1785 - Mandragoros Angriff
vollen Größe zeigen würde. Aber zunächst zeigten sich Suko und Skip.
Der Norweger stellte sich neben mich. Er musste nicht lange hinschauen. Schon beim ersten Blick rief er: »Das ist er, Freunde. Das ist das Gesicht aus der Wasserwand, ich erkenne es genau.« Er schüttelte sich und blies die Luft aus. »Wir müssen damit rechnen, dass er uns etwas antun will.«
»Wo ist der Körper?«, fragte ich.
»Noch in der Erde.« Skip deutete nach unten in den Krater hinein. »Ich habe dieses Gesicht gesehen. Ich sehe es noch genau vor mir. Ich weiß, wie der Zerstörer ausgesehen hat. Und das ist er. Das ist der Zerstörer …«
Ja, daran glaubte auch ich. Eine andere Möglichkeit kam nicht in Betracht.
Suko schaute ebenfalls in die Tiefe. Wir warteten darauf, dass sich etwas tat. Ich glaubte nicht, dass wir nur das Gesicht zu sehen bekommen würden, auch der Körper würde sich zeigen, um möglicherweise Angst und Schrecken zu verbreiten.
Ich schaute auch an dem Gesicht vorbei, weil ich sehen wollte, ob noch etwas in der Tiefe zu erkennen war. Ich sah nichts, es gab nur das Gesicht.
»Was machen wir jetzt?«, fragte Skip.
»Wir warten«, erwiderte ich.
»Und weiter?«
Ich musste leise lachen. »Wir warten so lange, bis etwas passiert. Diese Windräder sind nicht grundlos gefallen. Ich gehe mal davon aus, dass sie den Weg freigemacht haben, und deshalb glaube ich nicht daran, dass der Zerstörer hier liegen bleiben wird. Er hat etwas vor, und du, Skip, hast ihn schon mal in seiner vollen Größe gesehen. Oder nicht?«
»Ja, ja – aber auf dem Wasser.«
»Einer wie er kann überall sein.«
»Und wie das? Wie bewegt er sich? Wie ist es ihm möglich, so zu wandern? Vom Wasser in den festen Boden. Kannst du mir das sagen?«
»Nein. Es gibt allerdings Tatsachen, die man einfach hinnehmen muss, bei denen es keinen Sinn hat, sie zu hinterfragen, das ist hier auch so.«
»Aha.«
Der Zerstörer hatte sich noch immer nicht bewegt, nach wie vor schaute sein Kopf aus dem Boden heraus in die Höhe. Suko setzte eine Idee in die Tat um. Er holte seine kleine Lampe hervor und strahlte das Gesicht an.
Jetzt war es besser zu sehen, und auch im Licht wirkte es wie geschnitzt, wobei sich in den Augen das gelbe Licht verteilte.
Wir waren gespannt, ob es sich locken ließ. Wir warteten darauf, endlich eine Bewegung zu erleben, aber sie kam nicht. Die Gestalt blieb dort unten wie eine Puppe liegen.
»Vielleicht muss man sie erwecken?«, meinte Skip Holding.
Ich winkte ab. »Lieber nicht. Sie sollte schon von allein etwas in die Wege leiten.«
»Und was? Meinst du, dass sie kommt?«
»Ja!«
Ich hatte die knappe Antwort gegeben und Holting sagte erst mal nichts. Er rieb seine Nase, drehte sich auf der Stelle und schaute sich um. Im Hintergrund standen die anderen Neugierigen und gafften rüber. Sie wollten nicht näher kommen und eingreifen. Wahrscheinlich hatten sie das Gefühl, dann etwas Falsches zu tun, und das wollten sie auf keinen Fall riskieren.
»Warten?«, fragte Suko.
»Was sonst?«
Er deutete in den Krater. »Vielleicht sollten wir uns dort unten mal umschauen.«
»Du sagst es so leicht.«
»Ich kenne auch keine andere Alternative.«
Ich deutete in das Loch. »Vielleicht sollten wir warten, bis etwas passiert. Ich glaube nicht, dass der Zerstörer oder wer immer es auch sein mag, bis zum Ende aller Zeiten hier liegen bleiben wird. Nein, das denke ich nicht.«
»Was dann?«
»Wir könnten ihn zwingen, etwas zu tun. Oder zu reagieren. Was hältst du davon, wenn wir auf ihn schießen? Nicht direkt töten, sondern verletzen.«
Suko schaute mich an, als hätte ich etwas wahnsinnig Schlimmes gesagt. Er wollte eine Antwort geben, musste erst noch nach den Worten suchen, und dann hatte sich jeglicher Vorschlag erübrigt, denn die andere Seite reagierte.
Der Zerstörer bewegte sich. Er hob zuerst den Kopf an, und das war so etwas wie ein Anfang. Bisher hatte er gelegen, jetzt blieb er in einer unnatürlichen Haltung und schaute dabei starr in die Höhe.
Er musste uns sehen, da wir recht nahe am Rand standen. Und dann kam er. Im Krater weg von der hochkant stehenden Betonplatte kam er in die Höhe.
Der Zerstörer wirkte in diesen Momenten gar nicht so. Er machte seinem Namen kaum Ehre. Er ächzte sich mühsam in die Höhe, was mit einigen Geräuschen verbunden war. Sein Oberkörper war zu sehen, und man musste bei ihm von einem mächtigen Körper sprechen, der allerdings kaum zu beschreiben war, abgesehen
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