1787 - Maras Blutlust
auch daran gedacht, dass plötzlich die Cavallo auftauchte und mich wie einen Hasen vom Dach schoss. Aber ich hatte sie nicht gesehen und war froh, dass ich sie auch jetzt nicht zu Gesicht bekam.
Dafür erreichte ich die Nähe der Dachrinne und hörte in der Ferne das Heulen von Feuerwehr-Sirenen. Ich war im ersten Moment ziemlich durcheinander, denn ich wusste nicht, woher die Leute der Feuerwehr so rasch alarmiert worden waren. Zum Glück kamen sie, und sie würden mich auch vom Dach holen.
Ich warf einen Blick in die Tiefe. Von unten her musste ich auch gesehen worden sein, denn im Hof stand Suko und winkte mir zu. Ich winkte zurück, und jetzt war mir auch klar, wer die Freunde in den roten Löschzügen alarmiert hatte …
***
Es waren nicht mal fünf Minuten vergangen, da konnte ich in den Rettungskorb klettern und war heilfroh, wieder auf die Erde gebracht zu werden, denn urplötzlich zeigte das Feuer, wozu es fähig war, denn an einer Stelle brach das Dach auf.
Flammen, Rauch und Stücke vom Dach wurden in die Luft gewirbelt. Zum Glück weg von uns, sodass uns nicht mal die Reste erreichten. Wasserstrahlen schossen in das zerstörte Dach hinein, und ich wünschte mir, dass noch etwas gerettet werden konnte.
Ich befand mich noch auf der Fahrt nach unten, als sich mein Handy meldete. Mit einem positiven Anruf rechnete ich nicht – und ich hatte mich auch nicht getäuscht.
Es war die Stimme von Justine Cavallo, die ich hörte.
»Das war noch nicht alles, Sinclair. Heute hast du Glück gehabt, aber das hat irgendwann auch mal ein Ende …«
Ich unterbrach das Telefonat, weil ich sie einfach nicht mehr hören wollte.
Heute ist heute, und morgen ist morgen. Aber dafür interessierte ich mich im Moment nicht, denn ich war froh, dass ich noch lebte … Und dann gibt es welche, die etwas Besonderes bewahren. Ein solches Areal lernten Karina Grischin und ich in Russland kennen. Es war
***
ENDE
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