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1778 - Das Wappen der Medusa

1778 - Das Wappen der Medusa

Titel: 1778 - Das Wappen der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hörte, fragte er: »Was ist passiert?«
    Ich gab ihm einen knappen Bericht.
    Er war leicht geschockt. »Oh, das sieht nicht gut aus. Wissen Sie mehr, John?«
    »Nein. Der Täter ist geflohen, aber er scheint zu wissen, dass wir ihm auf der Spur sind.«
    »Woher?«
    »Das ist die Frage, Sir.«
    »Hm. Haben Sie keine Idee?«
    »Nein, Sir, ich nehme es nur an, mehr nicht. Warum ist er plötzlich dort aufgetaucht, wo auch wir waren?«
    »Oder Sie sind ihm in die Quere gekommen, John?«
    »Auch möglich.«
    »Und wie sieht es mit Spuren aus?«
    »Schlecht, Sir, der Wagen ist verschwunden. Ein Wohnmobil, das man eigentlich leicht finden müsste, aber nicht in diesem Fall.«
    »Warum nicht?«
    »Weil es hier in der Nähe zu viele Wohnmobile gibt. Hätte das gesuchte Objekt ein bestimmtes Detail, an dem man es hätte erkennen können, wäre es einfacher. So aber wird es zu einem Problem. Außerdem kennen wir den Fahrer nicht. Den hat die Zeugin leider nur mit einer Maske gesehen.«
    »Das hört sich alles nicht gut an, John. Sehen Sie zu, dass Sie trotzdem den Fall so schnell wie möglich lösen. Wir können uns keine Skandale erlauben. Olympia steht vor der Tür.«
    »Aber erst die EM!«
    »Damit haben wir nichts zu tun. Ich höre wieder von Ihnen?«
    »Klar.«
    »Dann bis später.«
    Ich ließ mein Handy verschwinden und dachte daran, dass ich die Reaktion meines Chefs verstehen konnte. In kurzer Zeit würde es hier in London rundgehen, und da war es wichtig, Ruhe zu bewahren. Keine großen Verbrechen, keine Skandale. Zusehen, dass alles in einer gewissen Ruhe ablief.
    Ich ging wieder zu Suko, der neben O’Malley stand. Der irische Kollege war ein Bär von Mann, aber in diesen Minuten völlig fertig. Der Tod seiner Kollegen hatte ihn geschockt. Ihm war klar geworden, wie schnell so etwas gehen konnte.
    Suko hatte alles geregelt. Man würde die Leichen abholen, aber nicht von London aus. Es gab unweit von hier den Stützpunkt einer Antiterror-Gruppe. Von ihr würden Leute kommen und die Leichen erst mal mitnehmen.
    Ich bückte mich wieder und klopfte gegen die versteinerte Wange des Polizisten. Dabei sprach mich O’Malley an.
    »Sir, ich will Ihnen ja nicht auf die Nerven gehen, aber können Sie sich das hier erklären?«
    »Ja, und nein.«
    »Wie soll ich das verstehen?«
    »Man kann es erklären. Es ist nur die Frage, ob man es auch glauben soll oder kann.«
    »Medusa«, sagte O’Malley, dem unser Gespräch im Anbau des Reviers einfiel. »Diese Frau mit Schlangen auf dem Kopf.«
    »Richtig.« Ich hatte Zeit und konnte ihm das sagen, was ich über Medusa wusste. Zumindest reichte es für eine Kurzfassung. »Diese Medusa gehörte zu der Gruppe der Gorgonen. Sie hatte noch zwei Schwestern, die nicht sterblich waren, heißt es.«
    »Und wie sahen sie aus?«
    »Ha, geflügelte Wesen mit Schlangenhaaren und einem versteinernden Blick. Wer sie als Mensch anschaute, der wurde zu Stein. So heißt es in der Überlieferung. Medusa wurde der Kopf abgeschlagen. Von einem Mann namens Perseus.«
    O’Malley fuhr durch sein Gesicht. »Was soll ich dazu sagen? Glauben kann ich es kaum. Es ist mir einfach zu fremd, wenn ich ehrlich sein soll. Dann müsste es ja heute auch eine Medusa geben oder eine, die ihr ähnlich sieht.«
    »So ist es.«
    »Und Sie glauben daran, Sir?«
    Zunächst hob ich die Schultern und sagte dann: »Ich muss so lange daran glauben, bis das Gegenteil bewiesen ist.«
    »Was Sie vorhaben.«
    »So sieht es aus.«
    O’Malley musste schlucken. »Meinen Sie denn, dass Sie das schaffen?«
    »Ich denke schon.«
    Er blies die Wangen auf. »Das kann ich mir kaum vorstellen. Also, wir sind ja Menschen, und wenn ich Ihre Erzählung richtig verstanden habe, ist diese Gorgone kein Mensch, sondern ein Flugwesen mit einem Schlangenkopf.«
    »Ja.«
    »Aber so etwas kann sich doch nicht hierher auf die Erde trauen – oder?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wenn wir die Gorgone in einer anderen Gestalt sehen, denn das ist vielleicht möglich.«
    Der Kollege schaute wieder auf die toten Polizisten, bevor er sich an mich wandte. »Gibt es denn Varianten?«
    »Ich gehe davon aus.«
    »Und haben Sie so etwas schon erlebt?«
    »Ja, das habe ich.«
    O’Malley schaute mich erneut an, und dabei weiteten sich seine Augen. Er hatte noch Fragen, doch er hielt sich damit zurück.
    Ich konnte es ihm nicht verdenken, dass er so geschockt war. Zum einen über die Tat und zum anderen über das, was er von mir gehört hatte.
    Der Blick von dieser

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