber fehlte.«
    »Ein Raubmord«, sagte Suko, der natürlich mitgehört hatte.
    »Ja, das denken wir auch. Aber ich möchte sagen, dass es ein besonderer gewesen ist.«
    »Warum?«
    »Da verlasse ich mich auf mein Bauchgefühl. Es war unser Killer, der da getankt und auch gemordet hat. Davon bin ich überzeugt. Das kann mir keiner ausreden.«
    Suko schaute mich an. »Siehst du das auch so?«
    »Sicher.«
    »Und weiter?«
    »Willst du hin?«, fragte ich.
    »Ist es nötig?«
    »Also, ich muss hin«, sagte O’Malley.
    »Haben Sie die Mordkommission schon alarmiert?«
    »Nein, wir haben hier keine. Da müssen welche aus Reading kommen.«
    »Wir fahren kurz mit«, entschied Suko.
    »Und dann?«
    »Sehen wir weiter.«
    »Also nicht mehr zum Campingplatz?«
    »Abwarten.«
    »Gut.« O’Malley erklärte uns, dass er vorfahren wollte. Seine Kollegin ließ er im Büro zurück.
    Wir hängten uns an ihn und schwiegen in den ersten Minuten. Dann meinte Suko mit leiser Stimme: »Dann hat er wohl getankt vor seiner großen Flucht.«
    »Bist du sicher?«
    »Denkst du anders darüber?«
    »Ich weiß es nicht genau. Jedenfalls mache ich mir Gedanken, da hast du schon recht. Und die bewegen sich nicht nur in eine Richtung.«
    »Und die anderen wären?«
    »Eine davon wäre, dass er gar nicht weggefahren ist. Er wird sich denken können,

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