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1778 - Das Wappen der Medusa

1778 - Das Wappen der Medusa

Titel: 1778 - Das Wappen der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Stelle aus war relativ frei, so fielen uns die beiden Fahrzeuge auf, die sich auf dem Weg zu uns befanden. Sie würden uns bald erreicht haben.
    Wer das war, stand fest. Die Männer vom SEK wollten die beiden Toten abholen. Der zweite der beiden Wagen war größer als der erste. Er würde die Toten aufnehmen können.
    »Wissen Sie denn schon, wie es für uns weitergeht, wenn die Leichen abgeholt wurden?«
    »Ja, Mister O’Malley. Wir müssen versuchen, eine Spur zu finden. Und dabei geht es einzig und allein um das Wohnmobil. Es ist am wichtigsten. Alles andere können wir vergessen.«
    »Ja, das denke ich auch.« Der Ire nickte. »Es ist nur traurig, dass meine Kollegin Nelly nicht auch das Gesicht des Fahrers gesehen hat. Dann könnten wir jetzt ganz anders vorgehen.«
    »Das ist wohl wahr.«
    Die beiden Wagen hatten nicht mehr weit zu fahren. In unserer Nähe hielten sie an. Auf uns kam ein Mann zu, auf dessen Kopf ein Barett saß. Er kam mit geschmeidigen Bewegungen auf uns zu und stellte sich als Colonel Miller vor.
    So konnte man heißen, musste aber nicht. Der Dienstgrad stimmte sicherlich, der Name vielleicht weniger.
    Suko und ich zeigten ihm unsere Ausweise, denn solche Menschen werden gern durch Papiere überzeugt. Miller schaute sich die Dokumente genau an und gab sie mit einem Nicken zurück.
    »Alle Achtung. Da hat man Ihnen ja viel Bewegungsfreiheit mit auf den Weg gegeben.«
    »Ja, das ist hin und wieder von Vorteil.«
    »Gut, dann kümmern wir uns um die beiden Toten. So lautete der Auftrag, den ich erhielt.«
    »Kommen Sie, Mister Miller.«
    Wir blieben neben den beiden Toten stehen. Einer war erschossen worden, da brauchte ich nichts zu erklären. Beim zweiten Toten würde das schwieriger sein.
    »Der Mann vor Ihren Füßen ist versteinert, Mister Miller.«
    »Bitte?« Er schaute mich an, als fühlte er sich von mir auf den Arm genommen.
    »Ja, aus Stein.«
    In seinem hageren Gesicht zuckte es. Es sah aus, als wollte er mir hart in die Parade fahren, überlegte es sich aber anders, bückte sich und fasste den Toten an, um ihn zur Seite zu drehen.
    Er schaffte es nicht.
    Seine Hand rutschte ab.
    Er blieb für einige Sekunden in der gebückten Haltung, bevor ein leiser Fluch über seine Lippen drang. Danach war ein Knurren zu hören und er nahm auch seine zweite Hand zur Hilfe, um den Kopf in die Höhe zu bekommen.
    Das klappte nicht.
    Er fluchte abermals.
    Seine Männer hatten die Autos verlassen und umstanden ihn. Auch sie schauten zu und hörten die Worte ihres Chefs.
    »Verdammt, der Mann ist aus Stein. Das ist kein Mensch mehr. Das ist eine Statue. Ein Denkmal oder wie auch immer.«
    »Das ist nicht möglich«, sagte jemand. Ein Bulle von Kerl, der eingeladen wurde, sich selbst zu überzeugen. Er tat es, und er stöhnte ebenfalls auf.
    »Das kann doch nicht wahr sein, Sir!«
    Es war aber eine Tatsache, und sowohl Suko als auch ich sahen den fragenden Blick Colonel Millers auf uns gerichtet.
    Ich sagte: »Wenn Sie eine Erklärung wollen, Colonel, dann kann ich sie Ihnen gern geben. Die müssen Sie nur akzeptieren, das ist alles. Was Sie hier vor Ihren Füßen liegen sehen, ist ein versteinerter Mensch. Nehmen Sie ihn mit und bewahren Sie ihn so lange auf, bis er analysiert worden ist.«
    Miller starrte mich an. »Ja, das werden wir. So lautet unser Auftrag. Aber irgendwann würde ich gern eine Erklärung darüber haben, wie ein Mensch zu Stein werden kann. Oder war er das schon immer? Ist er das Produkt eines Bildhauers?«
    »Nein, das ist er nicht. Ich glaube auch nicht, dass ein Bildhauer ihn so perfekt erschaffen kann.«
    »Ja, daran dachte ich auch.«
    Miller gab seinen Kollegen ein Zeichen. Zu mehreren packten sie an und hievten die schwere Leiche auf eine Ladefläche. Der andere Tote folgte. Ich hörte, dass O’Malley davon sprach, dass beide Männer Familie hatten. Wären die anderen Menschen nicht dabei gewesen, hätte er bestimmt angefangen zu schreien. So biss er die Zähne zusammen und blieb einfach nur ruhig.
    Nach weiteren zehn Minuten war die andere Truppe wieder verschwunden. Wir standen nur noch zu dritt in der Einsamkeit der Landschaft. O’Malley übernahm das Wort und sprach davon, dass er die Angehörigen informieren musste.
    Das war wichtig, und wir fuhren ihn zurück in den Ort. Als er an der Polizeistation ausstieg, stellte er uns noch eine Frage. »Ich weiß ja, was Sie tun müssen. Aber werden Sie das Wohnmobil suchen?«
    »Das hatten wir vor«, sagte Suko.
    »Dann viel

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